neue filme: Unter dem Sand
F 2000, Regie: François Ozon; mit Charlotte Ramplin u. a.; 90 Min
Eine Hommage an die Schauspielerin Charlotte Rampling, deren latente Nervosität und Unsicherheit ihre eigentümlichste Qualität ist. François Ozon macht keinen Hehl daraus, dass er sich nur für sie interessiert. Deswegen muss ihr Filmehemann Bruno Cremer auch gleich nach den ersten Minuten verschwinden. Bis dahin gelingt es Ozon, in einer Handvoll Einstellungen die ganze Vertrautheit von 25 Ehejahren des Paares zu erzählen. Schweigend isst es zu Abend, sitzt am Kamin und schläft später friedlich nebeneinander ein. Das stumme Einverständnis von zwei Menschen, die sich so nahe sind, dass sie nicht ständig miteinander reden müssen. Seinen weiblichen Star filmt Ozon mit einer Hingabe, die schon lange keiner Schauspielerin mehr zuteil wurde. Jede noch so kleine nervöse Regung ihres Gesichts wird registriert, und es sind die eine Spur zu kontrollierten Züge, die unter der souveränen Undurchdringlichkeit die Verzweiflung über den Tod des Partners durchscheinen lassen.
Blow Up, Broadway, Cinema Pris, Neues Off
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
