: USA patrouillieren vor Taiwan
■ China warnt Washington vor Intervention und schließt Gewalt gegen Taipeh nicht aus. Protestfahrt geplant
Taipeh/Peking (AP) – Für den Fall einer Eskalation im Taiwan-Konflikt haben die USA einen Flottenverband in die Region entsandt. Die chinesische Regierung warnte daraufhin gestern die USA davor, in den Konflikt einzugreifen: „Taiwan ist ein Teil von China und kein Protektorat der USA“, sagte der chinesische Außenminister Qian Qichen. Außerdem warnte Peking Taiwan erneut, seine Unabhängigkeitsbestrebungen fortzusetzen. Die Krise aufgrund der chinesischen Militärmanöver vor Taiwan löste an den Finanzmärkten in Taipeh Turbulenzen aus.
Der US-amerikanische Außenminister Warren Christopher hatte in Washington mitgeteilt, es müsse sichergestellt werden, daß sich die US-Marine „in einer Position befindet, in der sie Hilfe leisten kann, sobald sie gebraucht wird“. Die Aktionen Chinas seien „fahrlässig und unnötig“ und für die USA ein Anlaß zu ernster Sorge.
Nur wenige Stunden nach der Erklärung Christophers warnte Qichen die USA vor einer Intervention. China hoffe immer noch, daß der Konflikt mit Taiwan friedlich beigelegt werden könne, schließe aber den Einsatz von Gewalt nicht grundsätzlich aus. Sollten ausländische Truppen in Taiwan einmarschieren oder die taiwanischen Behörden sich für die Unabhängigkeit Taiwans einsetzen, werde China nicht gleichgültig zuschauen, sagte er.
Die größte taiwanische Unabhängigkeitspartei will heute mit einer Bootsfahrt in das Raketentestgebiet gegen die militärischen Aktivitäten Chinas protestieren. Tagesthema Seite 3
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