: Unbekannte
Bis zum 10. Juli stellt Birgit Kleber „Inszenierte Portraits von Frauen“ im „Verborgenen Museum“ aus. In der Fotografie ist die Verobjektivierung und Ausbeutung des weiblichen Modells offensichtlicher als in der Malerei; in Portraits erpreßt der Fotograf leicht sein Modell zur vorgetäuschten Intimität. Birgit Klebers Fotos hingegen betonen die Autonomie der Subjekte; sie täuschen keine Nähe vor, sondern bleiben cool auf Distanz. Die Frauen stehen wie Ausrufezeichen der Selbstbehauptung vor einem provisorischen Raum: auf aufgebrochenen Fußböden, vor leeren Wänden oder einer weit entfernten Stadtkulisse. Sie können sich in den Inszenierungen souverän geben, werden nicht vom Dekor vereinnahmt. Katrin Bettina Müller
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen