■ ULTIMATUM AN GAMSACHURDIA LÄUFT HEUTE UM 8 UHR AUS: Georgiens Despot vor dem Fall
Tiflis (taz) — Nach 13 Tagen Belagerung des Präsidentenpalastes im georgischen Tiflis ruft die Opposition heute zum letzten Gefecht. Das erste Ultimatum gegen den frei gewählten Präsidenten wurde noch einmal bis zum nächsten Morgen verlängert. Bewaffnete Oppositionstruppen bereiteten gestern den Sturm auf den Regierungspalast vor, wo sich Gamsachurdia verschanzt hat. Parallel dazu rief der Anführer der rebellierenden Nationalgarde, Tengis Kitowani, im Fernsehen den Präsidenten noch einmal zur Kapitulation auf, um Menschenleben zu schonen. Vielleicht werde ihn das georgische Volk dann begnadigen. Gamsachurdia findet immer weniger Unterstützung: sein ehemaliger Regierungschef Tengis Sigua wurde von einem Militärrat, der eine provisorische Regierung bilden will, aufs Schild gehoben. Gestern wurden bei einer Pro-Gamsachurdia-Demonstration zwei Menschen getötet und mehrere verletzt, als Maskierte in die Menge schossen. Der Aufruf Gamsachurdias zum Generalstreik wurde jedoch nicht befolgt. SEITEN 3 UND 12
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