■ Überleben helfen: Spenden für Riga
„Man muß jetzt den Überlebenden des Holocaust helfen und nicht erst warten, bis sie gestorben sind.“ Jürgen Hammer von der „Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Lettland sowie den Staaten des Ostens“ trat gestern zusammen mit einer Reihe anderer Organisationen, z.B. der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen (DIG) und der Israelischen Gemeinde Bremen an die Öffentlichkeit. Die Organisationen rufen zum Jahrestag des Kriegsendes zu einer Spendenaktion auf: Geholfen werden soll den jüdischen Menschen, die den Massenmord in Riga überlebt haben, „die bis heute trotz, oder gerade wegen ihres Schicksals in Armut leben,“ so Hermann Kuhn von der DIG.
Von der Bundesregierung sei keine individuelle Hilfe für die Opfer zu erwarten, hieß es, deshalb komme es auf private Spenden an. Bei einer ähnlichen Aktion vor zwei Jahren kamen immerhin 20.000 DM zusammen – Nicht wenig, aber auch nur 170 DM für jeden Betroffenen. Viele sind seitdem gestorben, nur noch 112 Überlebende des Holocaust gibt es in Lettland, der jüngste ist 70 Jahre alt.
Es gehe jedoch nicht nur um die finanzielle Unterstützung, sagt Hammer: “Wenn die Menschen erfahren, daß andere Leute an sie denken, das gibt ihnen Lebensmut.“ Und der ist auch und gerade in Lettland wichtig, wo es nach Aussagen von Elvira Noa von der Israelischen Gemeinde Bremen viele Beispiele für latenten Semitismus gibt. Außerdem solle anläßlich des 8. Mai nicht nur der Toten gedacht werden. Kuhn: “Oft wird vergessen, daß es noch Leute gibt, die überlebt haben.“ Er versicherte, jede gespendete Mark gehe ohne Abzug nach Lettland. sis
Spenden-Konto: InfoBalt, Nr.1086 9469, bei der Sparkasse Bremen, BLZ 290 501 01, Stichwort „Riga“.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen