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Türkei: Politische Gewalt wächst

Ankara (afp/ap) — Innerhalb von nur fünf Tagen wurden in der Türkei 64 Menschen Opfer politischer Gewalttaten — kurdische ZivilistInnen und Guerilleros, Mitglieder linker Organisationen und Soldaten. Bei Anschlägen der bewaffneten Organisation „Dev Sol“ in Istanbul starben am Wochenende vier Polizisten.

Die Anschläge waren offensichtlich Reaktionen auf die blutigen Razzien vom Freitag. Menschenrechtsgruppen bezeichneten das Polizeivorgehen als „Hinrichtungen ohne Gerichtsurteil“. Offiziell richtete sich die Aktion gegen Anführer von Dev Sol. Bei dem achteinhalbstündigen Großeinsatz in Istanbul waren elf Menschen, darunter sechs Frauen, getötet sowie 17 Personen verletzt worden. Die Toten seien förmlich von Kugeln durchsiebt gewesen, berichteten Angehörige.

Ungeachtet der Gewalt geben sich in Ankara europäische Spitzenpolitiker die Klinke in die Hand: Wenige Tage nach Mitterrand reiste gestern der britische Außenminister Hurd an. Unter anderem soll er über die Stationierung weiterer Düsenjäger der Anti-Irak-Allianz in der Türkei sprechen. Das geltende Stationierungsabkommen, wonach amerikanische, französische und britische Kriegsflugzeuge in der Türkei sind, läuft am 28. Juni aus. Eine Verlängerung muß vom türkischen Parlament bewilligt werden.

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