Umweltzerstörer : Konsequent und nachhaltig falsch
Letztlich ist es nur konsequent von diesem CDU-Senat, die Umweltbehörde abzuschaffen. Schon längst ist sie zum Feigenblatt verkommen; sich dessen nun zu entledigen, ist auch eine Form von Aufrichtigkeit.
Kommentarvon Sven-Michael Veit
Letztlich ist mehr nicht zu erwarten von einer Regierung, welche in Sonntagsreden Hamburg als grünste Stadt Deutschlands rühmt und nichts dafür tut, dass das so bleibt. Letztlich ist nichts anderes auch zu erwarten von einer Partei, die Atomkraftwerke als Gegenmittel zur Klimakatastrophe empfiehlt.
Ein Papiertiger war die Umweltbehörde bereits seit dem Koalitionsvertrag von Schwarz-Schill 2001, in dem das Wort Ökologie nur noch als Fußnote vorkam. Nicht mal mehr auf dem Papier stand sie in der Regierungserklärung des allein regierenden Bürgermeisters 2004. Und Altpapier zu entsorgen, ist ja bekanntlich auch eine Form von Umweltschutz.
Was der Senat da plant, ist falsch, und gerade deshalb kann es nicht überraschen. Wer schlaue Tempo-60-Ampeln für Verkehrspolitik und Radwege für rot-grünen Ideologieballast hält, wer den Ausverkauf der Hochbahn erwägt, um sich auf die Rolle der Hüterin des Wettbewerbs im öffentlichen Nahverkehr zu beschränken, wer die Förderung von Wind- und Solarenergie kürzt und allen Beteuerungen zum Trotz eher Grünflächen versiegelt als Industriebrachen recycelt, der braucht keine Umweltschützer von Amts wegen.
Nein, verwundern kann das nicht. Dieser Senat ist eben so. Das aber ist er nachhaltig.