: UNO nach Guatemala
■ Menschenrechtsabkommen zwischen URNG-Guerilla und Regierung
Mexiko-Stadt (AFP) – Bei den Friedensgesprächen zwischen der guatemaltekischen Regierung und der Guerilla ist am Dienstag nachmittag ein Durchbruch erzielt worden. Beide Seiten unterzeichneten in Mexiko-Stadt ein Abkommen über Menschenrechte und einen Zeitplan zur Verhandlung der noch strittigen Punkte.
Außerdem haben sich Regierung und Guerilleros für eine UN- Beobachtermission in dem zentralamerikanischen Land ausgesprochen. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung hieß es, ein entsprechender Antrag werde an UN-Generalsekretär Butros Butros Ghali gestellt. Die UN-Beobachter, die ihre Arbeit so schnell wie möglich aufnehmen sollen, könnten sich frei im ganzen Land bewegen, hieß es in dem Abkommen. Sie sollen allen Hinweisen auf Menschenrechtsverletzungen nachgehen.
Gespräche über die von der URNG geforderte „Wahrheitskommission“ wurden auf Mai verschoben. Noch in diesem Jahr soll ein endgültiger Friedensvertrag geschlossen werden. Präsident Ramiro de León Carpio kündigte eine Initiative zur Begnadigung der inhaftierten Rebellen der National- Revolutionären Guatemaltekischen Einheit (URNG) an.
Als weiterer Punkt des Abkommens soll die zwangsweise Verpflichtung zum Militärdienst aufgehoben werden. Außerdem soll künftig niemand zur Teilnahme an den berüchtigten „Zivilpatrouillen“ (PAC) gezwungen werden. Diese Kommandos, die von der Armee gegründet und bewaffnet wurden, werden von Menschenrechtlern und den Guerilleros für Unterdrückung, Folter und politischen Mord vor allem in den ländlichen Regionen Guatemalas verantwortlich gemacht.
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