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■ BundesligaTreffende Antwort

Stuttgart (dpa) – Bayer Leverkusen genießt wieder freie Sicht auf den Gipfel, der VfB Stuttgart steht dicht vor dem Abgrund. Nach der bitteren Pille des 1:4 gegen die Werks-Elf forderten einige Fans („Aus der Traum, Herr Daum“) die Ablösung des VfB- Trainers. Doch dieser denkt nicht daran, zumal auch sein Präsident eine Entlassung ausschließt. Trotzdem: statt Talk im „Aktuellen Sportstudio“ hieß es Krisengipfel mit Trainer, Manager und Präsident beim VfB.

Auch die Mannschaft stärkt ihrem Chef (noch) den Rücken. Bisher herrsche ein gutes, offenes Verhältnis, meinte Kapitän Buchwald. So sieht es auch VfB-Boß Mayer- Vorfelder: „Die Moral ist intakt.“ Dennoch setzte sich der sportliche Mißerfolg mit nunmehr 1:5 Punkten fort. Auch, weil sich die Schwaben taktisch falsch verhielten, nach dem 1:0 durch Sverrisson (17.) „zuviel wollten“ (Daum). Buchwald war daran nicht schuldlos, denn der Libero vergaß vor lauter Sturmdrang, seine Abwehr zu ordnen, so daß der Brasilianer Sergio (26. und 36.) zwei Konter zu Treffern nutzen konnte. Da nutzte es wenig, daß „die Grundeinstimmung stimmte“ (Daum), der VfB „30 Minuten exzellent spielte“ (Hoeneß) und „Chancen wie nie“ (Buchwald) hatte. Heraus kam nur „Krampf“, sagte Thomas Strunz. Der „Oberkrampfer“, seit Wochen in schlechter Verfassung und auch am Samstag ein Ausfall, erhielt zur „Belohnung“ die Einladung fürs Brasilien-Länderspiel.

Die hatte auch Sergio in der Tasche. Der Ballzauberer rechtfertigte die Berufung mit seinen Bundesliga-Toren neun bis elf. „Ich habe gute Pässe bekommen“, bedankte sich Sergio vor allem bei Bernd Schuster. Der geniale Lenker („ich will Deutscher Meister werden“) überzeugte diesmal sogar seinen kritischen Trainer. „Wir sind erstmals als Mannschaft aufgetreten“, lobte Stepanovic. In Stuttgart gab Schuster die Antwort auf die Kritik: Mit traumhaften Pässen – auch zu Sergios 4:1 (79.) – und seinem Freistoßtor (77.), das selbst Vollborn zum Gratulieren aus dem Tor zog.

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