■ Überfall auf das Taschengeld: Der Gameboy müßte verboten werden
Katharina Müller, 19 Jahre, Schülerin
Gameboys? Finde ich furchtbar, total unkreativ. Ich habe keinen, aber mein fünfzehnjähriger Bruder hat so ein Ding zu Hause rumstehen und hängt jeden Tag davor, bestimmt eine Stunde. Andere verbringen noch mehr Zeit damit, das ist bei denen bestimmt schon so was wie Sucht. Eigentlich müßte man die Teile ja wegen Jugendgefährdung verbieten, aber wie willst du das machen?
Henri Fiebelkorn, 36 Jahre, Werkzeugmacher
Ich habe meinen Söhnen gerade einen Gameboy gekauft, vor allem für das Auto. Wenn man weite Strecken fährt, wird es den Kindern ja schnell langweilig. Am Anfang habe ich selber auch viel Zeit damit verbracht, vor allem mit Tetris und Super-Mario. Mit der Zeit schleift sich das aber ab. Damit es reizvoll bleibt, braucht man immer wieder neue Spiele. Die leihe ich bei meinen Arbeitskollegen.
Edison Stark, 26 Jahre, Installateur
Erwachsene können sich ganz gut kontrollieren, aber für Kinder finde ich die Gameboys echt gefährlich. Schulpflichtigen Kindern sollte man das Spielen verbieten, wenn nicht vom Staat aus, dann zumindest in der Familie. Wie mein Freund: dessen achtjähriger Sohn lernt schon jetzt nicht für die Schule, wenn der einen Gameboy hätte, würde er doch überhaupt nichts mehr tun.
Dana Busz, 24 Jahre, Auszubildende
Ich bin ohne Fernseher aufgewachsen, deshalb habe ich null Bezug zu Mattscheiben und Bildschirmen und kann auch die Gameboy-Hysterie nicht verstehen. Das ist in meinen Augen eine moderne Krankheit, eine zeitgeistige Sucht. Gesetzlich verbieten wird das keiner, das wird ja vom Staat eher noch gefördert, wie andere Süchte auch. Die wollen doch, daß die Leute in Stumpfsinn verfallen.
Susanne Steinebach, 39 Jahre, arbeitslos
Mein siebenjähriger Sohn hat zu Weihnachten einen Gameboy geschenkt bekommen, und manchmal darf ich auch damit spielen. Reizvoll finde ich den Druck, der dabei entsteht: man spielt nicht nur, man will gewinnen. Ob es süchtig macht? Das hängt von der Veranlagung ab. Für den einen ist es Entspannung, ein anderer sieht vielleicht keinen richtigen Sinn im Leben und steigert sich total rein.
Denni Opitz, 13 Jahre, Schüler
Für einen eigenen Gameboy habe ich nicht genug Taschengeld, deshalb gehe ich immer zu meinen Freunden, wenn ich spielen will, oder ins Kaufhaus. Das ist auch viel besser, als alleine zu spielen, weil wir so immer ausprobieren können, wer der Beste ist. Meistens spiele ich ungefähr eine Stunde, vor allem Tetris. Das finde ich am spannendsten, und da bin ich auch schon ganz gut.
Umfrage: ger, Fotos: D.Hornbach
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