: Triumph über das Geldmodell
■ HTHC verliert die deutsche Meisterschaft im Feldhockey
Eine herbe Schlappe mußte der Harvestehuder THC im Endspiel um die 52. deutsche Feldhockey-Meisterschaft einstecken: Mit 0:3 (0:0) unterlagen die Hamburger am Sonntag dem Rekordchampion HTC Uhlenhorst Mülheim, der sich vor heimischer Kulisse zum 14. Mal in der Vereinsgeschichte den deutschen Feldhockey-Meistertitel der Herren sicherte.
Für Hallenmeister HTHC, der sich wie 1963 und 1993 mit Rang zwei begnügen mußte, blieb der Traum vom „Double“ somit unerfüllt. Dabei hatten sich die Hockeyspieler des HTHC Chancen auf den Titel ausgerechnet: „Wir sind reifer geworden. Eigentlich ist der Titel fällig“, hatte Leistungsträger Christian Blunck noch vor kurzem getönt. „Diesmal schaffen wir es“, gab sich auch Torhüter Andreas Arntzen vor dem Finale optimistisch.
Doch den großen Worten folgten keine Taten. Und so machten die Herren aus Mülheim den Titelambitionen der Hamburger spätestens in der zweiten Halbzeit einen Strich durch die Rechnung. Die „Uhlen“ trumpften nach dem Wechsel beinahe nach Belieben auf – die Tore von Andreas Becker (41.), Sven Meinhardt (66./Siebenmeter) und Henning Helwig (67.) bescherten ihnen die Hockey-Krone.
„Die beste Mannschaft dieser Saison hat gewonnen“, urteilte Herren-Bundestrainer Paul Lissek nach der Begegnung. „Mülheim hatte die besseren Goalgetter, die aus wenigen Chancen das Optimale herausgeholt haben.“ Ärgerlich für den HTHC: Die Gastgeber agierten zu Beginn nervös und ungefährlich, doch die Hansestädter verstanden es nicht, in dieser Phase ihre zum Teil deutliche optische Überlegenheit auszunutzen.
Für Mülheims „Oldie“ Dirk Brinkmann war es auch ein Triumph über das Geld. „Es war unser erklärtes Ziel, das Geldmodell niederzuhalten und diese zusammengekaufte Truppe zu schlagen“, meinte der Ex-Nationalspieler mit Blick auf die imposanten HTHC-Neuzugänge der letzten drei Jahre.
dp/dpa
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