: UNSTERBLICHKEIT: DUNG UND MUTANTEN MACHEN ES MÖGLICH
„Alt und knackig: Immer mehr Senioren trainieren in Fitnessstudios!“ Während die Agentur für Jugendwahn dpa diese Nachricht verbreitet, zeigt die Agentur fürs Jenseitiges epd, dass es im Diesseits elegantere Wege gibt, dem Tod zu trotzen: Sie stellt uns Heinz Osiewacz vor. Der Molekularbiologe erforscht, wie sich das Leben des Menschen verlängern lässt. Der Pilz Podospora anserina spielt dabei eine wichtige Rolle. Er tummelt sich auf dem Dung von Pflanzenfressern, wächst schnell, hat viele Nachkommen – und lebt nicht lange. Der große Vorteil dabei: Bei der Fortpflanzung entstehen viele Mutanten, die älter werden. Einige im Labor erzeugte Stämme scheinen gar unsterblich zu sein. Die moderne Unsterblichkeitsforschung hat sich seit Frankenstein in großen Schritten vom humanen Objekt entfernt. Anders als bei Säugetieren oder Menschen muss Osiewacz beim Pilz keine ethische Bedenken fürchten. Weil Unsterblichkeit trotzdem arg ambitioniert klingt, schaltet er in Sachen Lebenserwartung einen Gang runter und verweist auf die Bibel: „Dort ist von 130 Jahren die Rede.“ Mehr müssten es nicht sein.