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Umstrittener ModeratorKen Jebsen endgültig off air

Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen Moderator Ken Jebsen, einigte dieser sich mit dem RBB über die Einhaltung journalistischer Standards. Doch nun sieht sich der Sender von Jebsen getäuscht.

Ken Jebsen: Hat sich laut RBB nicht an Absprachen gehalten. Bild: imago / Seeliger

BERLIN dapd | Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat sich nun doch von Moderator Ken Jebsen getrennt. Die Zusammenarbeit sei beendet worden, weil der 45-Jährige Vereinbarungen über die Gestaltung seiner Sendung "KenFM" auf Radio Fritz wiederholt nicht eingehalten habe, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung.

Details wurden vom Sender auch auf Nachfrage nicht genannt.

Der Moderator war Anfang November mit Äußerungen in einer Mail aufgefallen, die als antisemitisch eingestuft wurden. Darin rückte er unter anderen den Holocaust in die Nähe einer PR-Aktion.

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde dieses elektronische Schreiben an einen Hörer durch den Journalisten und Publizisten Henryk M. Broder. Jebsen hatte Broder daraufhin demonstrativ in seine Sendung eingeladen. Broder lehnte vor einer Woche die Einladung unter Verweis auf eine "Grenzüberschreitung" ab, die die Äußerung zum Holocaust darstelle. Die nunmehrige Entlassung wollte Broder nicht kommentieren. Das sei allein Sache des RBB.

Sender hielt zunächst an Jebsen fest

Der Sender hatte sich zunächst hinter Jebsen gestellt. Auch mehrere Kommentare in Internetforen solidarisierten sich ihm, allerdings zum Teil ebenfalls in antisemitischem Tonfall.

Eine Sendung von "KenFM" fiel nach Veröffentlichung der Vorwürfe aus. Der Sender vereinbarte mit Jebsen die Einhaltung journalistischer Standards. Der Politikanteil bei "KenFM" sollte reduziert werden, hatte Programmdirektorin Claudia Nothelle Mitte November angekündigt.

Am Mittwoch sagte Nothelle dazu: "Der Sender hat Herrn Jebsen gegen den Vorwurf verteidigt, er sei Antisemit und Holocaust-Leugner. Allerdings mussten wir feststellen, dass zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des RBB entsprachen." Mit ihm seien verbindliche Vereinbarungen über die Gestaltung der Sendung getroffen worden. "Diese hat er wiederholt nicht eingehalten."

Wie ein Sprecher am Mittwoch sagte, lief "KenFM" mit Jebsen am Mikrofon seither noch zwei Mal. Leider habe Jebsen die aufgestellten Spielregeln nicht eingehalten. Die Verstöße hätten ausgereicht, um ihm als freien Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung zu kündigen.

"Fritz"-Programmchef gibt Verantwortung ab

Zweites Opfer der Affäre ist Fritz-Programmchef Stefan Warbeck. Laut RBB gibt er die Verantwortung für das Jugendprogramm ab. Der 45 Jahre alte Journalist übernehme für redaktionellen Versäumnisse die Verantwortung. Dazu zähle, dass in der Sendung Jebsens in den vergangenen Monaten "mehrere nicht ausreichend redaktionell geprüfte und abgenommene Beiträge" gelaufen seien. Zudem habe Jebsen ohne Abstimmung Beiträge auf der Webseite "KenFM.de" online gestellt.Warbeck sehe sich unter diesen Umständen nicht mehr in der Lage, das Programm angemessen zu leiten, teilte der RBB mit.

Warbeck war seit 2005 Programmchef bei Fritz. Insgesamt arbeitete er seit 1993 für das Radioprogramm. "Wir respektieren die Entscheidung von Stefan Warbeck und werden jetzt mit ihm über eine neue Aufgabe im RBB sprechen", wird Nothelle zu dieser Personalie zitiert. Warbeck ist anders als Jebsen beim Sender fest angestellt.

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28 Kommentare

 / 
  • HS
    Henry Speckhals

    Gegen Jebsen hat Broder keine Chance. Broders Glaubwürdigkeit ist unter natürlichen Bedingungen nicht lebensfähig.

  • H
    Hans

    Leider hat Herr Broder in seiner Art daraus eine typische Trolldebatte gemacht, in der nur noch eins gilt:

     

    "Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eins!"

  • DP
    Daniel Preissler

    Moment, Licky (24.11. 19:17):

    "den Holocaust leugnet er auch nicht sondern erwähnt wer ihn den als PR erfunden habe, das ist erstmal nicht den Holocaust geleugnet aber trotzdem gelogen, den Bernays hat nicht den Holocaust als PR erfunden sondern die "PR". Also die alte Leier vom Juden der eigentlich schuld ist am Holocaust(als PR natürlich nur!)"

     

    Das ist nicht richtig! Man kann prinzipiell vom "Holocaust als PR" sprechen (ich meine das ohne Wertung!), so (ähnlich) wie man vom 1. WK als Familienzwist zwischen Neffe und Onkel sprechen kann: Damit ist längst nicht alles darüber gesagt, man greift eine Linie, eine Struktur heraus. Es meint also genau dasselbe wie (nach dir) schlicht die "PR". Inhaltlich kann man dazu natürlich anders stehen. Und auch wer inhaltlich einer Meinung mit Jebsen ist, muss sich darüber im Klaren sein, dass eine solche Formulierung schnell auf ernste Gegenwehr stößt: a) weil es schon viel (semi-)revionistisches Geschwurel à la Hohmann gab, Wachsamkeit also durchaus angebracht ist; b) weil manche Leute dafür Leben, solche Tendenzen zu enttarnen und bereit sind, ebensolche Tendenzen auch hineinzuinterpretieren, wenn sie nicht drin stecken.

     

    (- Historisch gesehen sagt der Antisemit übrigens durchaus, dass er Antisemit sei, da der Begriff von der antisemitischen rechten im 19. Jh. geprägt wurde (für den neuen Antijudaismus). -)

     

    Die Aussage über die 1000 entlassenen Gefangenen, die du ebenfalls erwähnst, ist tatsächlich problematischer, als der Satz über die PR, da gebe ich dir Recht!

     

    Ich bin kein Jebsen-Kenner und möchte mich deshalb eines Urteils darüber enthalten, ob er ein Bild von Juden zu zeichnen pflegt, das der Holocaust-Relativierung/des Revisionismus dienlich ist, wie mache Kommentatoren es hier anklingen lassen (a oder b? s.o.). Deine Beurteilung des o.a. Abschnitts ist jedenfalls nicht korrekt.

     

    Sorry & Grüße,

    DP

  • M
    maxvau

    Der taz fehlen hier offenbar Wille und/oder Kompetenz, die Story wirklich unvoreingenommen zu durchleuchten und damit auch für Außenstehende transparent zu machen. Meine Meinung: Da hat ein CvD seinen Job nicht gemacht.

  • H
    Heiko

    Und damit ihr nicht denkt, es werde nur ein "Israelkritiker" kalt gestellt: der erzählt immer so ein faktenfreien Mist. Nur ein Beispiel:

     

    http://youtu.be/J5V15WGtM5U

     

    ab 1:45:

     

    "Ich bin da realistisch, ich kenn da bis in die europäische Geschichte und das was wir hier Demokratie nennen, also eine Regierung die vom Volk gewählt wurde, das wurde ja in Wirklichkeit in vielen europäischen Ländern mit Gewalt installiert."

     

    Mir würde da als erste Deutschland als Beispiel einfallen, Jebsen bringt allerdings ganz andere:

     

    "Ja also, du sprichst spanisch, also in Spanien zum Beispiel, Franco, oder auch Portugal, da haben ja über 40 Jahre haben da Diktatoren regiert, sind da eingesetzt worden von der CIA in Zusammenarbeit mit der NATO. "

     

    Interessante Geschichtsschreibung! 1936 und 1926 wurde da geputscht, ganz ohne CIA und NATO.

     

    "Frage: In Griechenland wurde die Regierung 1971 auch vom amerikanischen Geheimdienst durch eine Militärdiktatur ersetzt, richtig?

     

    Genau ja, das ist allgemein bekannt."

     

    Das war 1967 und für eine Unterstützung des Putsches durch die CIA gibt es keinerlei Beweise.

     

    "Italien, immer wenn da ein Minister mit kommunistischen Hintergrund ins Amt gewählt wurde, ich sage nur Aldo Moro, dann ist es schon passiert dass der durch Geheimagenten in in die Luft gesprengt wurde, also wir kennen das hier in Westeuropa auch."

     

    Aldo Moro war ein Christdemokrat, der von der Brigate Rosse entführt und ermordet wurde.

     

    Jebsen predigt(e) da eine Parallelrealität und stellt die als unumstrittene Wahrheit dar.

  • JS
    Jens Schmiede

    Liebe taz!

     

    Bitte nicht einfach eine Agenturmeldung übernehmen, das erfüllt auch keinen journalistischen Standart.

     

    Wer die Sendung von Ken Jebsen kennt und auch die Mail an den Hörer gelesen hat, weiß, dass Herr Jebsen kein Antisemit ist. Der viel zitierte Satz aus der Mail wurde aus dem Zusammenhang gerissen, zumal die Mail des Hörers selbst nirgendwo veröffentlicht wurde.

     

    Der Vorwurf Herr Jebsen habe sich trotz Ermahnung erneut nicht an journalistische Standarts gehalten, hört sich insgesamt seltsam an. Es gab genau eine (!) weitere Livesendung. Die Sendung vom letzten Sonntag wurde aufgezeichnet. Zudem halte ich eine Vereinbarung, dass eine Sendung weniger politische Inhalte zu haben hat, für fragwürdig.

     

    Ich bin erstaunt, welches Ausmaß diese Geschichte angenommen hat. Ich kann mich noch gut an das Gequatsche von Frau Müller-Hohenstein über den "innerlichen Reichparteitag" von Herrn Klose vor einem Milionenpublikum erinnern. Meines Wissens moderiert die gute Dame immer noch.

     

    Sicher Herr Jebsen ist ein streitbarer Mensch und seine Beiträge spiegeln ausschließlich seine Meinung wieder. Aber das dürfte wohl alles von der Meinungs- und Pressefreiheit gedeckt sein. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Herr Jebsen sehr oft der Stilmittel Ironie, Satire, Sarkasmus bedient, was dem ein oder anderen einfach entgehen dürfte. Es steht auch nirgendwo, dass man das alles ohne selbst nachzudenken 1:1 als seine persönliche Meinung übernehmen muss. Vielmehr sollte man die Beiträge dazu nutzen sich seine eigenen Gedanken zu machen. Leute, die mir sagen, was ich zu denken habe, gibt es genug.

     

    Da ich auch die taz zu einer Institution des kritischen Journalismus zähle, würde ich mich freuen, wenn ich demnächst einen selbst recherchierten Artikel zu diesem Thema lesen könnte.

    Fragen gibt es noch genug, insbesondere zum Rücktritt (?) des Senderchefs. Einzig Informationen sind momentan Mangelware.

     

    Dann dürfte auch Herr Broder auf seine Kosten kommen...

  • L
    licky

    Natürlich sagt der Antisemit nicht "ich bin Antisemit" und den Holocaust leugnet er auch nicht sondern erwähnt wer ihn den als PR erfunden habe, das ist erstmal nicht den Holocaust geleugnet aber trotzdem gelogen, den Bernays hat nicht den Holocaust als PR erfunden sondern die "PR". Also die alte Leier vom Juden der eigentlich schuld ist am Holocaust(als PR natürlich nur!). Erinnert irgendwie fatal an Ahmadinedschad der Israel nur aus der Geschichte tilgen will, nicht etwa vernichten! Sind wohl Brüder im Geiste.

     

    Wie war das mit dem eigentlichen Auslöser der ganzen Geschichte, nämlich seiner verharmlosung der angeblich weitesgehend unschuldigen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen im Austausch gegen den Teufel in Person eines israelischen Soldaten. Originalton: "Wahrscheinlich hat einer oder zwei von diesen tausend Leuten jemanden umgebracht".

    Nun ja, diese Verharmlosung könnte man so stehen lassen wenn man als aufrichtiger Israelkritiker diese 2 toten Juden als Verharmlosung ansieht, wie das offenbar viele der Fans Kens so sehen. Wenn es den nicht falsch wäre wie eine einfache Recherche ergeben könnte wenn man den eine solche Recherche als hilfreich erachten würde! Diverse Quellen sprechen von 280 Mördern mit über 500 Opfern, andere von noch viel mehr, die Hamas und die Palastinapresse leugnet das nicht spricht aber natürlich von Kriegsgefangenen!

    Jebsen ist also kein Antisemit, auch kein schamloser Lügner, nein gefeuert wurde er wegen schlichter Unfähigkeit als Journalist der gewisse "Spielregeln" nicht eingehalten hat!

    Einige Kommentatoren werden trotzdem wieder Posten: "wo hat er sich den antisemitisch geäußert ich kann beim besten willen nichts finden", ich empfehle:

    http://www.titanic-magazin.de/postkarten.html?cHash=806d1d616d&card=2116

     

     

    licky

  • H
    Heiko

    @ Tom - schrieb ich doch:

     

    " Wer seinen Text nicht als antisemitisches Pamphlet erkennt, versteht schlicht nicht, was Antisemitismus überhaupt bedeutet"

     

    Und zwar nicht wegen eines angeblich aus dem Zusammenhang gerissenen Zitates, sondern gerade wegen des antisemitischen und verschwörungstheoretischen Zusammenhanges in dem es steht. Der ganze Text dient nur der Darlegung einer antisemitischen Verschwörungstheorie.

  • EL
    einem langjährigem Fritz-Hörer

    Es gab mal Zeiten da hab ich die Artikel der taz noch gerne gelesen, mittlerweile schreibt Ihr die gleiche unverdaute Grütze wie die anderen Zeitungen auch, ist euch das nicht peinlich? Der Artikel ist nicht nur ein Graus deutscher Rechtschreibung, sondern auch einfach nur halbherzig und ohne jeden Tiefgang recherchiert. Der Brief liegt überall im Netz rum, habt ihr ihn überhaupt gelesen oder einfach nur noch die Agenturmeldung geguttenbergt?

     

    KenFM war eine der wenigen verbliebenden Radioformate die mal zum Nachdenken angeregt haben, auch und weil es teilweise provokant war. Jetzt mit der Antisemitismus-Nummer zu kommen ist echt die Krönung. Ken ein Nazi.. ja ne, is klar. Sorry aber die ganze Posse und die aktuelle Berichterstattung in der Presse ist einfach nur ein Witz, ein verdammt schlechter. Armes Deutschland - gute Nacht.

  • T
    Tom

    @Heiko, wo hat Ken sich antisemitisch geäußert?

    Eine Unwahrheit wird nicht wahr, wenn man sie ständig wiederholt; das ist lediglich ein billiger PR-Trick.

    Ich bin kein Fan von Ken (sondern mußte als ehemaliger Mitarbeiter öfters unter ihm leiden) und höre seine Sendung nicht (mehr), aber ich muß für ihn hier Partei ergreifen, da mit einem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat Quatsch verbreitet wird. Letzteres ist ein Armutszeugnis, nicht nur für die taz, sondern für alle, die auf o. a. PR-Trick hereinfallen.

  • B
    Ben

    Humanist = Antisemit behauptet die Taz also, interessant. Scheinbar rückt die Taz immer weiter nach rechts.

    Die schlecht recherchierten und einseitig formulierten Artikel häufen sich in letzter Zeit, scheinbar wird Geld gespart und der Mist aus den Agenturen immer öfter nachgeplappert.

    Printmedien sind out.

  • H
    Heiko

    @ oliver ren:

     

    " die taz macht sich also selbst (!) die aussage zu eigen, dass sich ken antisemitisch geaeussert haette"

     

    Ja und? Das hat er nun mal getan, auch wenn seine Fans es nicht wahrhaben wollen. Wer seinen Text nicht als antisemitisches Pamphlet erkennt, versteht schlicht nicht, was Antisemitismus überhaupt bedeutet. Der fängt nicht erst an, wenn man alle Juden für Untermenschen hält und umbringen will. Sondern dann, wenn man sich wie Jebsen geldgierige und amoralische jüdische Führer zusammenphantasiert, welche die Weltgeschichte lenken. Das ist das Kernelement des modernen Antisemitismus mindestens seit den "Protokollen der Weisen von Zion". Auf welche sich die Hamas in ihrer Charta beruft ("Zionistische Machenschaften ... Ihr Komplott wurde in den Protokollen der Weisen von Zion niedergelegt"), womit der Kreis zur ursprünglichen Auseinandersetzung zwischen Jebsen und dem Adressaten seiner PN geschlossen wäre.

     

    Gut das der Jebsen endlich mal eine Auszeit bekommt. Er kann doch beim Koppverlag anheuern, die würden sicher gerne noch einen Radiostream anbieten.

  • J
    JaPeSi

    "Zweites Opfer der Affäre ..."

     

    Sonst geht es aber noch?

     

    Diesen beiden sind mitnichten "Opfer" sondern die Verursacher eben dieser Affäre.

     

    Einem durchgeknallten, antisemitischem Verschwörungsthoretiker wurde fast 10 Jahre lang eine Plattform im einem öffentlich-rechtlichen Medium gewährt, offensichtlich mit Wissen und Rückendenkung eines verantwortlichen Redakteurs.

     

    DAS ist die Affäre dahinter!

     

    Und die einzigen Opfer sind eher die Leute, die mit ihren GEZ-Zwangsgebühren auch noch so eine widerliche Sendung finanzieren mußten.

  • OR
    oliver renn

    ‎"Auch mehrere Kommentare in Internetforen solidarisierten sich ihm, allerdings zum Teil ebenfalls in antisemitischem Tonfall." - mal ab davon, dass mir von wirklichen fans der sendung erfreulicherweise zumindest bei der facebook-gruppe in der ich trotz der masse an beitraegen und kommentaren versuche halbwegs den ueberblick zu wahren nirgends auch nur ein antisemitischer kommentar begegnet ist was mich von wirklichen ken-nern auch gewundert haette), ich (bisher?) also nur die (wenn sie denn authentisch sind: tatsaechlich teils unertraeglichen) briefe kenne, die broder angeblich (auch?) wegen der "geschichte" mit ken bekommen haben will, die aber sicher so oder so nicht in kens sinne waren*: wie feist spielt die taz dieses perfide spiel gegen den geschassten hier weiter? bitte nochmal lesen: "Auch mehrere Kommentare in Internetforen solidarisierten sich ihm, allerdings zum Teil ebenfalls in antisemitischem Tonfall." - faellt es jedem auf? EBENFALLS?!?! damit stellt die taz imho unbestreitbar etwas als tatsachenbehauptung (sic!) dar - die taz macht sich also selbst (!) die aussage zu eigen, dass sich ken antisemitisch geaeussert haette? wo/wann bitteschoen "liebe" taz! nicht mal mehr "nur", dass "man" ken etwas (mit boesem willen allerdings oder bei unfaehigkeit zum vollstaendigen lesen von rasch getippten, kritischen zeilen) unterstellt hat und oder nach gezielter verkuerzung und damit quasi-wort-im-mund-rumdreherei und oder aus dem zusammenhang-reisserei so oder so haette auslegen koennen, von mir aus auch gerne^^ (weil sich daran ja die ersten tage qua alle aufgeilten) mit dem zusatz weil einiges hinsichtlich der auch mir persoenlich haeufig leicht tastenanschlaege verfehlen lassenden schnelltipperei (notorisch klein schreibe ich ausser bei offiziellen schreiben und bei zur publikation gedachtem eh vorzugsweise) ein wenig dahingeschustert und damit formal auf manches empfindsame gemuet leicht befremdlich wirkte. meine frau und ich - wir waren beide von 1999-2006 freiberufliche journalisten in berlin - "durften" schon vor jahren erkennen wie dreist gerade die medienressorts bei tagesspiegel und taz mitunter arbeiten und haben unsere konsequenzen gezogen; nach der aktion anzeigen von der BILD "mitzunehmen", noch dazu solche wo springers hetzblatt die erfreuliche absage von judith holofernes (ja! es hakt!!!) fuer sich ausschlachtete, haette ich mein taz-abo gekuendigt wenn ich je eines gehabt haette - ich hoffe alle aufgeweckten geister hier tun es so sie denn eines haben spaetestens jetzt bzw. stellen auch jedwede flattr-aktion hier ein! denn dass die taz hier aktiv und noch dazu "nett" versteckt in einem unscheinbaren halbsatz (hauptsache es bleibt was kleben) rufmord betreibt - unfassbar!

     

    oliver renn

     

    *ich kann aber natuerlich nicht ausschliessen, dass irgendwo die eine oder andere braune dumopfbacke, vielleicht gar durch broders wahrheitswidrige aktion auf eine falsche faehrte gelockt, irgendwo beifall fuer jebsen klatschte - aber dann eben aus falschem grund

  • L
    Lisa

    Gut, daß er weg ist, dieser VTler auf GEZ-Kosten. Jetzt hat er Zeit mit Dauerkiffer Brökers eine Tüte zu rauchen - vielleicht wird dabei eine neue politische Geisterfahrt geboren.

  • N
    njorgorg

    Man möge doch bitte auch inhaltlich zu Ken Jebsens Beiträgen recherchieren. Mir ist bei seinen Beiträgen nie auch nur ansatzweise Antisemitismus untergekommen - im Gegenteil hat er sogar oft den Holocaust und die Nazis aufs schärfste Verurteilt und auch heutige rechte bis rechtsradikale Tendenzen an den Pranger gestellt.

     

    Broder beruft sich lediglich auf *einen* aus dem Kontext gerissenen Satz. Entweder ist er zu dumm, beieinanderstehende Sätze in eine Beziehung zu bringen oder er hat hier zielgerichtet versucht, Ken Jebsen zu denunzieren.

     

    Es ist traurig, dass verantwortliche Stellen, anstatt den ganz konkreten Vorwurf ersteinmal auf Richtigkeit zu überprüfen, pauschal die Beitrage des Moderators unter Verdacht stellen.

     

    Ken Jebsen war/ist einer der wenigen, die auch politisch öffentlich sehr deutlich ihre Meinung gesagt haben. Das hat ihn beliebt und wertvoll für die ansonsten viel zu oft einheitliche Medienwelt gemacht. Auch ich bin nicht immer mit seinen Positionen einverstanden, aber er stellt kritische Fragen und fordert auch eben dazu auf - ich bin mir sicher, dass er seine eigenen Inhalte davon nicht ausnimmt.

  • H
    Hendrik

    Es würde mich freuen, wenn Sie die Umstände und den Zusammenhang der Äußerungen von Ken Jebsen zum Holocaust nicht so verkürzt darstellten.

     

    Dies gebietet Ihr eigener journalistischer Anspruch.

  • I
    IIIIII

    Ken Jebsen stellt sich auf youtube nun als verteidiger der Redefreiheit und einsamen Revolutionär da. Mit dem Bild des einsamen chinesichen Demonstranten vor chinesischen Panzern 1989. Das ist lachhaft.

    Hier die Kommentare einiger seiner Fans:

    karmacologne: "Dieses scheiss zionitische Pack hat eben die Medienhoheit in dieser Zone der Alliierten behalten und das merkt man..."

    Leifgermany: "kopf hoch ken. lass dich von den medien-huren nicht unterkriegen"

    st0rm32: "Egal wo man hinsieht, ob Indien, Pakistan, Lybien, Russland, die Ukraine oder sogar Deutschland! Sobald ein Bürger mal den Mund aufmacht, Aufklärung betreibt und etwas sagt, dass der Regierung und deren Partnern nicht so rein passt, wird er mundtot gemacht. In einigen Ländern verschleppt oder weggesperrt, in Russland passieren "Unfälle" und in Deutschland wird er gekündigt. In einem kapitalistischen Staat scheint das auszureichen. Ich hoffe, bei dir nicht Ken! Mach kaputt was dich kaputt macht!"

    THEINFOINFORMER : "BITTE MACH MAL EIN VIDEO ÜBER DIE PI HETZER! DIE FREUEN SICH DAS DU ÄRGER AN DER BACKE HAST!!! UND DER DRECKIGE H.M. BRODER SOLL MAL BLOS DEN BALL FLACH HALTEN- WIE ICH DIESE RATTE HASSE!!!"

     

    Jup, das sind die intelektuellen Zuhörer von Radio Fritz. gegen Kapitalismus und Unterdrückung wie in Lybien, Pakistan und Deutschland(hahaha), natürlich nicht wie in Kuba oder China. Natürlich gegen die Ratte Broder und treue Hörer des Staatsfunks in Stasiland. Solange dort alles ist wie sie es wünschen und ein Halbiraner schön gegen die USA und Israel hetzen kann. Das passt ins Bild. Sobald er wegen Holocaustleugnung dann doch die Genossen des RBB einstweilig verlassen muß ist der Fangemeinde plötzlich klar was für ein korrupter Nazisender der RBB ist. Wenn da mal nicht die ihr wisst schon wer dahinterstecken. Der unterdrückte Freiheitskämpfer Ken, der es ansonsten mit der Freiheit anderer oder dem Leben anderer (sobald sie Israelis oder gar, pfui, Amerikaner sind) nicht so genau nimmt, wird es uns bald auf youtube erklären.

  • MB
    Mathias Briest

    Einhaltung journalistischer Standards

     

    Dazu zählt für mich auch, nicht einfach nur die für Jebsen rufschädigenden Interpretationen seiner durchaus wirr verfassten Mail durch Dritte zu erwähnen, sondern sich gegebenenfalls am tatsächlichen Text abzuarbeiten.

    Viel mehr Beachtung verdient mmeiner Meinung nach die Tatsache, daß hier auf ziemlich plumpe Weise eine der wenigen Sendungen mit - streitbaren - politischen Themen und einem Standpunkt dazu im öffentlich-rechtlichen "Jugend"funk getilgt wird. Fast hätte ich zensiert geschrieben.

  • KA
    keine Angst

    Der Mann ist nicht einfach Antisemit und Verschwörungstheoretiker. Es ist auch links. Und er hat einen "Migrationshintergrund", sprich ist Halbiraner. Deshalb mache ich mir keine Sorgen um ihn, denn da stehen viele bereit um ihm zu helfen gut unterzukommen.

  • R
    reblek

    "Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen Moderator Ken Jebsen, einigte dieser sich mit dem RBB..." - Ein Komma wird nicht wirklich dann gesetzt, wenn der Autor atmet, also nicht mitten im Satz.

    "... in einer Mail aufgefallen, die als antisemitisch eingestuft wurden." - Und eine Mail ist kein Plural.

    "Auch mehrere Kommentare in Internetforen solidarisierten sich ihm..." - Nicht vielleicht "mit"?

    "Die Verstöße hätten ausgereicht, um ihm als freien Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung zu kündigen." - Oder "als freiem"?

    "Der 45 Jahre alte Journalist übernehme für redaktionellen Versäumnisse die Verantwortung." - Nein, "für redaktionelle".

    Wieviel Mist muss eine Agentur wie dapd schreiben, bis die taz aufhört, ihn einfach zu übernehmen?

  • KM
    Klaus Müller

    Dieser Artikel übernimmt den Antisemitismus Vorwurf gegen Herrn Jebsen ohne jede Prüfung und bekräftigt ihn sogar noch mit dem Hinweis, dass die Verteidiger von Herrn Jebsen sich ebenfalls antisemitisch äußern (teilweise). Schade. Das ist eine journalistische Fehlleistung. Herr Broder hat das Zitat von Herrn Jebsen aus dem Zusammenhang gerissen. So liest es sich - wenn auch etwas holperig - tatsächlich antisemitisch, weil die Worte Holocaust und PR-Kampagne in einem Satz vorkommen. Eine solche Verbindung alarmiert zu Recht, weil der Gedanke an eine Holocaust-Leugnung nahe liegt. Aus dem Zusammenhang gerissen ist aber niemals gut. Liest man das Zitat vollständig, wird klar, dass Herr Jebsen nicht den Holocaust als PP-Kampagne bezeichnet, sondern davon schreibt, dass es zum Holocaust eine PR-Kampagne gegeben hat: Eine PR-Kampagne, mit deren Hilfe die Nationalsozialisten den Holocaust durchgeführt haben. Das ist aber etwas ganz anderes. Belegt wird dieser Zusammenhang einmal abgesehen davon, dass er auf der Hand liegt, durch den Verweis auf Goebbels und Bernay; letzterer ist sozusagen ein Erfinder der PR. Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet Herr Broder diesen Zusammenhang nicht erkannt hat. Das entlastet den Autor dieses Artikels aber nicht von seinen journalistischen Versäumnissen. Schade eben, wie leichtfertig da mit dem Vorwurf des Antisemitismus umgegangen wird.

  • P
    Peter

    Na ja, wenn der sender auch auf Nachfrage nicht sagen kann oder will, was genau denn nun das Problem mit Herrn Jebsen gewesen sei, dann ist Mißtrauen angesagt...

  • A
    Apollo

    Schade eigentlich.

    Jebsen ist der Archetypus des rot-rot-grünen Spießers, ein überangepasster Radikalopportunist in der Maskerade des Rebellen.

    Aber seine Fans müssen nicht traurig sein. In Deutschland wimmelt es von solchen.

  • S
    Swanni

    Der Artikel ist schlecht. Was diesem Journalisten nun vorgeworfen wird , bzw was er geäussert haben soll oder nicht , wird dem Leser nicht mitgeteilt.

    Hat er "Autobahn" gesagt , sich über Broder lustig gemacht oder was ?

  • B
    Broder

    Der "Journalist und Publizist" Henryk Broder ... Gar kein kritisches Wort dieses Mal, taz? Wär wohl anders gewesen, wenn Jebsen nicht entlassen worden wäre. Aber ihr seid da lieber auf der Seite der "Gewinner", schon klar.

  • F
    frank

    Natürlich traut sich Broder nicht in Sendungen, in denen er auf wirklichen Widerstand treffen würde.

    Der weiss doch auch, dass sein Geseier von einem halbwegs aufgeweckten Journalisten auseinander genommen werden würde.

    Dann doch lieber mit Sarazzin in ner ruhigen Stunde Halbwahrheiten verbreiten :P

  • BH
    Banjo Hansen

    Politikreduzierung in den Medien liegt im Trend. Wir benötigen mehr heiße Luft und Scheinkontroverse. Broder, übernehmen Sie!