: UNTERM STRICH
Solidarität mit einem umstrittenen Startänzer: Vor dem Moskauer Bolschoitheater haben Anhänger des Ballettpädagogen Nikolai Ziskaridse (39) für dessen Weiterbeschäftigung demonstriert. Die Theaterführung hatte unlängst mitgeteilt, dass Ziskaridse das Bolschoi nach jahrelangem Streit verlassen müsse. Er gilt auch als Gegner von Ballettchef Sergei Filin, der nach einem Säureattentat Mitte Januar derzeit in Aachen an den Augen operiert wird. Der Kriminalfall an Russlands größtem Theater hatte in der Kulturwelt Entsetzen ausgelöst. Die Polizei nahm drei mutmaßliche Täter fest. Der Tänzer hatte der Bolschoi-Führung neben Unregelmäßigkeiten bei der Renovierung des Theaters vorgeworfen, auf die Künstler Druck auszuüben. Dafür war er mehrmals abgemahnt worden.
Eine Woche nach dem Tod von Walter Jens können die Menschen an diesem Montag in Tübingen Abschied von dem Schriftsteller und Rhetoriker nehmen. In der Stiftskirche findet am Vormittag eine öffentliche Trauerfeier statt, bevor Jens auf dem Stadtfriedhof beigesetzt wird. Der Tübinger Professor, der als einer der wichtigsten Intellektuellen der deutschen Nachkriegsgeschichte gilt, war im Alter von 90 Jahren gestorben. Seine Grabstätte, nicht weit von der letzten Ruhestätte Friedrich Hölderlins und Ludwig Uhlands, hatte er sich zu Lebzeiten noch selbst ausgesucht.