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Türkei will jetzt die Küsten schützen

Istanbul (taz) - Das türkische Kabinett hat mehrere Buchten an der Küste des Landes zu „speziellen Umweltschutzzonen“ erklärt. Unter den Beschluß fällt neben den Buchten Fethiye, Köycegiz und Cokova auch die Dalyan-Bucht, an der mit Unterstützung der bundeseigenen Deutschen Finanzierungsgesellschaft für Beteiligungen in Entwicklungsländern (DEG) ein Hotelneubau geplant war. Da in der Dalyan-Bucht die vom Aussterben bedrohte Meeresschildkröte Caretta nistet, war das Hotelbauprojekt heftiger Kritik von Umweltschützern ausgesetzt.

Mit dem Regierungsbeschluß werden alle bereits erteilten Baugenehmigungen in den Regionen hinfällig. Eine dem Ministerpräsidenten unterstehende Behörde soll künftig darüber entscheiden, ob die Bauprojekte ökologisch verantwortbar sind. Insgesamt sind in den Regionen Hotelbauprojekte mit einer Gesamtkapazität von 20.000 Betten von dem Ministerratsbeschluß betroffen. Unter den türkischen Grünen wurde der Kabinettsbeschluß mit Freude aufgenommen.

Ungeklärt ist immer noch, welchen neuen Standort das ehemals in der Dalyan-Bucht geplante deutsch-türkische Hotelbauprojekt haben wird. Der türkische Vertragspartner, befürchtet Regreßforderungen von deutscher Seite und verlangt die Zuweisung eines alternativen Standortes.öe

Bonn (dpa) - Nach dem Verzicht der bundeseigenen DEG auf den Bau des 620-Betten-Hotels in der Dalyan-Bucht will sie ein Hotel an anderer Stelle der Küste errichten. Geschäftsführer Schröder machte aber noch keine Angaben über den neuen Standort.

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