: Unglücksprotest
Spontane Demonstrationen in Mitte und Kreuzberg nach dem Tod eines Castor-Gegners in Frankreich
Aus Anlass des Todes eines französischen Gegners der Castor-Transporte zogen am Sonntagabend etwa 200 Menschen vom Alexanderplatz vorbei an der französischen Botschaft zum Potsdamer Platz. Nach Angaben der Polizei war der Aufzug grundsätzlich störungsfrei. In der Menge wurden nur einige Feuerwerkskörper abgebrannt.
Kurz vor 23 Uhr wurde ein Funkstreifenwagen in der Oranienstraße in Kreuzberg aus einer 50-köpfigen Personengruppe heraus mit Signalmunition beschossen und mit Flaschen beworfen. Die Menge führte nach Angaben der Polizei ein Transparent mit Castor-Bezügen mit. Elf Personen wurden angehalten und die Personalien erfasst. Es gab keine Festnahmen und keine Verletzten.
Im französischen Lothringen war am Sonntagnachmittag ein 22-jähriger Castor-Gegner, der versucht hatte, die Gleise zu blockieren, von dem Atomtransport überrollt worden. Zwar trafen rasch Rettungskräfte ein, doch alle Wiederbelebungsversuche waren vergebens.
Der tragische Tod hat die Atomkraftgegner nicht nur tief erschüttert. Er stellte die führenden Aktivisten auch vor die Frage, wie der Protest im Wendland angesichts des ersten Todesopfers bei einer Anti-Castor-Aktion fortzusetzen sei. Die führenden Köpfe der BI Lüchow-Dannenberg und der Aktion „X-tausendmal quer“ saßen am Sonntag bis in den späten Abend hinein mit Vertreter von Greenpeace und Robin Wood zusammen, um eine Antwort zu finden. MARIO CZAJA
MARIO CZAJA (29) sitzt für die CDU im Abgeordnetenhaus
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