: Ungarn ist kurzfristiger Verlierer
Budapest (adn) — Als Verlierer der deutschen Einheit muß nach Ansicht von Außenhandelsminister Bela Kabar gegenwärtig Ungarn betrachtet werden. Wie Kabar am Montag in Budapest auf einem internationalen Symposium über die Auswirkungen der deutschen Einheit auf die Zusammenarbeit in Europa betonte, wird der gesamteuropäische Integrationsprozeß durch die Vereinigung weitere Impulse erfahren und noch dynamischer verlaufen. Kurzfristig sei Ungarn dennoch Verlierer, weil das Land auf Grund des drastischen Exportrückgangs in das ostdeutsche Gebiet und die Stornierung langfristiger wirtschaftlicher Vereinbarungen mit der ehemaligen DDR riesige Verluste zu verkraften habe. Auch gebe es Befürchtungen, daß wegen der hohen Einheitskosten weniger Mittel in die Länder Osteuropas zum Wiederaufbau ihrer Wirtschaftssysteme fließen werden. Langfristig jedoch werde Ungarn auf jeden Fall zu den Gewinnern der Geschichte zählen, meinte Kabar. Die Bundesrepublik sei bereits in diesem Jahr größter ungarischer Außenhandelspartner.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen