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Unterm Strich

Lost and Found: Eine Forschergruppe der Universität Göttingen hat bisher unbekannte Bilder und Briefe des Dichters Joachim Ringelnatz (1883 – 1934) aufgespürt. Im Nachlass von Freunden und Verwandten des Künstlers seien rund 200 Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen entdeckt worden. Sie lenkten den Blick auf ganz neue Facetten des Autodidakten, sagte der Literaturwissenschaftler Frank Woesthoff in Göttingen. Im Oktober wollen die Forscher, die weiter nach Arbeiten von Ringelnatz suchen, die von ihnen entdeckten Bilder in einer Ausstellung präsentieren.

Gestorben: Nach langer Krankheit ist am Donnerstag in einem römischen Krankenhaus der italienische Schriftsteller Giorgio Bassani gestorben, meldete das italienische Fernsehen. Er erlag im Alter von 84 Jahren seinen Herz- und Atemproblemen. Bassani hatte in den 60er-Jahren Weltruhm erlangt mit seinen Romanen „Die Gärten der Finzi-Contini“ und „Brille mit Goldrand“.

Im Zentrum seines Werks steht das Schicksal des jüdischen Bürgertums in der Stadt Ferrara, dem er selbst entstammt, zur Zeit des Faschismus. Bassani gilt als einer der wichtigsten italienischen Erzähler der Nachkriegszeit, seine Bücher sind auch in deutscher Übersetzung erschienen.

In seinen letzten Lebensjahren litt Bassani an der Alzheimerkrankheit, weswegen er in einem psychiatrischen Gutachten für unzurechnungsfähig erklärt worden war. „Fortschreitenden und irreversiblen Schwachsinn“ diagnostizierten die Ärzte – ganz im Sinne der geschiedenen Frau und der Kinder Bassanis, die das Gutachten in Auftrag gegeben hatten. Sie prozessierten gegen Bassanis Lebensgefährtin, eine amerikanische Lehrerin, der sie vorwarfen, das Vermögen des Autors zu verschleudern. FOTO: AP

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