■ USA drohen Costa Rica: Handelskriegspolitik statt Handelspolitik
San José (IPS) – Die USA haben Costa Rica Handelssanktionen angedroht, nachdem es zu einem Streit mit dem US-Bananenmulti Chiquita Brands und dem Telefonunternehmen Millicon International gekommen ist.
Die US-Regierung drohte an, Costa Rica aus der „Initiative für das Karibikbecken“ (ICC) auszuschließen. Damit würden costaricanische Einfuhren in die USA mit Zöllen belegt. Mit 937,5 Millionen Dollar geht fast die Hälfte der costaricanischen Exporte in die USA. Außerdem könnten bilaterale Kredite gesperrt werden. Chiquita kauft dem zentralamerikanischen Land seit April keine Banananen mehr ab, seit sich Costa Rica mit der EU auf festgelegte Quoten eingelassen hatte. Brüssel begrenzt seit 1993 die Bananeneinfuhren aus Lateinamerika auf zwei Millionen Tonnen pro Jahr. Costa Rica darf nun mit 23,5 Prozent den größten Teil der Bananenimporte aus Lateinamerika bestreiten. Bei der Verteilung der Einfuhrlizenzen an Handelsunternehmen fühlt sich Chiquita gegenüber anderen Konzernen benachteiligt.
Millicons Aktivitäten im Mobilfunk wurden vom Verfassungsgericht untersagt, weil in Costa Rica die Telekommunikation ein klares Monopol des Staates ist. Millicon hofft jetzt auf eine Entschädigung von über hundert Millionen US- Dollar.
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