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USA und UdSSR tauschen Bomben–Testgelände

■ Neue Übereinkunft zur Kontrolle von Atomwaffenversuchen / Shultz: „sehr positiver Schritt“ / Die USA verlangen nach wie vor Kontrollen vor Ort / Keine endgültige Einigung / Sowjetunion und Vereinigte Staaten führten weitere Atomtests am Osterwochenende durch

Washington / Moskau (ap) - Während des Moskau–Besuchs von US–Außenminister Shultz haben die USA und die UdSSR offenbar eine neue Übereinkunft über die Kontrolle von Atomwaffenversuchen getroffen. Wie der Leiter der US–amerikanischen Rüstungskontrollbehörde, Adelman, mitteilte, stimmte die UdSSR einem am Montag vorgelegten Vorschlag zu, Atomwaffenversuche auf dem Testgelände des jeweils anderen Landes vorzunehmen. Dies sei „ein sehr positiver Schritt“ zur Kontrolle eines 1974 geschlossenen, aber nicht ratifizierten Abkommens, wonach unterirdische Atomtests eine Grenze von 150 Tonnen herkömmlichen Sprengstoffs nicht überschreiten sollen. Nach den Angaben Adelmans müssen sich beide Seiten noch über die Methode der Überwachung von Kernwaffenversuchen einigen. Moskau hat sich bisher gegen Kontrollen auf dem eigenen Testgelände gesträubt und die Überwachung der Versuche mit seismischen Meßgeräten befürwortet. Die USA verlangen Kontrollen vor Ort. Die Sowjetunion hat am Sonntag im Gebiet von Perm am Ural zwei unterirdische Atomsprengsätze gezündet. Wie die amtliche sowjetische Nachrichtagentur Tass meldete, dienten die Versuche „wirtschaftlichen Zwecken“. Die letzte unterirdische Atombomben–Explosion zu militärischen Zwecken hatte am letzten Freitag auf dem Versuchsgelände in Kasachstan stattgefunden. Noch am Samstag hatten die USA einen Atomversuch unternommen. Querspalte auf Seite 4 Speisekarte augen aufblickend erschrocken hoffnungsvoll ahnend eine neue unerhörte speise dann wieder sich senkend eigentlich schon satt gesättigt von den begriffen aber immer noch unersättlich schwelgend im fett der theorie Alfred Andersch

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