: UNTERM STRICH
Ronnie James Dio gilt als Erfinder des Teufelshorns: ein Gruß, bei dem kleiner Finger und Zeigefinger ausgestreckt werden. Erkennungszeichen von Metalfans weltweit. Ein Wink an die okkulten Einflüsse des Genres. Am Sonntag ist Dio, der ehemalige Sänger von Black Sabbath, Rainbow und Dio, im Alter von 67 Jahren in Houston, Texas einer Magenkrebserkrankung erlegen. Vergangenes Jahr tourte der US-amerikanische Sänger noch zusammen mit Tony Iommi, Bill Ward und „Geezer“ Butler, vulgo Black Sabbath minus Ozzy, als Heaven & Hell: feinstes Black-Sabbath-Reenactement. Auch in echt löste Dio Ozzy 1979 als Sänger bei Black Sabbath ab und nahm das okaye Sabbath-Album „Heaven & Hell“ auf. Dios theatralische Sangesposen (die New York Times spricht gar von einer „mephistophelischen Persona“) waren wie gemacht für große Festivalbühnen. Irgendwo zwischen Illusionist und Quacksalber sah er dabei aus. Was seine Originalität betrifft, geht Dio als einer der größten Heuler und Zähneknirscher in die Annalen des Metalgesangs ein. Seine Fähigkeit, lange, auch mächtige Vibratotöne zu halten, halfen dabei, die Blueswurzeln des Hardrock stärker in die fantastische Vorstellungswelt des Heavy Metal einzufärben. Textprobe: „Don’t talk to strangers hmm hmm hmm“.