: Türkische Terrorwelle gegen Kurden
■ Kurdische Oppositionellen-Organisation berichtet von mehreren Sprengstoffanschlägen/ Massive Drohungen auch gegen Zeitschriften und Zeitungskioske/ Angeblich Gladio-Einheiten beteiligt
Berlin (taz) — Die türkische Regierung geht nach Berichten von kurdischen Oppositionellen mit terroristischen Methoden gegen Personen aus der kurdischen Menschenrechtsszene vor. Die „Föderation der kurdischen Arbeitervereine in der Bundesrepublik“ (KOMKAR) berichtet von mehreren Sprengstoffanschlägen in den letzten drei Wochen, die auf Konto der türkischen Sicherheitskräfte gehen sollen. Nach Angaben der Organisation explodierte am 17. Juni in Diyarbakir das Auto des ehemaligen Ortsvorsitzenden der prokurdischen „Arbeitspartei des Volkes“ (HEP). Am 25. Juni gegen 22.30 Uhr detonierten drei Bomben. Eine im Haus eines Menschenrechtsvereins und zwei weitere in den Büros zweier linker Zeitungen. Am 2.Juli kam es nach Angaben von KOMKAR zum bisher schwersten Anschlag in der Kette. Als das Vorstandsmitglied eines Menschenrechtsvereins in der ostanatolischen Industriestadt Batman, Sidik Tan, sein zwölfjähriger Sohn und ein Kollege das Auto Tans besteigen wollten, explodierte eine ferngezündete Bombe. Alle drei wurden schwer verletzt, Tan und sein Sohn befinden sich immer noch in lebensbedrohlichem Zustand im Krankenhaus von Diyarbakir, so KOMKAR. Wie die kurdischen Oppositionellen weiter berichten, wurde die Anschlagswelle von Drohbriefen wie etwa gegen die linke Zeitschrift '2000'e Dogru‘ begleitet. Auch Zeitungskioske erhielten demnach Aufforderungen, bestimmte oppositionelle Publikationen nicht mehr zu verkaufen. KOMKAR vermutet hinter diesen Aktionen die „Kontr-Guerilla“, den türkischen Ableger der Nato-Geheimtruppen Gladio. taud
Treffen zwischen Kurden und Alliierten in Zakho
Zakho (afp) — Der Generalstab der noch im Norden des Irak stationierten alliierten Streitkräfte und die Anführer der Front des Irakischen Kurdistan haben sich am Mittwoch zum ersten Mal zu Verhandlungen über die „Zukunft der Sicherheitszone“ getroffen.
Gegenstand der Gespräche war laut dem Kommandanten der alliierten Streitkräfte in dieser Region die Möglichkeit zur Aufrechterhaltung einer Militärpräsenz zum Schutz der Kurden im Irak. Woodhouse wollte sich nicht näher über die Art dieser Militärpräsenz äußern.
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