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Türkischer Regierungschef in ÄgyptenTriumph für Erdogan

Der türkische Ministerpräsident wird in Kairo begeistert empfangen. Er fordert Reformen in der arabischen Welt und kritisiert erneut die israelische Regierung.

Lässt sich gern feiern: Türkeis Präsident Tayyip Erdogan. Bild: dpa

ISTANBUL taz | Mit einem starken Auftritt hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag in Kairo seine Ambitionen unterstrichen, zukünftig auch im Nahen Osten eine führende Rolle spielen zu wollen.

Brüderliches Zusammenstehen zwischen Türken und Arabern, Reformen, um die Bedürfnisse der Völker zu erfüllen, und eine eigener Staat für die Palästinenser, das sind die Botschaften, die Erdogan gestern in Kairo, der ersten Station seiner Reise durch die Länder des Arabischen Frühlings, verkündete.

Erdogan wurde am Montagabend in Kairo von einer begeisterten Menge am Flughafen empfangen. Mehrere tausend Menschen mit Erdogan-Plakaten skandierten lauthals den Namen des türkischen Regierungschefs.

Der Auftritt in Kairo glich einem Triumphzug für Erdogan. Überall, wo er auftauchte, wurde er spontan beklatscht. Passanten, die im türkischen Fernsehen interviewt wurden, äußerten sich begeistert und forderten eine engere Zusammenarbeit zwischen Ägypten und der Türkei.

"eine große Familie"

Genau das schwebt auch Erdogan selbst vor. Als er am Dienstagnachmittag seine Rede vor den Außenministern der Arabischen Liga hielt, beschwor er in blumigen Worten die Freundschaft zwischen Arabern und Türken, die wie "Elemente eines Körpers" und "eine große Familie" seien. Er erinnerte an die jahrhundertealte gemeinsame Geschichte und kündigte eine enge Zusammenarbeit für die Zukunft an.

Sodann beschwor Erdogan die arabischen Führer, die Freiheits- und Demokratiebewegung ihrer Völker zu unterstützen. "Wir müssen den legitimen Forderungen unserer Völker nach Reformen nachkommen", mahnte er die Anwesenden. Die Türkei habe allen arabischen Staaten ihre helfende Hand entgegengestreckt, manche, wie Ägypten, hätten sie ergriffen, andere nicht, kritisierte er das syrische Regime, ohne es namentlich zu nennen.

Anerkennung Palästinas sei ein Muss

Echte Begeisterung kam aber erst auf, als Erdogan auf das eigentliche Thema des Treffens, die angestrebte staatliche Anerkennung Palästinas durch die UNO in der kommenden Woche, zu sprechen kam. Eine staatliche Anerkennung durch die Völkergemeinschaft sei ein Muss, betonte er, alle arabischen Staaten sollten das Anliegen rückhaltlos unterstützen.

Erdogan kritisierte die unverantwortliche Politik der amtierenden israelischen Regierung, die allein schuld daran sei, wenn Israel immer mehr isoliert und dadurch die Zukunft seiner Bürger gefährden würde. Solange die Palästinenser nicht in einem anerkannten eigenen Staat lebten, sei die Legitimität der gesamten internationalen Ordnung infrage gestellt.

Erdogan setzt am Mittwoch seine Reise in Tunesien fort und wird am Donnerstag noch die libysche Hauptstadt Tripolis besuchen.

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46 Kommentare

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  • K
    Klassiker

    @ Vedat Özer

     

    Na wenn er das alles aus Europa hat, dann möchten wir auch Tantiemen. SChon mal was von Copyright gehört?

     

    Die anderen sind schuld. Der türkische Klassiker!!

  • B
    Beobachter

    Hallo Marina,

     

    ich bezweifele nicht Ihre Geschichte und dass was sie vielleicht durchgemacht haben. Ich wünsche niemanden im Krieg und Elend aufzuwachsen.

     

    Aber, ich bin Azeri, ich stamme ursprünglich aus dem Region um dem Berg Ararat. Ich habe zwar diese Zeit des Mordens selbst nicht mehr miterlebt, aber meine Urgroßeltern und Großeltern habe sie am eigenen Leibe erlebt. Sie haben am eigenen Leibe miterlebt wie grausam Armenische-rassistische Banden durch dieses Gebiet gezogen sind und alles moslemische niedermetzelten, dass sich ihnen in den Weg stellte.

     

    Sie brauchen mir da nichts zu erzählen. Ich kenne diese Geschichten, die von Armenischen Lobbyverbänden verbreitet werden.

     

    Wenn sie sich ernsthaft mit der Geschichte beschäftigt hätten, wüßten sie ganz genau welchen Terror die verbrecherischen Hindschak und Taschnak Banden in Ostantolien begangen haben, grausamste Verbrechen waren dies! Oder ist ihnen das sogar bewußt??? Die Rache der moslemischen Bevölkerung war nicht weniger grausam.

    Bis heute sind diese Hindschak und Taschnak Terroristen aktiv. Von den 60ern bis zu den 90ern wurden duzende türkische Diplomaten weltweit von diese Terroristen ermordet. Auch Armenier selbst sind Opfer diese skrupelosen Mörder! Es kann alle Armenier treffen, die den Weg des Dialoges und der Aussöhnung gehen wolllen. Selbst Parlamentarier sind nicht sicher. Im Jahre 1999 stürmten zum Beispiele armenische Terroristen das armenische Parlament und erschossen Politiker und Minister aufgrund dieses eingeschlagenen Weges der Versöhnung. Niemand ist vor ihnen sicher!

     

    Also, Marina, ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, die andere Seite mit ihren Opfern und ihrem Leid zu sehen, besonders wenn man vielleicht von man schon als Kind dieser armenischen Propaganda Indoktrination unterzogen wird. Aber von einem halbwegs intelligenten Menschen auch mal kritisch mit Informationen umgeht.

     

    Ich und die meisten anderen Türken(Azeri) bezweifeln nicht das armenische Leid. Aber Sie glauben doch nicht wirklich an die Unschuld ihres eigenen Volkes?!

    Nein Sie präsentieren keine Fakten, sondern Propagandalügen mit denen Sie aufgewachsen sind.

     

    Es kommt nicht von ungefähr, dass das offizielle Armenien eine Aufarbeitung mit internationalen Historikern der Geschehnisse strikt ablehnt! Warum sollten sie das auch wollen? Dann müßten sie ihre Propagandalügen aufgeben.

     

    Heute hält Armenien einen großen Teil Azerbaidschans (mit russischer unterstützung) besetzt und 10000er Tote und über eine Millionen Flüchtlinge verantwortlich! Dieses Verbrechen muss auch aufgearbeitet werde...

  • M
    marina

    Hallo Beobachter,

     

    also ich stamme aus Nagorny-Karabach und präsentiere hier Fakten - im Gegensatz zu Ihnen, der das Ganze als türkische politische Propaganda herunterleiert !!!

     

    Als exsowietische Bürgerin habe ich mich lange Zeit geweigert zu glauben, daß es auch sowjetische KZs gab, in denen Millionen starben, akademische Städtchen, in denen Wissenschaftler mit ihren Familien gefangengehalten wurden und andere Grausamkeiten. Sehr zögerlich fing ich an zu lesen und war entsetzt !!!

     

    Ich wünsche Ihnen, daß Ihnen irgendwann dasselbe widerfährt - weg von der türkischen Propaganda, die Sie und viele von Ihren Landsleuten mit dem erstem Atemhauch zu inhalieren anfangt bis hin zu selbständigem und kritischem Denken und der Auseinandersetzung mit der Geschichte Ihres Volkes !

     

    Was Ihre Ansiedlungs"theorie" anbetrifft: Aserbaidschan als solches ist ein künstliches Gebilde, was mit Hilfe Großbritanniens geschaffen wurde. Vor 200 Jahren existierte es nicht mal, es gab bloß eine Provinz Aserbaidschan im Iran !!!

     

    Also nichts wie hin in die Bibliothek und ersnthafte historische Bücher lesen !!!

  • A
    Aristolex

    @Christine

     

    Ihr Anhängsel-Satz:

    "PS: Erdogan ist ein Arschloch" ist schon eine tolle Ebene.

     

    Man stelle sich mal vor, wenn ein Türke

    ".. Merkel ist eine Schlampe.." schreiben würde..

     

    Was wäre dann, auch hier bei den Taz-Kommentatoren, als Aufschrei zu hören..

    Eigentlich sollte man solche Kommentare irgnorieren, aber dennoch erwähnenswert, damit die Diskussionsart nicht unterirdisch(er) wird.

  • B
    Beobachter

    @ Propagandaministerium

     

    Also man kann Geschichtsverfälschung noch und noch betreiben, trotzdem werden Propagandalügen nicht zur Wahrheit!

     

    Aber Fakt ist:

     

    1. Im Zuge des 1. Weltkrieges und dem zusammenbrechenden Osmanischen Reich wurde entsetzliche Massaker an der türkisch-moslemischen und anderen Moselmischen Minderheiten auf dem Balkan begangen. Die Moslems, die Fliehen konnten, siedelten sich als Flüchtlinge an. Nach den erlebten Martyrium auf dem Balkan war diese Bevölkerung nicht zimperlich als es zu Unruhen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen kam

     

    2. Als die Griechischen Besatzer aus Westanatolie vertrieben wurden, haben SIE Izmir (früher Smyrna) niedergebrannt. Sie wollten nichts der türkischen Bevölkerung hinterlassen außer verbrannter Erde! Das ist auch kein Geheimnis. Die Rebellen, die gegen die griechischen Besatzer kämpften, gehörten nicht nur der türkischen Bevölkerungsgruppe an. Es haben Griechen, Armenier und Türken Seite an Seite gegen die Griechichen Besatzer gekämpft. Höchstdekorierte osmanische Offiziere waren armenischer Herkunft!

     

    3. Während der Armenisch-russischen Besatzung Ostanatoliens kam es auch zu entsetztlichen Massakern gegenüber der moslemischen Bevölkerung. Diese haben sich nicht weniger zimperlich gerächt, nach dem die Besatzer vertrieben waren. Insgesamt hat es am Ende des 1. Weltkrieges etwa 700000 (bis 1 Millionen) armenische Opfer. Demgegenüber standen aber über 1,5 Millionen ermorderte moslemische Zivilisten. Das ist ein merkwürdiger Völkermord, bei dem die Täter mehr Tote zu beklagen haben als die Opfer.

     

    4. Nach dem griechisch-zypriotische Nationalisten Progrome gegenüber der tükrischen-zypriotischen Bevölkerung begannen, intervenierte die Türkei! Rechtlich und Moralisch im Recht und in der Pflicht! Hätte die Türkei es nicht getan, wäre das ähnlich ausgeartet wie auf dem Balkan in den 90ern. Die moslemische Bevölkerung wäre dezimiert und vertrieben und Zypern würde heute zu Griechenland gehören. Der Süden versucht heute immer noch den Norden Zyperns zu dominieren, zu erpressen und jetzt noch sogar seiner Bodenschätze zu berauben!

    Selbstverständlich muss die Türkei hier wachsam bleiben. Wenn nicht die Türkei, wer würde sich den um den Norden kümmern?! Etwa der rassistisch-nationalistische Süden, mit der EU im Rücken?!

     

     

    Aber es ist wie immer. Es geht um ein ganz bestimmtes Problem. Die Türkei äußert sich zu diesem Problem und schon wird über die Türkei und Türken hergezogen und es geht nicht mehr um das eigentliche Problem...

  • HS
    Horst Schwabe

    Wenn Politiker die Einheit des Volkes oder der Völker beschwören, führen sie etwas im Schilde. Erdogan macht da keine Ausnahme.

  • C
    Christine

    Ich schwenke keine PKK Fahne. Auch ist mir die Pkk eher unsympatisch. Das heißt aber nicht, daß man sie einfach einsperren foltern und abknallen darf. Wo bleibt, denn plötzlich das so viel beschworene menschliche Mitgefühl, welches schon beim Wort Palästinenser Tränen rinnen läßt? Ach so - zweierlei Maß.

  • B
    Beobachter

    @ Marina

     

    Hallo Marina, etwas besser informieren bitte. Nicht nur die Informationen aus Armenischen Propaganda und Lobbyisten Blättern besorgen.

     

    Armenier haben bis zum 1. Weltkrieg nie die Bevölkerungsmehrheit in Berg Karabag gestellt. Erst durch die Siedlungspolitik der Russichen besatzer wurde dies möglich, die fleißig umgesiedelt haben.

     

    Abgesehen davon hält Armenien aktuell ca. ein viertel des Aserbaidschanischen Staatsgebietes besetzt. Die dadurch entstandenen Flüchtlingszahlen übersteigen sehr wohl die Millionengrenzen. Das ist auch Geheimnis.

    Nur ideologische Verblendete streiten dies ab.

  • PG
    Propagandaministerium geht so:

    Überall kann man vom christlich-muslimischen Konflikt lesen, obwohl 90% der angeblichen Christen Kirchen nicht mal von Innen kennen.

    Bigotte haben den Diskurs übernommen!

    Genauso funktioniert das mit "den" Türken und der Türkei. Sagt man was gegen die Türkei, ist man automatisch türkenfeindlich, weil sich nationalistische Schwänze auf den Schlips getreten fühlen.

    In der Türkei baut man Massenmördern Mausoleum und nennt Strassen nach ihnen und die Opfer schweigt man tot, verleugnet sie.

    Die Geschichte wird so viel einfacher umgeschrieben:

    Jetzt sind die Völkermörder die Armenier und natürlich fackelten sie auch eine zu 85% griechische Stadt ab - Smyrna - und gaben ihr den türkischen Namen. Völkermörder waren natürlich auch die griechischen Zyprioten und irgendwelche Pogrome in Istanbul hat es zwischen 1955 und 1963 auch nie gegeben.

    Und wenn dann ein netter Filmproduzent das trojanische Pferd nach Troja spendet, dann wird die Geschichtsschreibung richtig geil. Denn plötzlich ist nicht nur Ephesos oder irgendwelche kleinen Inseln inmitten von Gasvorkommen und südlich von Kreta türkisch, nein, sogar Troja war schon immer türkisch.

  • S
    Sven

    Ich finde es absolut gut und sehr bedeutend, das es anders denkende und anders aussehnde Menschen mit verschiedenen Ansichten gibt. Die westliche Wertegemeinschaft sollte sich vor Augen halten, das es Menschen gibt die nicht christlich sind und auch andere Ansichten vertreten.

     

    Ob Propaganda ja oder nein, eines steht fest-

     

    wer an seinen eigenen Volk Leid erlitten hat und dadurch nichts, wirklich absolut nichts gelernt hat- aufgrund dessen aber ein anderes Land belagert und jegliche Unterstützung, sogar die humanitäre Versorgung zensiert und blockiert.

     

    Ist es Zeit mal die Fakten sprechen zu lassen.

     

    Wir deutschen haben viel erlebt und durch unsere Geschichte auch Leid anderen verteilt.

     

    Doch sollte man den Staatsterrorismus seitens Israel an den Pranger stellen. Es reicht mir und allen Menschen, die das Handeln der israelischen Machthaber für provokante und zynische Haltung darstellen.

     

    Und gut das es ein Erdogan gibt, der öffentlich und lautstark zu mehr Verbündenheit der arabischen Ländern ruft, wir haben doch die ganzen Machthaber in diesen Länder unterstützt und emense Mengen an Geld überwiesen.

     

    Jetzt ist es an der Zeit, das Palästina gegründet wird. Ich wünsche mir von ganzem Herzen- das das in der kommenden Woche verabschiedet wird. Wollen wir dann mall schauen, was die Israelis dann einfallen lassen wollen.

     

    Geheiligt sei ERdogan, der Kojones aus Stahl besitzt. Besser gesagt seine Marineflotte!

  • E
    end.the.occupation

    >> Danke, meine Fans. Ein Wespennest.

     

    Danke für diese erneute Demonstration Ihres kindlichen Opferbewusstseins.

     

    Und noch was:

    Was steht moralisch noch niedriger wie die Drohung des Staates, der sich als holocaust-Erbe geriert, den Massenmord an den Armeniern für Erpressung der Türkei einzusetzen?

     

    Wohlgemerkt - verbunden mit dem Angebot, die Armenier fallen zu lassen - im US-Kongress seinen Einfluss geltend zu machen - wenn die Türkei nach der Pfeife der Israelis tanzt.

  • C
    Conni

    Erdogan spricht den Arabern aus der Seele. Aber auch mir!

     

    Die Türkei hat ein Wirtschaftswachstum von fast 9 % (!!!)und ist damit weltweit am stärksten. Anstelle der Türkei hätte ich gar kein Interesse mehr in die EU einzutreten, die ohnehin rassistisch und Pleite ist.

  • F
    Franz

    Erdogan hat zu 100 % Recht.

  • C
    Christine

    Erdogan benutzt die Palätinenser für sein eigenes Machtstreben, wie die anderen arab. Staaten auch. Solange die Palästinenser dies nicht erkennen, wird es ihnen nicht besser gehen und sie werden weiterhin den Israelis die Schuld dafür geben müssen.

    P.S. Erdogan ist ein Arschloch

  • T
    Tom

    Oh meine Landsleute und ihr Interesse für die Türkei! Türkei und Armenien, keiner weiß wer Recht hat! Türkei und die Kurden. Es gibt dort seit 10 Jahren kein Kurdenproblem, sondern ein PKK Problem und die sind eine Terrororganisation, auch wir in Deutschland stufen sie so ein! Dennoch mein erstaunen über die Kommentare! Statt über die Minderheiten eines Landes zu Reden, sollten wir uns doch Fragen, ob hier alles in Ordnung ist? Warum dürfen Mitmenschen mit Schwarzen Haaren nicht in die Disco? Warum bekommen Absolventen türkischer Herkunft weniger Arbeit? Warum werden des öfteren Kinder von türkischen Familien auf die Hauptschule geschickt? Weil sie Dumm sind? Nein, weil sie Türken sind! Das ist FAKT und ihr regt euch über die Türkei auf? Schämen solltet ihr euch! Ich bin für ein miteinander Reden, statt übereinander zu reden! Leider tut man dieses gerade hier! Traurig, traurig!

  • H
    HJB

    Dabei birgt die UN-Initiative für die Palästinenser selbst dann enorme Risiken, wenn es aufgrund des amerikanischen Vetos überhaupt nicht zur Staatengründung kommt. Denn der US-Kongress droht an, seine Finanzhilfen für die Palästinenser zu streichen, wenn diese auch nur den Versuch unternehmen, ihre Resolution einzubringen. Israel will zur Strafe die Zolleinkünfte behalten, die den Palästinensern zustehen, und - geht es nach der israelischen Rechten - sogar die Annexion palästinensischen Lands vorantreiben. Die größte Gefahr aber droht in den Palästinenser-Gebieten selbst, wo die Enttäuschung über die Zurückweisung im Sicherheitsrat rasch in Gewalt umschlagen könnte.

  • A
    AntiFunt

    @Aristolex: "Dies hat zwar nichts mehr mit rationalem Handeln und Denken...zu tun", aber vielleicht mit der ganz normalen Alltagserfahrung (=Vorurteile) der ganz normalen deutschen (=Nazis).

     

    Aber du sagst ganz richtig: "Es ist so fruchtlos mit solchen Leuten zu diskutieren." Zeit also, andere Massnahmen zu ergreifen?

  • S
    Stefan

    Danke, meine Fans. Ein Wespennest.

    Fakt ist, dass Erdogan sich durch seine Israel-Feindlichkeit an die Spitze der muslimischen Welt stellen moechte. Er sucht eine Eskalation indem er einen Krieg vorbereitet und offen damit droht. Er spielt sich als Anwalt der Palaestinenser auf, unterdrueckt aber selber die Kurden und leugnet den Genozid an den Armeniern.

    Da er sich gegen den Westen wendet, hat er viele neue Fans unter den Zivilisationshassern im Westen, die vorher ihre uneingeschraenkte Solidaritaet mit der PKK bekundeten.

    So aendern sich die Zeiten und bei uns die Antisemiten. Eine gemeinsame antisemitische Front zwischen Nazis, Linken und Islamisten.

  • N
    Nassauer

    # Aristolex: Ja, die Türken sind in Deutschland unbeliebt - Aber wie es in den (deutschen) Wald hineinschallt, so klingt es halt auch wieder heraus...

  • R
    RedHead

    Irgendwie putzig, wie die meisten Kommentare darauf abzielen zu untermauern, dass Israel angeblich nicht kritisiert werden darf und gleichzeitig mit irgendeinem Schwachsinn über Israel herziehen.

    Liebe Antizionisten, macht doch mal einen Realitätscheck, die ganze Welt zieht ständig über Israel her und das darf man auch, diese Freiheit ist sogar demokratisch gewollt, auch in Israel!

    Und wenn Erdogan der Meinung ist, potentielle Waffenlieferungen an die Hamas mit türkischen Kriegsschiffen eskortieren zu wollen, dann ist er derjenige, der einen Krieg provoziert, nicht Israel. Die armen Palästinenser, mit denen ihr euch da angeblich solidarisiert, werden davon ganz bestimmt nicht profitieren, es ist auch stark zu bezweifeln, dass Erdogan an deren Wohl interessiert ist. Das Palästinenserproblem wird seit jeher als Waffe verschiedener antisemitischer Gruppierung gegen Israel genutzt. Den Palästinensern wird es erst besser gehen, wenn sie aufhören, sich für diesen Wahnsinn missbrauchen zu lassen oder aber wenn die Juden tatsächlich ausgerottet sind und die restliche Welt ihr widerwärtiges Interesse an den Palästinensern verliert. Im Moment sehe ich da leider wenig Hoffnung, auf Palästinensischer Seite lernt man schon in der Schule, dass die Juden für alle ernsthaften Probleme verantwortlich sind und auf israelischer Seite gibt es auch Radikalisierung - wobei ich da zumindest noch mehrheitlich den Willen zu einer friedlichen Einigung sehe, nur eben nicht mit einem "Verhandlungspartner", der ihnen das Recht auf Leben kategorisch aberkennt.

  • A
    Aristolex

    @Cengiz, danke für den Beitrag. Dadurch bin ich wieder etwas mehr versöhnt Leserkommentare doch zu lesen.

     

    Übrigens, ich vermute, dass diejenigen, die jetzt die Flagge für die PKK hochhalten, auch diejenigen sind, die alle PKK-nahen Kurdinnen/Kurden aus Deutschland am liebesten sofort ausweisen würden. Es geht diesen nicht um Kurden,Armenier oder irgendwelche Minderheitenrechte.

     

    Diese Neu- bzw. PseudoPKKFreunde sollten ohne Umschweife einfach sagen, wir mögen und wollen die Türken nicht.

     

    Dies hat zwar nichts mehr mit rationalem Handeln und Denken, oder gar konstruktiver Politik zu tun. Oder gar einer Idee von Frieden unter Völkern.Und wären dann für alle sichtbar, selbst weit weg von sog. westlichen Werten. Aber, unter uns. Die West-Mullahs konnten ja selbst damit nicht anfangen. (Abbau von Bürgerrechte.. usw..)

     

    Es ist so fruchtlos mit solchen Leuten zu diskutieren. Ich hatte dies schon mal geäußert: In Deutschland herrscht eine Ablehnung gegenüber Türken, die in ihrer Heftigkeit schon als Türkenhass bezeichnet werden kann.

  • M
    marina

    Hallo Beobachter !

     

    Vor dem Konflikt in Nagorny-Karabach lebten in diesem autonomen Gebiet etwa 300.000 Menschen. Davon 87 % Armenier und 13 % Azeris. Wie Sie daraus eine Zahl von 1.000.000 aserbaidschanischen Flüchtlingen ausmachen, ist mir schleierhaft...

    Nicht für ungut - derlei türkische Propaganda habe ich schon auf Deutschlandfunk gehört !!

     

    Fakt ist: es gab Flüchtlingsströme auf beiden Seiten - etwas 600.000 Flüchtlinge kamen aus Armenien (nicht NKR) nach Aserbaidschan und etwa 600.000 armenische Flüchtlinge kamen aus dem Aserbaidschan nach Armenien, z.B. aus baku, Kirowabad´.

  • T
    Thor

    Hallo Lars!

     

    Wer Zeitung und Internet verfolgt, weiß zumindest, daß die Kurden weit weniger als einen eigenen Staat zu fordern brauchen, um sich lange Jahre inhaftiert, gefoltert und politisch kaltgestellt zu werden. Das ist auch der Grund, warum ich mitnichten nach Ankara fliegen würde, um Herrn E so etwas zu sagen. Die türkischen Gefängnisse sollen nicht so toll sein...

    Die Armenierproblematik in der heutigigen Türkei stellt sich nicht mehr. Da haben Sie Recht. Im Gegensatz zu Deutschland, wo Holocaust-Lügner am Rande der Gesellschaft stehen (zu Recht) sitzen die Völkermordleugner in der Türkei in höchsten Positionen und Regierungsämtern.

  • T
    Tom

    Ich finde ihn sehr clever! Während die EU so uneinig gegenüber der Türkei und Palästina steht, füllt dieser Mann die Lücke aus. Die Schuld trägt nicht derjenige, der aktiv wird, sondern die, die passiv sind. Statt heuchlerische Kommentare abzugeben, sollte man schauen, dass man Einigkeit zeigt. Einigkeit gegenüber den Beitritt der Türkei zur EU, Einigkeit ob man Palästina anerkennt oder nicht. Die Wahrheit ist, dass die Türkei schon längst eine Regionalmacht ist. Die heuchlerische und mit halbwahrheiten behafteten Kommentare einiger Politiker, zeugen von unwissen und ressentiments gegenüber diesem Land.

  • M
    Monkey

    Kurden und Armenier haben im Laufe der "demokratischen Öffnung" fast mehr Rechte als Türken.

     

    Nirgends geht es Kurden zurzeit besser als in der Türkei - auch das muss endlich anerkannt werden.

     

    Allerdings wünsche ich mir auch endlich einen armenisch-türkischen Dialog - der Völkermord muss geklärt werden.

  • B
    Bull

    Endlich fängt die Türkei an Konsequenzen zu ziehen.Die Türken sind wirklich ein geduldiges Volk.50 Jahre lang haben Sie sich die Arrogante Haltung der Europäer zum Antrag auf EU Vollmitgliedschaft angeschaut,nun ist genug.Es wird Zeit dass die Türkei sich um Ihre Region kümmert.Vielleicht ist es schon zu spät dafür.Vielleicht hätte man das schon 1967 tum müssen.

  • M
    Monsieur

    Na Stefan alles klar bei dir! Geht es noch?

  • H
    Hasan

    @ Stefan

     

    bla bla bla

     

    Israel ist ja die deutsche Heilige Kuh, ist schon klar.

    Er redet Mördern so wie man mit Mördern reden sollte.

    Aber ich denke mein Beitrag wird sowieso zenziert werden.

    Wegen der deutschen Geschichte halt, ich habe diese Logik nie verstanden, man kritisiert die israelischen Greultaten nicht wegen der Deutschen Geschichte.

    Aber man müßte doch eigentlich gerade wegen der Deutschen Geschichte ungerechtigkeit und brutale Besatzung kritisieren.

    Oder ist die Sache mit der deutschen Geschichte nur vorgeschoben?

  • TL
    taz Leser

    Dem Führer der Türken und seinen Islam-Nazis muss endlich das Handwerk gelegt werden.

  • S
    Sara

    Endlich kommt der Mann der Stunde. Er sagt nein zu den richtigen Terroristen der Erde. Doch dieser ist gegen das unrichtige. Zu den arrabischen Herrschern (als Freunde der bösen Neokolonialisten u. Gegner ihrer Völker) sagt er ins Gesicht :Sie sollten eure Völker nicht unterdrücken...

  • M
    Maik

    zu Stefan: Warum bleiben Sie nicht beim Thema. Mist erzählen Sie! Mist erzählt die EU. Israel hat es in der Hand. Wer Fehler macht, kann um Entschuldigung bitten. Israelische Soldaten haben 9 Menschen getötet. Wenn die Toten Türken sind hat es für einige Menschen keinen Wert. Die Werte, die angeblich Europa auszeichnet, gilt nicht, wenn die Toten Türken, Moslems, Schwarze ....sind. Das ist Ihr Problem. Sie wollen einen "Kranken Mann am Bosporus". Diesen Kranken scheint es nicht zu geben. Der Kranke scheint in der EU zu sein. Wir sollten alles gleich behandeln! Das wird in Europa nicht gemacht. Was spricht dagegen, diesen Angriff vor dem Internationalen Strafgericht zu bringen. Wir können ja mal qucken....Also was Sie für sich beanspruchen, müssen Sie auch anderen gewähren. Das Recht auf leben. Wer töten kann, kann auch um Entschuldigung bitten. Das Gilt für jeden.

  • S
    @stefan

    hab ich vorhin in einem forum gelesen, ich kopier es einfach mal, spricht förmlich aus meiner seele..

     

     

    man schreibt "TÜRKEI" und der SPON eröffnet ein Forum dazu, da sind dann alle Hetzer, Türkei-Hasser wie automatisiert und reflexartig sofort zur Stelle...Nun muss mit aller verbalen/schriftlichen Gewalt die Keule ausgepackt werden um gegen die Türkei und Erdogan und Co. zu wettern. Dann kommen alle Thesen und Antithesen bezüglich Zypern, Israel, Armenien, Wasserkonflikt, Syrien, Kurden - PKK und Konsorten, usw. ....Sie stellen sich alle als Besserwisser dar und verbreiten Ihre Meinungen, die nun wahrlich IMMER!!!! nur halbherzig entweder irgendo errungen wurden....LANGWEILIG!!!!!

  • K
    konny

    ich finds fürchterlich... apo erdogan auf fishing for compliments tour im nahen osten. die türkei zeichnet sich derzeit durch eine sehr rückwärtsgerichtete politik aus, die im nachhinein dem land ansolut schaden wird.

  • I
    Immigrant

    Die Türken bauen nicht ganz ungeschickt ihren Einfluss mit anti-israelischen Parolen und pseudo-demokratischen Sympathiebekundungen aus. Der Wert der Türkei für die US-Streitkräfte ist nicht zu unterschätzen, und man wird das in Washington und London wohlwollend aufnehmen. Intelligenterweise haben die Amerikaner auch Cem Özdemir seinerzeit gefördert. Dazu kommen noch die türkischen Immigranten und der moslemische Einfluss.

     

    Es gibt also ein Problem mit den Türken, und die Mehrheit der Immigranten müssen aufwachen, und dem Anti-Imperialismus, Säkularismus und sozialen Fortschritt eine Stimme geben. Das geht nur ohne die Türken. Die Waffenlieferungen an die Türkei und Israel müssen sofort gestoppt werden.

  • Y
    yusuf

    alles was erdogan erzählt entspricht der wahrheit, nur die deutsche gesellschaft ist durch die geschichte so stark belastet, dass sie noch nicht einmal die ungerechtigkeit der israelis gegenüber den palästinensern sehen, wir türken haben in unsere vergangenheit keine antisemitischen gedanken gehabt und haben dies auch jetzt nicht. aber insgesamt die europäer mussen sich fragen:" haben wir uns richtig gegenüber den türken verhalten". bei jedem kleinen furz heisst es ihr gehört nicht in die eu, nun so soll es sein wir gehen unserern eigenen weg. nimmt es nun nicht übel wenn wir sagen wir wollen nicht in die eu und deshalb könnt ihr uns nichts mehr vorgeben.

  • F
    From

    Wo er richtig liegt ist er aber gut ... Israel macht doch was es will, und der Westen hält den Mund ... Kritik- und perspektivlos ... das Palästinaproblem muss gelöst werden, denn es hat zu viel Sprengkraft ... und weg gesehen habe wir schon zu lange …

    Nebenbei, einer der getöteten Türken war Doppelstaatsbürger, er hatte auch die US-Staatsbürgerschaft … wieso setzen sich die sonst so bemühten USA nicht für diesen ein? - weil es nicht ins kritiklose Wegsehen passt, was unsere Politik ist. Es gibt kaum ein Land in dem öffentliche Würdenträger so massiv juristisch belangt werden wie Israel, kein Land das so viele UN Beschlüsse boykottiert, mit dem der Westen solch privilegierte Beziehungen hat wie Israel, in dem mehr als 20% der Bevölkerung rechtlich diskriminiert werden, in dem es nicht möglich ist dass ein Israeli eine Araberin heiratet, oder umgekehrt – sicher wäre dies der einzige Weg die Konfrontation zu beenden und ein Miteinander zu beginnen …

    Palästina wird kommen, mit türkischer Unterstützung … und das ist gut so … es ist an der Zeit …

    Nebenbei … die heute 23% Araber werden den Staat Israel verändern … demographisch … in 25 Jahren sind es 50% … was dann, wollen wir bis dahin warten … und das ohne die Palästinenser in Betracht zu ziehen … Es ist an der Zeit umzudenken … hier und in Israel ...

  • JW
    Jack Wolfskin

    Das wird die Lösung für Griechenland. Endlich wehrt es sich gegen die Zumutungen aus Ankara, das mit Krieg droht, wenn Athen nach Öl bohrt. Dabei ist dermaßen viel Öl und Gas in griechischen Gewässern und andere Rohstoffe im Festland, daß es bisher danach aussieht als ob nur Korruption an der Förderung hindert.

    http://derstandard.at/1315006003754/Athen-droht-Tuerken-mit-militaerischer-Gewalt

  • B
    Beobachter

    Klar, die erste pauschale Kommentierung ist schon da!

     

     

    Stefan, was bitte schön meinst du mit Armeniern?!

    Meinst du etwa, dass Armenien immer noch über 40% Prozent des Staatsgebietes Aserbaidschans besetzt hält, für über 1 Millionen Flüchtlinge und 10.000er Tote verantwortlich ist?!

    Das bitte schön sollte auf jeden Fall angesprochen werden!

     

    Und was bitte schön meinst du mit Kurden?!

    Meinst du etwa die Terrorganisation PKK, die auch für 10.000er Tote verantwortlich ist und deren meisten Opfer Kurden selbst, Lehrer, Ärzte und andere Zivilisten waren. Meinst du etwa die faschistische Arbeiterpartei PKK, die für Auftragsmorde, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel verantwortlich ist?!

    Das bitte schön sollte auch auf jeden Fall angesprochen werden!

     

    Man kann zu dem relgiös-konsersvativen Erdogan stehen wie man möchte. Für mich persönlich gehört er in die gleich Ecke wie die CSU aus Bayern auch. In der CSU gibt es genau so viele religiöseverblendete wie in der AKP auch. Beide Parteien gehören abgewählt und durch säkulare Parteien ersetzt!

     

    Aber in Bezug auf die aktuelle Israelische Politik, hat er nichts gesagt was nicht stimmen würde! Eine Politik, die vor allem von rechtsradikalen israelischen Politikern wie Lieberman bestimmt wird!

  • HM
    Herr Man

    Dann soll die Türkei den Wunsch zur Aufnahme in die EU auch bitte aufgeben!

  • C
    cengiz

    http://www.primaverablog.de/2011/09/08/ahlen-habibi/

     

    Seit dem Gaza-Eklat in Davos, nachdem Israels Präsident Schimon Peres einen emotionalen Monolog gehalten und daraufhin der Ministerpräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, wutentbrannt die Podiumsdiskussion verlassen hatte, hing plötzlich in fast allen Straßen der arabischen Welt sein Portrait, und die historische Feindschaft zwischen Türken und Arabern war mit drei Küsschen, einem gemeinsamen Gebet und anschließendem Shisha-Abend vergessen.

     

    Letztens betrat ich einen Kiosk in Neukölln, der von einem arabischstämmigen Bürger geführt wird, um mir meine Tageszeitung zu kaufen – und auch er besaß ein Portrait Erdogans. Ich wunderte mich, denn erst Ende der 90er Jahre waren sich arabische und türkische Jugendliche in Berliner Oberschulen spinnefeind. Die Araber warfen den Türken vor, Verräter zu sein, da die Türkei mit Israel und den USA verbündet ist. Und die Türken warfen den Arabern vor, Verräter zu sein, da sie von diesen im Osmanischen Reich hintergangen wurden. Heute, 10 Jahre später, werde ich von dem Kiosk-Besitzer mit Worten wie “Ahlen, Habibi” begrüßt und genieße, dank Erdogan, Ansehen. Welch ein Glück! Doch eine demokratische Türkei mit einer laizistischen Verfassung wird von diesen Gestalten gehasst und abgelehnt.

     

    Wenn es etwas gibt, was Israel und die Türkei gemeinsam haben, dann ist es die Tatsache, dass es die einzigen Demokratien im Nahen Osten sind – und deshalb müssen sie zusammenhalten. Und eins muss man zugeben: die Türkei hat noch nie zur Vernichtung Israels aufgerufen. Ganz im Gegenteil, bei den Waldbränden entsandte die AKP-Regierung Löschflugzeuge nach Israel.

     

    Doch trotzdem stellt sich mir folgende Frage: Hat Israel jemals die Angehörigen der getöteten Hamas-Terroristen entschädigt? Oder die Angehörigen der getöteten Zivilisten, die von der Hamas als Schutzschilder missbraucht werden? Warum ist Israel bereit, die Angehörigen der getöteten Mavi-Marmara-Aktivisten zu entschädigen, wenn es doch Terroristen waren? Entweder stuft man sie als Terroristen ein oder man akzeptiert, dass es sich nur um Aktivisten handelte und entschuldigt sich.

     

    Auch wenn die derzeitige Regierung unter Erdogan islamisch geprägt ist, wäre es falsch zu behaupten, dass wir es mit einer vom Westen abgekehrten Türkei zu tun haben, die das Ziel anstrebt, anti-israelischen Kräften in die Hände zu spielen und die ohnehin instabile Region zu fundamentalisieren. Denn die türkische Verfassung ist laizistisch und es existiert eine große Opposition, die den Spielraum Erdogans einschränkt. Und ebenso lässt man einen gefährlichen Agitator außer Acht – Mahmud Ahmedinedschad. Denn der größte Feind der Türkei ist der Iran, der schiitische Terrororganisationen wie die Hisbollah unterstützt und ein großes Interesse am Fortbestand des Assad-Regimes hat. Wäre die Türkei kein Staat und würde im Ayatollah-Staat leben, würde man sie öffentlich steinigen.

     

    Die jetzige Aufgabe beider Staaten besteht darin, den Konflikt diplomatisch zu lösen – und sich nicht von israelischen und türkischen Nationalisten, die ihre kriegsgeile Propaganda auf unterschiedlichsten Plattformen verbreiten, provozieren zu lassen.

     

    Und wenn es um die Kooperation mit islamistischen Regimen geht, sollte zuerst auf das Bündnis zwischen den USA und Saudi-Arabien aufmerksam gemacht werden. Darüber sollten vor allem diejenigen nachdenken, die die Appeasement-Politik des Westens gegenüber Islamisten kritisieren, doch seelenruhig zusehen, wenn die USA den saudischen Gottesstaat mit Dollars überschütten, obwohl dieser die Al-Kaida finanziell und materiell unterstützt.

     

    Und somit die Sicherheit Israels gefährdet wird!

  • V
    Vedat Özer

    Lieber Stefan,

    er hat seine Vorbilder aus Europa. Sonst könnte er so ein Mist nicht erzählen.Zu deiner Information: Türken haben Europa-Phobie. Und sie kopieren gern.

    lg

  • L
    Lars

    Herr Stefan,

    wieso machen Sie es nicht, fliegen nach Ankara und sagens ihm selber?

    Was ist denn daran Mist? Oder besser, was ist für Sie Mist?

    Was wissen Sie über die Armenien- und Kurden-Problematik in der Türkei?

  • F
    Franzi

    Der Mann ist so ein Heuchler! Er hat bis zuletzt freundschaftliche Beziehungen zu den Diktatoren der islamischen Welt gehabt, wurde sogar zum Gaddafi-Preis-Preisträger!

     

    Warum wird dennoch immer pro-türkisch berichtet?

  • AK
    Aal Kalle

    Ich finde den Erdogan ehrlich gesagt richtig gut. Solche guten Politiker brauchen wir hier auch. Mann muss sich mal anschauen was er alles für die Türkei geleistet hat.

     

    Während wir hier jeden Tag auf den EU Bankrott warten, floriert die türkische Wirtschaft und ist kaum zu bremsen.

     

    Das mit den Kurden ist doch nicht vergleichbar mit Ägypten. Alles was die Demonstranten in Ägytpen wollten, ist in der Türkei schon lage standard.

     

    Im übrigen gibt es in der Türkei das wahlrecht für Frauen seit 1923. Seit wann ist es in der EU so ?

     

    Die Türkei wird in den nächsten 15-20 Jahren die Macht im nahen Osten, Nordafrika und Balkan, und im Kaukasus sein. TAZ wird darüber berichten...

  • WG
    Woody Guthrie

    Erdogan hat die Türkei zu einem islamistischen Staat umfunktioniert.Regimekritiker,Armeeangehörige und Demokraten verhaften lassen.

    Ohne einen Grund wird in der Türkei kannst du seit Erdogan an der Macht ist verhaftet werden.Skandalös und die Welt schweigt dazu...

  • S
    Stefan

    Der Typ ist grandios: Ohne ins Lachen zu kommen erzählt der so einen Mist. Traurig, dass ihn niemand mal auf die Armenier oder die Kurden anspricht.