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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat die Rückgabe von beschlagnahmten Gemälden an Cornelius Gurlitt scharf kritisiert. Nachdem der Augsburger Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz den Fund fast zwei Jahre lang geheim gehalten habe, wolle er das Problem nun so schnell wie möglich loswerden, sagte WJC-Präsident Ronald S. Lauder am Mittwoch. Die Angelegenheit müsse auf höchster politischer Ebene behandelt werden. Zuvor hatte Nemetz erklärt, die Kunstwerke würden schnell zurückgegeben. Dabei gehe es um solche, die nicht im Verdacht stehen, NS-Raubkunst zu sein, und „zweifelsfrei“ Gurlitt gehören. Lauder forderte eine Änderung der Regeln für Verjährungsfristen im Fall von NS-Raubkunst. Sie seien das größte Problem bei der Rückgabe gestohlener Werke. Verjährungsfristen seien nicht für Kriegsplünderungen als Teil eines Völkermords gedacht. Kunstwerke von zweifelhafter Provenienz in Privatbesitz sollten veröffentlicht werden, damit Holocaust-Überlebende und ihre Erben Ansprüche stellen könnten.