UMTS-Förderung: Handy-Gefahr
Umweltexperte warnt vor Gefahr durch hochfrequente Strahlung
Der Hannoversche Umweltexperte Peter Neitzke hat mehr Vorsorge bei der Installierung von Mobilfunkanlagen gefordert. Zum Schutz der Bevölkerung seien deutlich niedrigere Grenzwerte als die derzeit geltenden nötig, sagte der Leiter des Ecolog-Institutes bei einer Disskussionsveranstaltung zu Sendeanlagen auf Hochhäusern in Bremen. Viele Experimente belegten biologische Effekte der hochfrequenten elektromagnetischen Felder.
Laut Neitzke gebe es deutliche Hinweise auf eine Krebs fördernde und auslösende Wirkung. Dazu beeinflussten die Felder Zellfunktion schädigten die Erbsubstanz, beeinträchtigten das zentrale Nervensystem sowie das Hormon- und das Immunsystem. Neitzke forderte deshalb in der Nähe von Wohnungen, Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern eine Sendeintensität von maximal 0,5 Watt pro Quadratmeter. Aktuell liegen die Grenzwerte in Deutschland zwischen zwei und neun Watt pro Quadratmeter.
Mobilfunknutzer beispielsweise könnten die Belastung am Kopf reduzieren, indem sie Head-Sets oder Abschirm-taschen nutzen. Die Kommunen fordert Neitzke auf, die Netzbetreiber zu einer koordinierten Planung der Antennenstandorte zu drängen. „Schließlich sind die Betreiber auf die Kommunen angewiesen.“
In Bremen soll es derzeit 340 Anlagen an 150 Standorten geben. Für den neuen Mobilfunkstandard UMTS müsse die Zahl der Anlagen mindestens verdoppelt werden, meinte der Gewerbeaufseher Horst Janku. Bremen setzt mehr als andere Regionen in Deutschland auf UMTS, um Bremen als Multimediastandort zu stärken. epd
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