Umweltzentrum in Bramfeld : Eine Frage der Unabhängigkeit
Es ist schwer zu glauben, dass der Senat dem BUND die Trägerschaft des Umweltzentrum in Bramfeld nicht verlängern wollte, weil ihm das BUND-Konzept nicht weit genug ging: Inhaltlich stimmten beide Parteien weitgehend überein und den Dissens über Besucherzahlen und Verkehrsanbindung hätte man in den Griff bekommen können.
KOMMENTARVON Klaus Irler
Zumal der Senat seine Vorstellungen über die Besucherzahlen sowieso noch einmal korrigiert hat. Der Knackpunkt für die CDU-geführte Behörde muss vielmehr gewesen sein, dass man kein Geld in eine Institution investieren wollte, in der ein Verein Regie führt, der sehr oft sehr weit weg ist von der CDU-Linie – man denke nur an das Ausbaggern der Elbe.
Außerdem wäre Streit vorprogrammiert gewesen bei der Frage, wer als Sponsor für das neue Angebot in Frage kommt. Klar ist, dass der BUND nicht mitgemacht hätte, wenn das Geld für die nächste Energieausstellung beispielsweise von Vattenfall kommen hätte sollen.
Es bleibt nun abzuwarten, wie viel Integrität die Behörde bei der Sponsorensuche zeigen wird: Wenn sie sich ihre Energie-Ausstellungen tatsächlich von Unternehmen mit massivem Eigeninteresse zahlen lässt, dann hätte man aus dem Umweltzentrum kein „umweltpädagogisches Highlight“ gemacht, sondern eine Lachnummer.