: Ulrich Tukur ist „Der Löwenjäger“
Die Abendvorstellung im Schauspielhaus ist gerade beendet, noch stehen Kulissen herum, eine Putzfrau fegt. Der letzte im Arbeitskittel macht das Licht aus, sagt müde „bis morgen“. Bevor Ulrich Tukur seinen eineinhalbstündigen Monolog beginnt, leuchtet er mit einer Taschenlampe umher: Einleitung zu Javier Tomeos Löwenjäger, der Freitag um Mitternacht seine deutsche Erstaufführung erlebte. Titus Selge inszenierte das Spiel um die schreckliche Leere im Leben des einsamen Mannes, der sich Amando Duvalier nennt und sich in Telefonaten mit unbekannten Frauen als Großwildjäger aufspielt. Tukur erliegt bei dem Bühnenmarathon oft der Versuchung, zu zeigen, was er als Schauspieler „drauf hat“: Er wird bisweilen genauso zum Blender wie die Bühnenfigur, was die Begeisterung des Publikums nicht schmälerte. lno/Foto:M. Scholz
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