St. Pauli Theater präsentiert „Dreigroschenoper“ : Tukur wird Mackie
Ein Flop wird dies ganz sicher nicht werden; das war es auch zu Uraufführungszeiten nicht. Im Gegenteil, als „ranschmeißerisch“ wurde Bertolt Brechts Dreigroschenoper bisweilen bezeichnet, als seichter „Verrat am politischen Theater“ gar. Andererseits: Der Zynismus und die Bequemlichkeit, die in dem Impuls liegen, sich jederzeit von den Unbilden dieser Welt ablenken zu lassen, funktioniert damals wie heute, ist zu einem gewissen Grade zum Überleben vielleicht sogar notwendig.
Dabei ist es trotz aller Verdrängung natürlich wahr: Käuflich sind leider immer auch Bekenntnisse und Proteste – die Crux bleibt dabei nur, dass man nicht immer gleich durchschaut, wessen Interessen manch aufgebauschter Moralappell in Wirklichkeit dient. Das St. Pauli Theater, seit Ulrich Wallers und Ulrich Tukurs Kammerspiel-Exodus um einige Persönlichkeiten reicher, hat jedenfalls als Mackie Messer Ulrich Tukur ins Rennen geschickt; Herrn Peachum spielt Christian Redl, Frau Peachum Eva Matthes. PS
Premiere: Do, 8.1., 20 Uhr, St. Pauli Theater