: UN untersucht Massengräber
KABUL afp ■ In Afghanistan verdichten sich die Hinweise, dass während der Kämpfe im vergangenen Winter mehr als ein Dutzend Taliban-Kämpfer in der Gefangenschaft erstickten und in einem Massengrab beerdigt wurden. Von der UNO beauftragte Experten identifizierten 15 Leichen aus einem Grab in Schebergan als Angehörige der paschtunischen Bevölkerungsmehrheit, wie ein UN-Sprecher gestern in Kabul mitteilte. Die Toten trugen keine Spuren von Gewaltanwendung. Hunderte Taliban-Kämpfer hatten sich im November den mit den USA verbündeten Truppen des usbekischen Kriegsherrn Abdul Raschid Dostum ergeben. Berichten zufolge erstickten sie auf einem 180 Kilometer langen Gefangenentransport. Überdies untersuchten die Experten zwei weitere Massengräber. In der Nähe von Masar-i Scharif fanden sie verweste menschliche Überreste. In Bamijan exhumierten sie 18 Leichen. Die Autopsie ergab in drei Fällen, dass die Opfer mit Kopfschüssen getötet worden waren.
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