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Uni Göttingen: „Streik durchgesetzt“

■ Die Studenten sind mit dem ersten Streiktag zufrieden Das Ministerium sieht keinen Anlaß zum Streik

Berlin (taz) - „Gut gelaufen“ sei alles, und: „Streik durchgesetzt“. Das meldete das „Koordinationskomitee“ vom ersten Tag des Streiks an der Göttinger Universität. Wie an anderen Universitäten Niedersachsens richtet sich der Streik gegen die Sparbeschlüsse der Landesregierung. Es habe zwar kleinere Rangeleien gegeben, aber „Streikbrecher“ wären nur in geringer Anzahl zu verzeichnen, teilte die Sprecherin des Göttinger Koordinationskomitees, Susanne Brahms, mit. Zu den an der Uni kursierenden Gerüchten über die Durchsetzung von Klausuren mit Polizeigewalt konnte sie nichts Genaueres mitteilen. Der weitaus größte Teil der 30.000 Göttinger Studenten befolge den Streikbeschluß der Univollversammlung vom 5. Mai. Für Mittwoch ist in Göttingen eine Demonstration geplant, zu der unter anderem auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) aufruft. Im Niedersächsischen Wissenschaftsministerium werden derlei Entwicklungen als „unglücklich“ bezeichnet, obwohl, so Pressesprecher Jensen, mit Protesten zu rechnen gewesen sei. Nur träfen die Pläne zur Gebührenerhebung für „Langzeitstudenten“ lediglich einen „Bruchteil“ der Studentenschaft. In puncto Sparbeschlüße gäbe es auch noch „nichts Konkretes“, gegen das der studentische Zorn sich richten könnte. Zudem erwartet Pressesprecher Jensen, daß reale Einsparungen „erst nach Jahren“ greifen werden. Gelassen gibt man sich dementsprechend auch angesichts der für kommenden Donnerstag geplanten zentralen Demonstration gegen die Bildungspolitik der Landesergierung. Experten erwarten bis zu 20.000 Teilnehmer in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

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