■ ÜBERGABE DER BEIDEN DEUTSCHEN GEISELN VERZÖGERTE SICH: Schweigen über den Preis der Freiheit
Beirut (taz) — Nach tagelangem Nervenkrieg sollen die beiden deutschen Geiseln Thomas Kemptner und Heinrich Strübig heute in Beirut an den Bonner Staatsminister Bernd Schmidbauer übergeben werden. Vehement wies Außenminister Kinkel gestern Meldungen zurück, die Bundesregierung hätte für die Freilassung Konzessionen gemacht. „Wir haben keinerlei Zusagen gemacht, und es sind auch keine finanziellen Mittel geflossen.“ Seit ihrer Entführung im Mai 89 hatten die Geiselnehmer im Austausch für die beiden Deutschen die Freilassung der in der BRD verurteilten Brüder Abbas und Ali Muhammad Hamadi gefordert. Gerüchteweise soll Bonn Hafterleichterungen für die Hamadi-Brüder und 20 Millionen Mark als Gegenleistung geboten haben. Darüber hinaus will die EG ihre Unterstützung für den Libanon wiederaufnehmen. Wesentlichen Anteil an der jetzigen Freilassung der beiden Deutschen hat die Regierung in Teheran. SEITEN 3 UND 12
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