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Archiv-Artikel

ULRIKE HERRMANN ÜBER DEN PROZESS GEGEN DIE BAYERISCHE LANDESBANK Schützt uns vor den Bankern!

Schafft die Landesbanken einfach ab. Sie sind ohnehin überflüssig

Was für eine Geldverschwendung: Rund 50 Milliarden Euro dürfte es am Ende kosten, die deutschen Landesbanken zu sanieren, die sich während der Finanzkrise verzockt haben. Leider wird man diese riesige Summe niemals bei den schuldigen Bankvorständen eintreiben können. Auch Gerichtsverfahren dürften kaum helfen.

In München beginnt jetzt ein Prozess gegen die ehemaligen Chefs der BayernLB, die 3,7 Milliarden Euro versenkt haben, indem sie hastig und überteuert die österreichische Bank Hypo Group Alpe Adria erwarben. Das Verfahren soll bis zum Dezember dauern, aber herauskommen dürfte wenig. Ein Indiz dafür ist, dass die Münchner Richter den Prozess ursprünglich nicht zulassen wollten.

Ein Sprichwort lautet „Dummheit schützt vor Strafe nicht“. Leider gilt dies nicht für Bankvorstände. Trotz milliardenschwerer Fehler machen sie Karriere – wie Michael Kemmer, der Finanzvorstand der Bayern LB war und nun Chef des Bankenverbands ist.

Diese Chuzpe ist ärgerlich und zwingt zu einer Frage: Wenn viele Bankmanager offenkundig unfähig sind – wie kann sich die Gesellschaft vor ihnen schützen? Am sichersten wäre, den Bankern ihr Spielzeug wegzunehmen. Spekulationsgeschäfte dürfen sich nicht lohnen.

Bei den Landesbanken ist es simpel: Man könnte sie abschaffen, denn sie sind überflüssig. Sie haben kein Geschäftsmodell, was auch erklärt, warum sie dämlich zockten. Andere Gewinnmöglichkeiten gab es nicht.

Das mag radikal klingen, reicht aber nicht. Denn die Chefs der Sparkassen und Privatbanken sind ja ebenfalls oft überfordert. Daher muss das Eigenkapital branchenweit steigen. Nur wenn die Banken große Verlustpuffer besitzen, kann der Steuerzahler sicher sein, dass nicht er für dumme Fehler haften muss.

Wirtschaft + Umwelt SEITE 8