Trump sichert A$AP Rocky Hilfe zu: Rapper weiter in schwedischer Haft
Nach einer Prügelei sitzt der US-Musiker A$AP Rocky in einem Gefängnis in Stockholm. Prominente haben sich beim US-Präsidenten für ihn eingesetzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Verlängerung der Untersuchungshaft beantragt. Staatsanwalt Daniel Suneson begrüßte die Entscheidung des Gerichts: „Jetzt haben wir die Zeit, um die Ermittlungen abzuschließen.“
A$AP Rocky, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt, war Ende Juni in Stockholm nach einem Konzert in eine Schlägerei verwickelt worden. Der 30-Jährige wurde später wegen des Vorwurfs der Körperverletzung festgenommen. Ein schwedisches Gericht entschied Anfang Juli, dass der Rapper wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft bleiben müsse.
Mayers Anwalt Slobodan Jovicic nannte die Entscheidung des Gerichts unverhältnismäßig. „Ich bin sehr enttäuscht, auch wenn dies durchaus zu erwarten war“, sagte er. In Schweden sei es „sehr einfach, jemanden zu inhaftieren“, fügte er hinzu. Er sei sicher, dass sein Mandant im Fall eines Prozesses freigesprochen werden würde.
Handy-Aufnahmen sollen Prügelszene zeigen
Präsident Trump sagte Journalisten im Weißen Haus, er sei von vielen Menschen gebeten worden, A$AP Rocky zu helfen. „Wir werden anrufen, wir werden mit ihnen sprechen, wir haben bereits angefangen“, sagte er. Seine Frau Melania fügte hinzu: „Wir arbeiten mit dem Außenministerium zusammen und wir hoffen, ihn bald nach Hause zu bekommen“.
Das Promi-Portal TMZ hatte Handy-Aufnahmen der Prügelei nach einem Konzert des Rappers veröffentlicht. Sie zeigen, wie A$AP Rocky einen jungen Mann zu Boden schleudert und dann auf ihn einschlägt. Der 30-Jährige veröffentlichte seinerseits auf Instagram ein Video, in dem er den jungen Mann und dessen Begleiter wiederholt vergeblich auffordert zu gehen.
Der Rapper sagt, er habe sich lediglich selbst verteidigt. Nach Angaben der schwedischen Staatsanwaltschaft laufen auch Ermittlungen gegen die Gegenseite.
Einsatz von Kim Kardashian West
Künstler wie Sean „Diddy“ Combs, Nicki Minaj und Justin Bieber haben die Freilassung von A$AP Rocky gefordert. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Reality-TV-Star Kim Kardashian West sich beim Weißen Haus für den Rapper eingesetzt hat.
Medienberichten zufolge wandte sich Kardashian in der Angelegenheit an Präsidentenberater Jared Kushner, den Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump. Dieser leitete das Anliegen an Trump weiter, der wiederum laut TMZ Hilfe zugesagt hat.
Der in New York geborene Mayers musste nach seiner Festnahme mehrere Konzerte seiner derzeitigen Europatournee absagen – unter anderem auch seinen Auftritt beim Melt!-Festival an diesem Wochenende. Mayers feierte 2011 seinen Durchbruch mit dem Mixtape „Live. Love. A$AP“. 2013 folgte das Album „Long. Live. A$AP“.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss