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UNO-Gesandter nach Jerusalem?

■ Jedoch keine Anerkennung der UN-Resolution durch Israel

Jerusalem (dpa/afp) — Die israelische Regierung ist bereit, mit dem persönlichen Beauftragten von UNO-Generalsekretär de Cuellar die jüngsten Ereignisse im Konflikt mit den Palästinensern zu erörtern. Auf diese Weise hofft Jerusalem, den Generalsekretär von der Einberufung einer Konferenz der 164 Signatar-Staaten der Vierten Genfer Konvention abbringen zu können, die die Menschenrechts-Situation in den besetzten Gebieten diskutieren soll.

Der Besuch des Perez-Gesandten dürfe jedoch nicht im Zusammenhang mit der UNO-Resolution 672 vom vergangenen Monat gesehen werden, so Israels Außenminister Levy. Darin war Israel wegen der blutigen Zwischenfälle auf dem Tempelberg von Jerusalem am 8. Oktober einstimmig verurteilt worden. Die Entsendung einer Untersuchungskommission der UNO scheiterte jedoch an Israels Weigerung, eine solche zu empfangen.

Nach Angaben Levys hat Israel den Besuch des Cuellar-Beauftragten im Anschluß an eine Übereinkunft mit den USA gebilligt, in der sich Washington dazu bereit erklärt, im UNO-Sicherheitsrat darauf hinzuwirken, daß das Thema Tempelberg-Massaker nicht mehr auf die Tagesordnung kommt.

Am Sonntag hat die israelische Regierung ein Einreiseverbot für weitere 2.400 Palästinenser aus der Westbank, und damit insgesamt für 10.800 Leute angekündigt.

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