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Unsicherheitsfaktoren

■ Innensenator Borttscheller über Sicherheitsfragen der Zukunft

Obervieland und Kattenturm sind „Problemstadtteile“. Zweimal machten sie im vergangenen Jahr Schlagzeilen. Erst waren verfeindete Jugendbanden aufeinander losgegangen; dann entlud sich die Agression Jugendlicher gegen Polizisten, als diese auf einer Kirmes zwei verdächtige junge Automatenknacker stellen wollten. Das sind Themen, zu denen der Innensenator spricht, wenn er – wie Mittwoch abend – mit FraktionskollegInnen den Ortsteil besucht. Wer am Ende der öffentlichen Diskussion über „Innere Sicherheit“protestiert, „nicht alle Ausländer sind schlecht, auch Deutsche sind kriminell“, muß sich von CDU-Abgeordneten belehren lassen, etwas mißverstanden zu haben. „Das hat hier niemand behauptet.“Saalapplaus erntete dagegen, wer den Senator fragt: „Wie lange müssen wir diese Menschen hier noch dulden?“

Gemeint waren die „Problemgruppen“, die die Reden Borttschellers dominierten: Abgelehnte Asylbewerber, die nicht abgeschoben werden können – wie derzeit libanesische Kurden. Und zweitens deren Kinder, die als Gruppe von Intensivtätern „unseren Staat verlachen, weil sie fragen, was ist das für ein Staat, der zuläßt, daß wir uns so benehmen?“. Sie und Islamisten „sind die Sicherheitsthemen, die uns im nächsten Jahrtausend bewegen werden“, so Borttscheller. Der lokale Revierleiter signalisiert dank gestärkter Polizei derweil „Entspannung vor Ort“. ede

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