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Unterm Strich

Neuer Chef: Der Dramaturg Matthias Lilienthal wird neuer Programmdirektor für das Festival „Theater der Welt 2002“. Lilienthal war bei Frank Baumbauer Dramaturg am Theater Basel und zuletzt Chefdramaturg und stellvertretender Intendant bei Frank Castorf an der Berliner Volksbühne. Das nächste Festival findet im Sommer 2002 in Bonn, Köln, Düsseldorf und Duisburg statt. Bisherige Spielorte waren Köln, Frankfurt a. M., Stuttgart, Hamburg, Essen, München und Dresden. Im Juni vergangenen Jahres hatten sich Theaterkünstler aus aller Welt in Berlin vorgestellt.

Altes Klavier: Das Klavier, auf dem Ex-Beatle John Lennon „Imagine“ komponierte, soll unter den Hammer kommen. Wie die Organisatoren der Versteigerung mitteilten, ist geplant, das Instrument über das Internet-Auktionshaus „eOffer“ meistbietend zu verkaufen. Ein Termin für die Versteigerung stehe noch nicht fest. Der Besitzer will das Klavier noch bis zum 9. Oktober, dem 60. Geburtstag Lennons, in dem Beatles-Story-Museum im nordenglischen Liverpool ausstellen. Die Veranstalter rechnen damit, dass ein Preis von einer Million Pfund erzielt wird.

Neues, altes Buch: Der Moskauer Verleger Igor Sacharow hat Tolstois Klassiker „Krieg und Frieden“ neu herausgebracht, leichter lesbar und mit 800 Seiten nur halb so dick. Dabei musste er das Buch gar nicht kürzen, das hat schon Leo Tolstoi selbst besorgt.

Es handelt sich um die unveröffentlichte Erstfassung des Romans. Das Buch, seit Anfang Februar in den Buchläden, wirbt auf dem Umschlag mit seinen Vorzügen: „1. Nur halb so lang und fünf Mal so interessant. 2. Fast keine philosophischen Abschweifungen. 3. Hundert Mal leichter zu lesen: der französische Text wurde durch eine russische Übersetzung des Autors ersetzt. 4. Viel mehr Frieden und weniger Krieg. 5. Fürst Andrej und Petja Rostow bleiben am Leben.“ Sacharow versichert: „Das ist ein authentischer Tolstoi.“ Der Schriftsteller schrieb seine Manuskripte mehrfach um, bevor er sie zum Druck freigab. „Dieser Text ist nicht von Tolstoi“, sagte dagegen die Forscherin Galina Gologan vom Institut für russische Literatur in St. Petersburg. Allerdings müsse sie das neue Buch noch genau lesen, fügte sie hinzu.

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