: USA verschifft Panzer zum Golf
■ Reservebestände aus Europa sollen „Sicherheit am Golf“ verstärken
Die US-Army hat erstmals auch ihre modernsten Kampfpanzer in das Krisengebiet am Persischen Golf abgezogen. Wie ein Sprecher der US-Streitkräfte in Bremerhaven gestern mitteilte, wurden 160 Panzer M1A1am Wochenende im Marinetransporter „Jupiter“ verschifft. Insgesamt sollen mehrere hundert aus amerikanischen Reservebeständen in der Bundesrepublik stammende Kettenfahrzeuge dieses Typs verladen werden. Der Transport dauert den Angaben zufolge jeweils rund zwei Wochen.
Der Abzug der Panzer gehört nach Angaben des Sprechers zum Forderungskatalog des Vertrages über konventionelle Streitkräfte in Europa (CFE), der Ende dieses Jahres unterzeichnet werden soll. Danach ist unter anderem auch eine Reduzierung der Zahl von US-Panzern in Europa vorgesehen. Außerdem plane die US-Regierung den Verkauf von 220 älteren M60A3-Panzern aus Reservebeständen in Europa an Saudi- Arabien, Bahrain und Oman, wo sie „zur Sicherheit in der Golfregion beitragen“ sollen.
Das Bremer Friedensforum betonte unterdessen, daß militärische Drohgebärden den Weltfrieden nicht garantieren könnten. Mitglieder der Initiative fordern den vollständigen Stopp der deutschen Rüstungsexporte. Die durch Abrüstung freiwerdenden Mittel sollen konsequent „für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung“ eingesetzt werden.
Falls es zu einer militärischen Auseinandersetzung am Golf kommen sollte, ruft das Friedensforum schon jetzt zu einer Demo am darauffolgenden Samstag auf (11 Uhr Hauptbahnhof).
taz/dpa
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