Umfrage: Schwarz-Gelb verliert weiter
Rot-Grün könnte mit komfortabler Mehrheit regieren – wenn jetzt Wahl wäre. Umfragen bescheinigen der schwarz-gelben Koalition desaströse Werte.
BERLIN/HAMBURG dpa/apn | Gut neun Monate nach dem Absturz bei der Bundestagswahl liegt die SPD nach einer Umfrage des Allensbach-Instituts wieder gleichauf mit der Union. Bei der Sonntagsfrage kamen CDU/CSU und SPD auf jeweils 31,5 Prozent, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Mittwoch.
Damit hat die SPD in den Umfragen des Instituts für Demoskopie in Allensbach seit der Wahl Ende September fast kontinuierlich zugelegt, während die Union nach ihrem Februar-Wert von 38,5 Prozent rapide an Zustimmung eingebüßt hat. Die FDP kommt derzeit auf 6,5 Prozent, die Grünen auf 15,5 Prozent, die Linke auf 9,5 Prozent.
In der Forsa-Erhebung sehen die Umfragewerte für die schwarz-gelbe Koalition noch dramatischer aus. Zum ersten Mal seit langer Zeit hätte laut Forsa eine rot-grüne Koalition die Mehrheit ohne die Linke. Nach der am Mittwoch veröffentlichten Erhebung für Stern und RTL kämen SPD und Grüne derzeit zusammen auf 47 Prozent. Die derzeitigen Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP hätten dagegen nur 34 Prozent, wobei die FDP auch noch unter der Fünf-Prozent-Marke läge. Für die Linke würden 11 Prozent stimmen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre.
Im einzelnen entfielen laut Stern/RTL-Wahltrend auf die SPD wie in der Vorwoche 28 Prozent und auf die Grünen ein neues Rekordhoch von 19 Prozent und somit ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Damit könnten beide Parteien alleine regieren und wären auch nicht mehr auf eine Unterstützung der Linken mit ihren unverändert 11 Prozent angewiesen.
Die Talfahrt der schwarz-gelben Koalitionsparteien setzte sich dagegen laut Umfrage weiter fort. So kämen CDU und CSU zusammen nur noch auf 30 Prozent und damit erneut einen Prozentpunkt weniger als vor einer Woche. Die FDP verharrte bei nur 4 Prozent. Für sonstige Parteien würden 8 Prozent der insgesamt 2.500 Befragten stimmen.
Die nur noch 34 Prozent für Union und FDP sind deren niedrigster Wert, den das Forsa-Institut seit Beginn seiner kontinuierlichen Erhebungen für den Stern 1986 je für die beiden jetzigen Koalitionsparteien gemeinsam gemessen hat. Insgesamt hat das linke Lager aus SPD, Grünen und Linkspartei mit zusammen 58 Prozent nun einen gewaltigen Vorsprung von 24 Punkten vor Union und FDP.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Brief an Merz
Unions-Frauen wollen die Hälfte der Macht
Repression an der Columbia University
Es wird ein Exempel statuiert
Donald Trumps ständige Rechtsbrüche
Zerstörung einer scheinbar starken Demokratie
Angriffe auf Journalisten
Intifada gegen die Presse
Einigung zum Schuldenpaket
Merz-Milliarden sind verkraftbar
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
Hunderte Tote nach schwerstem Angriff auf Gaza seit Januar