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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Die Erben der jüdischen Kunstsammlerfamilie Lederer wollen den von Gustav Klimt geschaffenen „Beethovenfries“ zurück. Die Erben hätten beim österreichischen Kulturministerium einen entsprechenden Antrag gestellt, bestätigte der Anwalt des in der Schweiz ansässigen Teils der Familie, Marc Weber, dpa. Der berühmte Wandfries ist ein Hauptwerk des Wiener Jugendstils, das 1902 in der Secession erstmals gezeigt wurde. Er ist dem Komponisten Ludwig van Beethoven gewidmet. Die Nazis hatten die Familie Lederer enteignet und ihr den Fries entrissen. Die einstige Beutekunst wurde 1973 von der Republik Österreich erworben. Nach einer aufwändigen Restauration ist der 34 Meter lange Fries wieder im Gebäude der Wiener Secession ausgestellt.

Die Erben stützen sich auf zwei Rechtsgutachten. Danach liegen angesichts des 2009 novellierten österreichischen Kunstrückgabegesetzes „nunmehr alle Voraussetzungen vor, um den Beethovenfries zurückzugeben“, sagte Weber. Seit 2009 ist es möglich, dass Österreich auch solche Werke abgibt, die den ursprünglichen Besitzern abgekauft wurden. Seit 2009 habe es mehrere Fälle gegeben, wo die neuen Bestimmungen angewendet wurden, aber auch solche, wo der Kunstrückgabebeirat negativ entschieden habe.