Überwachung mit Apples-Handy: iPhone verfolgt Diebe
Verloren gegangene iPhones lassen sich per GPS wieder aufstöbern. In den USA wurde das Feature nun schon zum wiederholten Mal zur Dingfestmachung von Räubern verwendet.
Es klingt ein wenig wie aus einem High-Tech-Krimi: Bereits drei Räuber wurden in den USA dingfest gemacht, weil ihre Opfer sie per Satellitennavigationschip im Handy auffinden konnten. Die Funktion findet sich in Apples aktueller Mobilfunk-Software und nennt sich "Find My iPhone". Einmal aktiviert, kann man ein verloren gegangenes oder geklautes Gerät auch später wieder auffinden - vorausgesetzt, es loggt sich ins Internet ein, was das Handy standardmäßig tut. Angezeigt wird der Standort dann ganz bequem auf einer Google Maps-Karte.
Der letzte Fall dieser Art stammt aus Pittsburgh, wo zwei Männer ihrem Opfer Geldbörse, PIN-Nummer für Kreditkarten sowie iPhone abnahmen. Nachdem der Betroffene die Polizei kontaktiert hatte, nutzte er seinen Computer, um die Diebe zu verfolgen - die aßen erst gemütlich, bevor sie dann zu einer Tankstelle fuhren. Dort wurden sie bereits von der Polizei erwartet, die ihnen Geld, Kreditkarte und Handy wieder abnahm und sie verhaftete.
Ganz billig ist "Find My iPhone" allerdings nicht. Neben einem Apple-Handy mit aktivierter Datenübertragung wird eine mindestens 79 Euro im Jahr teure Lizenz des Apple-Online-Dienstes "MobileMe" benötigt, der unter anderem ein E-Mail-Postfach und eine Internet-Festplatte enthält. Dieser Service kommuniziert erst mit dem iPhone und erlaubt neben dem Tracking auch das Löschen aus der Ferne, so dass Daten nicht in falsche Hände geraten.
Datenschutztechnisch gänzlich unbedenklich ist "Find My iPhone" allerdings nicht. Einmal aktiviert, reicht das Passwort für "MobileMe" aus, um den iPhone-Nutzer per Web zu verfolgen. Dieser kann die Funktion zwar am Handy abdrehen (mancher Dieb wird das inzwischen ebenfalls gelernt haben), doch zeigt das Gerät seinen überwachten Status dauerhaft eben nicht an.
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