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Unruhen in Algerien greifen um sich

Algier/Paris (dpa) — In mehreren algerischen Städten ist es am Freitag zu schweren Zusammenstößen zwischen fundamentalistischen Moslems und Sicherheitskräften gekommen. Die heftigsten Unruhen wurden aus Sidi Bel Abbes, rund 450 Kilometer westlich der Hauptstadt Algier, gemeldet. Dort setzten die Sicherheitskräfte Tränengas und Schnellfeuerwaffen gegen Anhänger der Islamischen Heilsfront (FIS) ein. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.

Zwischenfälle meldete der algerische Rundfunk auch aus Vororten der Haupstadt. In Bordj el Kifan errichteten mehrere hundert Demonstranten Barrikaden. Angespannt war die Lage auch in der ostalgerischen Stadt Batna, wo es Mitte der Woche nach offiziellen Angaben zwölf Tote und mehr als 60 Verletzte gegeben hatte. Nach Mitteilung der FIS wurden bei dem „schrecklichen Gemetzel“ in Batna mehr als 20 Menschen getötet.

Die Hochburgen der Heilsfront in Algier, Kouba und Bab el-Oued, waren am Freitag von einem massiven Aufgebot der Ordnungskräfte abgeriegelt worden. Das algerische Innenministerium hatte angekündigt, daß es mit aller Härte gegen verbotene Versammlungen in der Nähe der Moscheen vorgehen werde.

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