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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Das Jerusalemer Sinfonieorchester will im 200. Geburtsjahr des deutschen Komponisten Richard Wagner ein Symposium und Konzert zu dessen Ehren abhalten. Die Musik des in Israel sehr umstrittenen Musikers soll dabei allerdings nicht gespielt werden, sondern von ihm beeinflusste Komponisten. Bislang sind alle Versuche gescheitert, Werke Wagners (1813–1883) im größeren Rahmen in Israel aufzuführen. Sein Boykott gilt schon seit 1938 – also zehn Jahre vor der Staatsgründung. Er ist allerdings schon mehrmals gebrochen worden. Bei dem Symposium in Jerusalem mit dem Titel „Der Fall Wagner“ soll am 17. Dezember die historische Kontroverse zur Sprache kommen. Thema ist auch die Frage, ob der Boykott aufgehoben werden sollte.

Der Übersetzer Klaus Reichert hat den mit 25.000 Euro dotierten Wilhelm-Merton-Preis, der alle drei Jahre für europäische Übersetzungen verliehen wird, am Samstag in Frankfurt erhalten. Dort lehrt Reichert an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Anglistik. Er übersetzte Literatur und Gedichte ins Deutsche, darunter Werke von Shakespeare und James Joyce.