: UNTERM STRICH
Das Münchner Publikum gilt nach Ansicht von Opernintendant Nikolaus Bachler zu Unrecht als konservativ. Die bayerische Landeshauptstadt sei sogar besonders offen, sagte er am Rande der Münchner Opernfestspiele – ganz im Gegensatz zu anderen Städten. „London, Wien und New York sind unglaublich vergangenheitssüchtig. Und das offene Berlin ist ein Image, das überhaupt nicht stimmt“, sagte der Österreicher Bachler. „Berlin ist viel angestrengter in seiner Kunstauffassung. Alles wird dort unter einer Hauptstadtneurose gesehen.“
Es gebe aber auch in München immer wieder Auseinandersetzungen mit dem Publikum – was ihn freue. „Man muss sich erst mal für alles rechtfertigen und man wird viel angegriffen. Und das empfinde ich als absolut gut, weil das letztlich zeigt, dass den Leuten die Oper nicht egal ist“, betonte Bachler. Ohne Sponsoring seien die Festwochen kaum mehr denkbar. „Sponsoring für besondere Projekte, die wir uns sonst nicht leisten könnten, ist wunderbar“, sagte er. „Gefahren sehe ich da, wo die öffentliche Hand Sponsoring dazu nutzt, sich zurückzuziehen.“