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US–Atomtest–Salut zu Reykjavik

■ Atomwaffengegner verzögern bislang größten Atomtest in Nevada / Detonation verusacht Erdbeben wie in El Salvador

Las Vegas (ap) - Fünf Tage nach dem Gipfeltreffen von Reykjavik haben die USA am Donnerstag erneut einen unterirdischen Atomwaffenversuch durchgeführt. Die Bombe hatte eine Sprengkraft von 150 Kilotonnen herkömmlichen Sprengstoffs (TNT) und lag damit an der Obergrenze einer mit der Sowjetunion getroffenen Vereinbarung. Wie ein Sprecher des Energieministeriums mitteilte, wurde auf dem Testgelände in der Wüste von Nevada nur zehn Minuten vor der Detonation des Sprengsatzes ein Atomwaffengegner festgenommen, der eineinhalb Kilometer bis zum Bombenschacht vorgedrungen war. Die Festnahme zögerte die Zündung um 25 Minuten hinaus. Zuvor hatten heftige Winde bereits zu einer Verschiebung des Atomwaffentests um vier Stunden geführt. Der von einem Hubschrauber aufgespürte Demonstrant gehörte zu einer Gruppe von sechs Pazifisten, die am Montag in das militärische Sperrgebiet eingedrungen waren. Sie kündigten an, bis zum „Punkt Null“ vordringen und den Atomwaffentest behindern zu wollen. Vier von ihnen waren bereits am Mittwoch aufgegriffen worden, der fünfte wurde ebenfalls kurz vor dem Zeitpunkt der Zündung entdeckt. „Er kam nahe genug heran, daß eine Verletzung zu befürchten war, wenn wir gefeuert hätten“, sagte der Sprecher des Energieministeriums, Dave Miller. „Wenn sie sich verstecken, tun sie dies auf eigenes Risiko.“ Die Festgenommenen müssen mit einer Anklage wegen unbefugten Betretens des Sperrgebiets rechnen. Die Detonation war so stark, daß die Erdbebenmeßstelle in Boulder im US–Staat Colorado einen Ausschlag von 5,4 auf der Richterskala registrierte - genauso viel wie bei dem jüngsten Erdbeben in El Salvador. Bewohner von Hochhäusern in der 165 Kilometer entfernten Stadt Las Vegas berichteten, daß zur Zeit der Zündung Stühle gewackelt und Pflanzen sich bewegt hätten.

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