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Archiv-Artikel

Traum endet doch

Überraschungsfinalist Torben Wosik verliert das Endspiel der Tischtennis-EM gegen Wladimir Samsonow mit 0:4

COURMAYEUR dpa ■ Erst Wladimir Samsonow stoppte gestern den Siegeszug des Außenseiters Torben Wosik bei der Tischtennis-EM in Courmayeur. Der 29-Jährige aus Frickenhausen unterlag im Finale mit 0:4 dem Weltranglisten-Sechsten aus Weißrussland, der damit Nachfolger von Timo Boll wurde. Es war Samsonows zweiter EM-Sieg nach 1998. Boll, der im Halbfinale, wie schon im Mannschaftsfinale, am Perfektionisten Samsonow gescheitert war, und Rekord-Nationalspieler Jörg Roßkopf (beide Gönnern) landeten gemeinsam auf Platz drei und erhielten jeweils eine Bronzemedaille.

Drei Medaillen im Herren-Einzel sind ein Novum für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) in der Europameisterschafts-Geschichte seit 1958. „Das ist ein Traum-Ergebnis, auch wenn wir unsere ehrgeizigen Ziele mit einem Herren-Titel und einer Medaille für die Damen verfehlt haben“, bilanzierte DTTB-Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig nach dem Turnier unter extremen Bedingungen in 1.200 Meter Höhe. Im Vergleich zu Zagreb 2002, als Boll Gold im Einzel und Doppel gewann und beide Teams Zweite wurden, fällt die Bilanz mit zwei Silber- und zwei Bronze-Plaketten rein zahlenmäßig aber schlechter aus.

„Für mich ist das wie ein Traum, der nicht mehr endet“, sagte Wosik zum größten Erfolg seiner Karriere. Die Nummer 37 der Weltrangliste hatte zuvor bei fünf EM-Turnieren noch nie das Achtelfinale erreicht. Diesmal qualifizierte er sich unter anderem gegen Exweltmeister Jean-Philippe Gatien (Frankreich) und im Halbfinale gegen seinen Freund Roßkopf unerwartet für das EM-Endspiel. Dort endete der Traum. Trotz starker Gegenwehr und hochklassiger Ballwechsel musste sich Wosik dem 26-Jährigen aus Minsk mit 7:11, 10:12, 10:12, 3:11 beugen. Den Titel bei den Frauen holte sich in einem packenden Match Otilia Badescu (Rumänien) mit einem 4:3 (8:11, 11:6, 11:6, 7:11, 7:11, 11:6, 12:10) gegen Wenling Tan (Italien).