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Archiv-Artikel

Uhlenhorst-Barmbek Einstürzende Schulpläne

Von kaj

Obwohl das Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek schließen soll, meldeten dort am Samstag bei einem Tag der offenen Tür 41 Eltern ihre Kinder an. Das berichtet Elternrätin Barbara Heinke. 29 Eltern beauftragten zudem den Rechtsanwalt des Elternrats, Rainer Utikal, eine Sammelklage für die Einrichtung neuer fünfter, siebter und elfter Klassen einzureichen, sobald der Rechtsweg frei ist.

Bekanntlich soll das Gymnasium schließen, weil es laut Bildungsbehörde einen Sanierungsbedarf von drei Millionen Euro hat. Der vom Elternrat beauftragte Baugutachter Burkhard Selent kommt hingegen zu dem Schluss, dass als Sofortmaßnahme nur 350.000 Euro benötigt würden. Behördensprecher Alexander Luckow bezeichnete diese Zahl als falsch: „Das ist so, als wenn sie ein Auto haben, wo die Holme gleich brechen und der Motor kaputt ist, und Sie wollen bloß den Lack erneuern“, sagte er in einem Interview auf Hamburg 1.

Dieser Vergleich wiederum zeugt laut Gutachter Selent von „Inkompetenz“. Selent: „Die Holme sind die wesentlichen Bauteile eines Autos. Übertragen auf die Schule hieße das, dass das Gebäude nicht mehr standsicher wäre und ab sofort nicht mehr benutzt werden könnte.“ Die Gebäudesubstanz, da ist sich der Sachverständige sicher, sei „auf keinen Fall desolat“. Laut Barbara Heinke hatte die Behörde trotz Anfrage von Elternrat und Schulleitung ihre Bauunterlagen nicht herausgegeben. Erst heute dürfen sie Einsicht nehmen. kaj