: Umweltsenator redet reinen Unsinn
■ Betr.: Rodung des Rembertikreisels
Lieber Senator Fücks! Als Ressortchef gaben Sie dem Gartenbauamt den Auftrag zur Freimachung der Grünflächen des Rembertikreisels. Hintergrund war nicht der wunderschöne Wildbewuchs, sondern die Tatsache, daß dieser von Drogenabhängigen überbevölkert war. Es ging nicht nur um die Freimachung eines Randstreifens zu den Straßenzügen. Genau den erteilten Auftrag, lieber Herr Fücks, erfüllten die Mitarbeiter des Gartenbauamtes.
Aufgrund des berechtigten Unmutes der Bevölkerung — schließlich stellte der Wildwuchs auf den Freiflächen des Rembertikreisels tatsächlich eine grüne Lunge dar — pfiffen Sie das Gartenbauamt zurück und reden nun von Übereifer Ihrer Mitarbeiter. Völlig unverständlich, lieber Herr Fücks, wird uns nun Ihre Kommentierung, die da lautet: „Ich werde gleich in der nächsten Woche mit dem Gartenbauamt über eine geordnete Neuanpflanzung reden.“
Was soll das? Es ist traurig, daß diese Aktion gelaufen ist. Die Mitarbeiter des Gartenbauamtes sollten Ihnen allerdings auch erklären können, daß der entfernte Wildwuchs sehr schnell wieder ausgrünt und die gekappten Büsche, deren Wurzelwerk noch vorhanden ist, in zwei Jahren schon wieder eine Höhe von durchaus zwei Metern erreichen können. Eine Neupflanzung, die unser aller Steuergelder kostet, ist also absolut nicht notwendig. Noch unverständlicher wird Ihre folgende Aussage: „Die Fläche soll später ja ohnehin bebaut werden.“ Hier setzen Sie noch einen drauf: „Schließlich braucht man in dem vielbefahrenen Gebiet auch eine grüne Lunge.“ Diesen Widerspruch müssen Sie uns erklären!
Haus + Grund Landesverband
Bremen e.V.
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