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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Kultur-Allroundtalent: Dem Sänger der Band Pulp, Jarvis Cocker, sind zwei Jobs nicht genug. Nebenbei Moderator der eigenen Radiosendung bei der BBC, wird er nun auch noch Herausgeber beim Verlag Faber & Faber. Dies berichtet der englische Guardian. Nachdem bei Faber gerade Cockers Buch „Mother, Brother, Lover“ mit Lyrics erschienen ist, werden große Hoffnungen auf Cocker als Herausgeber gesetzt. Der Verlag freue sich über den Neuzuwachs aus der Popwelt, sagte Faber Herausgeber Lee Brackstone, mit dem Cocker eng zusammenarbeiten wird. Er soll die Musiksparte des Verlags vorantreiben und ausbauen. Cocker ließ verlauten, er sei „stolz“ auf seine Arbeit bei Faber „und mehr als nur ein bisschen aufgeregt“. Cocker tritt dort, mit etwas Verzögerung, in die Fußstapfen von Who-Gitarrist Pete Townshend. Der hat in den 1980er Jahren für den Verlag gearbeitet.

Deutschenhasser, Frauenhasser, Judenhasser: Umberto Eco wollte mit der Hauptfigur seines neuen Romans den ultimativen Bösewicht kreieren. „Ich wollte die hassenswerteste Figur aller Zeiten schaffen. Ich hoffe, das ist mir gelungen“, sagte der 79-jährige Schriftsteller am Montagabend bei der „Lit. Cologne Spezial“ in Köln. Es habe großen Spaß gemacht, die Figur des Simon Simonini zu entwerfen. Dieses Ekelpaket hasse Deutsche, Frauen und vor allem sämtliche Juden. „Es hat so manchen Kritiker gegeben, der gesagt hat, es mag naive Leser geben, die all diese rassistischen Klischees ernst nehmen“, so Eco. Das glaube er selbst aber nicht. Umberto Ecos neuer bei Hanser erschienener Roman „Der Friedhof in Prag“ erzählt von besagtem Ekelpaket, der im 19. Jahrhundert eine gegen Juden gerichtete Verschwörungstheorie mit allen Mitteln zu belegen versucht.