: Uno–Bericht zur Kluft zwischen Nord und Süd
■ Abstand zwischen Industriestaaten und Dritter Welt wird größer / Einzige rühmliche Ausnahme ist China
New York (ap) - Im kommenden Jahr wird sich nach einer Untersuchung der Vereinten Nationen der Abstand zwischen der Wirtschaft der Entwicklungsländer und der Industriestaaten noch weiter vergrößern. Aus dem Bericht der UNO–Abteilung für internationale wirtschaftliche und gesellschaftliche Angelegenheiten geht hervor, daß Dürre, der Verfall des Ölpreises und die Zinsbelastung beim Schuldendienst das Wirtschaftswachstum in der Dritten Welt erheblich bremsen. Beispielsweise dürfte in Afrika die Wachstumsrate nicht über 0,6 Prozent hinausgehen, während die Bevölkerung gleichzeitig um drei Prozent zunehme. UNO–Untergeneralsekretär Shuaib Yolah teilte am Dienstag mit, in zwei Drittel der Entwicklungsländer liege das Realeinkommen unter dem Stand von 1980. Im Lebensstandard würden sie noch mehr hinter den Industriestaaten zurückbleiben. Der UNO–Wirtschaftsexperte Barry Herman erklärte, der Abstand werde sich weiterhin vergrößern, falls nicht in der Dritten Welt das Wirtschaftswachstum höhere Werte aufweise als die Bevölkerungszunahme. In den Industriestaaten sei er für 1986 mit 0,64 Prozent anzusetzen, während die Wirtschaft um 2,5 Prozent zugenommen haben werde. 1987 würde eine Wachstumsrate von 3,1 Prozent erreicht. Der Untersuchung zufolge wird das Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern in diesem Jahr 2,9 und 1987 3,2 Prozent betragen. Als Ausnahme in den Ländern der Dritten Welt führt die Untersuchung China an, wo das Wirtschaftswachstum mit jeweils sieben Prozent für die beiden kommenden Jahre am höchsten in der Welt sein werde. Die Bevölkerung werde hingegen nur um 1,14 Prozent wachsen.
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