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"Trauermarsch" und Fackelzug in DresdenRekord-Aufmarsch von Neonazis

Mit Wagner, Leberwurstbrot und kaputter Grammatik ziehen die Rechtsradikalen durch Dresden. Diesmal kommen 6.000 - der größte Neonazi-Aufmarsch der Bundesrepublik.

"Das Mitführen von Reichskriegsflaggen ist verboten": Marsch der Rechten am Samstag in Dresden. Bild: dpa

DRESDEN taz Am Freitagabend klingt Lachen über einen unbeleuchteten Parkplatz hinter dem Dresdner Hauptbahnhof. Über 1.000 Neonazis sammeln sich hier, um zum nunmehr zehnten Mal mit einem Fackelzug ihre Version der Bombardierung Dresdens auf die Straße zu tragen.

Junge Männer mit Thor-Steinar-Pullovern und Palästinensertüchern knuffen sich zur Begrüßung in die Seite, die blonden Pferdeschwänze der Mädchen wippen beim Küsschengeben. Man plaudert über den Schnee im Erzgebirge und die neue Liebschaft. "Wie heißt deine Freundin?", fragt einer. "Emily?" Sein Gegenüber korrigiert: "Amelie! Schön deutsch." Eine junge Frau mit Glitzerstein in der Oberlippe verkauft Leberwurstbrötchen, 1 Euro das Stück.

"Das Mitführen von Reichskriegsflaggen sowie von Flaggen, die das Symbol der schwarzen Sonne zeigen, ist verboten!", plärrt es aus dem Lautsprecherwagen. Gegen halb sieben setzen sich die Rechtsextremen in Bewegung: In Fünferreihen, leise murmelnd, flankiert von Polizisten mit Helmen, Schlagstöcken und Körperpolsterung. Fotografen und Kameraleute gehen am Straßenrand schweigend ihrer Arbeit nach. Aus den Boxen schallt die Ouvertüre der Wagner-Oper "Rienzi".

Größter Neonazi-Aufmarsch

Der bis Samstag größte Nazi-Aufmarsch in der Geschichte der Bundesrepublik fand am 1. März 1997 statt, als fast 5.000 Rechtsextremisten in München gegen die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" demonstrierten. Berlin erlebte den größten Aufmarsch anlässlich dieser Ausstellung am 2. Dezember 2001 mit 3.000 Anhängern vor allem der NPD. Neonazis zogen alljährlich zum Grab von Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess, der im bayerischen Wunsiedel begraben liegt. Höhepunkt 2004: Rund 5.000 Teilnehmer. Wichtiger Anlass für die rechte Szene war immer das von ihr bezeichnete "Heldengedenken" im brandenburgischen Halbe, wo sich der größte Soldatenfriedhof aus dem Zweiten Weltkrieg befindet. Bis zu 2.000 Neonazis marschierten 2005 am Volkstrauertag durch Halbe. Der Aufmarsch am Samstag in Dresden ist mit 6.000 Neonazis ihr bislang größter. FLEE

Zwischendurch hält ein "Kamerad Andreas" aus Magdeburg keine Rede: Er brüllt Tiraden, seine Stimme überschlägt sich fast. "Volksgenossen!", gellt es über den Platz. Die dunklen Fassaden werfen die Phrasen zurück: "Luftmörder", "Heimatfront", "Ehrenschutz". Zwei Mädchen legen einen Kranz nieder und heben ihn alsbald wieder auf.

Kurz bevor die Neonazis den Platz der Abschlusskundgebung erreichen, schaffen drei linke Aktivisten es doch noch. Aus einer dunklen Seitenstraße stürzen sie hervor, reißen die Flaggen Israels und der USA in die Höhe und rufen: "Nie, nie, nie wieder Deutschland!" Rasch werden sie von Polizisten abgedrängt. Dann dröhnt wieder nur Wagner durch die Nacht. Verträumt dirigiert eine ältere Dresdnerin dazu.

Am Samstag ist der Neonazi-Aufmarsch zu 6.000 Teilnehmern angewachsen. Damit sich ein Zusammentreffen mit Gegendemonstranten nicht wiederholt, schirmt eine Eskorte den "Trauermarsch" ab. Ausbrüche sind ob der verordneten Disziplin nicht zu befürchten. "Warum sollen die verschwinden?", meint sogar ein älterer Dresdner in einer Diskussion am Rande. "Die haben sich doch anständig benommen."

So gesehen müssen die Studenten der Wohnheime an der Petersburger Straße als Provokateure gelten, wenn sie "Nazis raus!" rufen und Wasserbeutel in Richtung der Neonazis werfen. Eingestimmt durch Kriegserinnerungen des 95-jährigen Ritterkreuzträgers und Altnazis Hajo Herrmann, zieht der Tross schweigend am Rande des Stadtzentrums entlang. Die Spruchbänder der Reichsdeutschen demonstrieren vor allem die mangelnde Beherrschung der muttersprachlichen Grammatik: "Wir gedenken den Opfern des alliierten Bombenterrors."

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69 Kommentare

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  • S
    Spin

    @Zustimmung & Hans Glück:

    "Dieser ideologische SED/KPD-Quatsch... ist beängstigend.... Propaganda der Alliierten... Welche Massen an Munitionsfabriken sollen das denn gewesen sein? Name und Ort der Fabriken bitte!"

     

    Ach Gottchen, wer nicht mit den Nationalisten greint, kann nur Kommunist oder, schlimmer noch, aliierter "Umerzieher" sein. Da nützt auch der Verweis auf die Wikipedia-Liste mit vielen Fabriken (von Waffenfabrik Lehmann, Friedrichstadt bis Schaltanlagen- und Apparatebau Gebrüder Bassler, von flankierender Industrieund kriegsfinanzierenden Banken ganz zu schweigen) nix, denn auch das ist ja nur, na? Propaganda, richtig! Den dort angebenen Quellen glauben wir auch dann nicht, wenn es sich um das Dresdner Hauptstaatsarchiv handelt - klar. Sachsen ist ja bekanntlich seit 60 Jahren SED-regiert, wie man weiß. Da macht es auch nichts, dass die SED-Linie übrigens immer war, die Dresdner Bombardements als Werk von „anglo-amerikanischen Luftgangstern“ zu geißeln. Die meisten der Stellungahmen stehen doch eher auf dieser Linie und in dieser Tradition.

     

    Ich bleibe dem gegenüber dabei: Die Städtebombardements waren in ihren Folgen bedauerlich, in ihre Gründen aber nachvollziehbar und Resultat der Nazipolitik und ihrer massenhaften Unterstützung. Man sollte sich eben nicht über den Kontext hinweglügen, auch wenn das populär ist und in Deutschland mehr Anerkennung bringt.

  • Z
    Zustimmung

    @ Hans Glück

    Bestimmt gab es in der Dresdner Frauenkirche noch eine ganz hervorragend laufende Munitionsfabrik ... ;-)

  • HG
    Hans Glück

    @Spin und den Rest der Pseudo-Intellektuellen. Wer sein Halbwissen hauptsächlich durch Wiki bezieht, sollte nicht über andere urteilen. Dieser ideologische SED/KPD-Quatsch, der hier immer wieder zum Vorschein kommt, ist beängstigend. Pisa lässt grüßen. Man kann ja über vieles geteilter Meinung sein. Aber wer sich auf die Propaganda der Alliierten bruft (Ja auch dort wurde/wird Propaganda betrieben) und diese unreflektiert wiedergibt, ist nun wirklich nicht ernst zu nehmen. Welche Massen an Munitionsfabriken sollen das denn gewesen sein? Name und Ort der Fabriken bitte! Und ich meine Fabriken, die zu diesem Zeitpunkt noch aktiv und in der Lage waren, solche herzustellen.

    Ich bin durchaus der Meinung, daß man die aktivitäten der Nazis nicht so hinnehman kann. Aber mit Lügen und haltloser Propaganda spielt man denen doch nur die Bälle zu.

  • CM
    Christoph Mertel

    Die gleichen linken Demonstranten die heute gegen die Nazis demonstrieren, haben noch gestern "Tod Israel", "Zionazis" "Holocaust in Gaza" gebrüllt, die Verlogenheit der Linken in Deutschland hat mittlerweile schizophrene Ausmasse erreicht.

  • E
    Elias

    @abcdef:

    Wieso sind Linke nur in Anführungszeichen links wenn sie USA- & Israelflaggen tragen?! Schonmal was von antideutschen Kommunisten gehört? Denn soviel ist allemal klar: Die USA waren während des Zweiten Weltkrieges neben dem UK die treibende antifaschistische Kraft! Und lieber Israel als die ganzen antisemitischen Hamasfaschisten...leider merken viele "Linke" (hier passen die Gänsefüsschen besser) hierzulande gar nicht das Nationalsozialisten eben in erster Linie Sozialisten waren...

  • S
    Spin

    Falls - wie zu erwarten - angezweifelt wird, dass es gute Gründe gab, gerade Dresden massiv zu bombardieren, lese man den informativen und mit vielen Verweisen versehenen Artikel unter http://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden

     

    Daraus wird ersichtlich, dass die Stadt bis zum Bombardement zentraler Industrie- und Militärstützpunkt sowie Verkehrsknoten (auch für kriegswichtige Transporte und Kriegsgefangene) war. Oberbefehlshaber des Bomberkommandos Harris sagte nach den Angriffen: „Dresden war eine Ansammlung von Munitionsfabriken, ein intaktes Verwaltungszentrum und ein Knotenpunkt für Transporte nach Osten. Nun ist es nichts mehr davon.“

    Das Gerede vom Verbrechen durch "aliierte Terrorflieger" ist hingegen schon von Goebbels ins Spiel gebracht worden - weil man als Opfer weniger Täter ist.

    Für mich ist die Scheidelinie klar:

    Man mag den Verlust unschuldiger Menschen und einer schönen Stadt betrauern. Aber jede "Entflechtung" der Bombardements vom Beitrag eben auch Dresdens zum Vernichtungskrieg, die Ignoranz der zeitgleich noch andauernden rasistischen Vernichtung durch deutsche "Herrenmenschen" ist schlicht eine nationalistische Obszönität. Die Städtebombardements sind in ihren Folgen Bedauerlich, in ihre Gründen aber nachvollziehbar und Resultat der Nazipolitik und ihrer massenhaften Unterstützung.

  • S
    Spin

    Es schreibt "Na wirklich":

    "Wenn anerkannt würde, dass es Unrecht der Alliierten war, Dresden in Schutt und Asche zu legen, würde man den Nazis einiges an Wind aus den Segeln nehmen."

    Diese Aussage ignoriert zwar

    a) die - trotz längst absehbarer Niederlage der Deutschen in ihrem Angriffs- und Vernichtungskrieg - nicht vollzogene Kapitulation;

    b) die u.a. mit Volkssturm noch bis Mai 1945 laufenden Verteidigungsschlachten der Deutschen, die auf alliierter, besoders sowjetischer Seite noch tausende Tote forderten,

    c) die gar nicht falsche Strategie, durch die Bombardements das Kriegsende zu beschleunigen und

    c) nicht zuletzt die Dringlichkeit, den Krieg schon wegen der weiterrauchenden KZ-Schlote mit allen Mitteln gegen Deutschland zu gewinnen.

     

    Allerdings zeigt dieses weit verbreitete Beharren auf dem von Deutschen erlittenen "Unrecht" auch, was gerade besonders bedrohlich ist: geht es um Autobahnen, Mutterkreuze und die Deutschen als Opfer ihres 2. Weltkrieges, sind sich Nazis und große Teile der bürgerlichen Mitte ähnlicher, als ihnen lieb ist.

  • R
    rantanplan

    @charlottenburger: für eine demokratie stellen (Neo)nazis also kein Problem da? Erzähl das bitte mal dem Gewerkschaftler, der auf dem Weg nach Hause Opfer dieser Antidemokraten und Faschisten wurde! Schädelbasisbruch spricht für sich...

    Der Traum wäre wenn zukünftig die Menschen so aufwachsen dass sich solche Meinungen gar nicht mehr bilden können!

    @ Catrien:

    Frag mal die Dresdener Bürger und Bürgerinnen und auch andere Bürger und Bürgerinnen welche Meinung sie zu der Bombardierung haben! Ich begegene immer wieder Menschen die eine ähnliche Meinung wie die Faschisten haben, aber sonst nicht rechts sind! Die Lügen und Mythen müssen aus den Köpfen raus! Auch über 60 Jahre nach dem Krieg ist die Schuld der Deutschen nocht nicht anerkannt.

    Außerdem ist besonders die CDU-Regierung schuld, welche wegen der Angst vor allem was links wirken könnte sich von jeglichen Prostest gegen Rechts distanziert. Frag dich mal warum die Polizei so unglaublich provozierend und gewaltätig gegen Linke Demonstranten vorgeht... Das ist Poltik! Im Endeffekt sorgt dies wieder dafür dass "Argumente" gefunden werden um Aktionen wie Demos von Links zu kriminalisieren und zu verbieten!

    Auf den Staat ist hier kein Verlass!

  • R
    Rudy66

    Also die nazis sind an so einem Tag und so einem Ort total überflüssig. Wenn die, die Vergangenheit nicht bewältigen können und sich in Deutschland nicht wohlfühlen, warum wandern sie dann nicht einfach aus??

  • C
    Catrien

    kurze und ernstgemeinte Frage: warum wird dieser "Trauermarsch" denn immer wieder von der Stadt Dresden genehmigt? Gibt es denn keine rechtliche Grundlage, das zu verbieten?

    Die Attacke auf Teilnehmer der Gegenveranstaltung (bzw. der eigentlichen Gedenkveranstaltung) am Samstag abend bei Jena zeigt doch nur, welche Selbstgewissheit dieser Naziabschaum schon gewonnen hat durch die (vermeindliche?) Unterstuetzung aus der Politik.

  • NW
    Na wirklich

    Wenn anerkannt würde, dass es Unrecht der Alliierten war, Dresden in Schutt und Asche zu legen, würde man den Nazis einiges an Wind aus den Segeln nehmen. Aber statt dessen statuiert man lieber ideologisch verbrämte und politisch korrekte Pseudo-Kausalitäten zwischen dem Einmarsch in Polen und dem Bombenabwurf auf Dresden... beinahe so, als waren sie ein paar Wochen vor Kriegsende quasi zu diesem Handeln gezwungen, die armen Alliierten.

     

    Wer Geschichte so schreibt, braucht sich nicht wundern, wenn auch andere sie nach eigenem Gutdünken verdrehen.

  • A
    alex

    Der Genitiv stinkt, ok, aber mal ehrlich: da habe ich hier in der TAZ schon ganz andere Rechtschreibfehler gefunden. Das hat es doch garnicht nötig. Wem muss auf diese Weise noch bewiesen werden, das da was gewaltig schief läuft in DD?

  • F
    Fabian

    Der Autor vergisst leider zu erwähnen, welch massiver Repression der Anti- faschistische/nationale Demonstrationszug ausgesetzt war.

    Die (angemeldete) Antifademo wurde mehrfach gewaltsam von der Polizei aufgehalten. Vor allem das sog. "USK" aus Bayern zeichnete sich durch hohe Gewaltbereitschaft aus.

    Ich finde es traurig, das die Taz diese Ereignisse nicht für erwähneswert erachtet

  • N
    network

    LOL, "Wir gedenken DEN OPFERN ..." Man sollte sie mit Duden bewerfen.

  • A
    abcdef

    "Linke" mit einer Israel- und USA-Fahne ? Links von rechts sind alle links.

  • V
    vic

    Nazis haben in Dresden ein dankbares Publikum, inklusive Polizeieskorte.

    Lauter anständige Leute, schon wieder oder noch immer selbst braun in der Birne.

  • W
    Wagner

    Sehr gut geschrieben, dieser Artikel!

     

    Wäre die Sache nicht so ernst, wären diese Leute ein Haufen von Real-Karikaturen zum Schieflachen.

     

    z.B. war ja Rienzi (der tragische Held der erwähnten Oper dieses Komponisten, der diesen Handwerkernamen hatte) ein Italiener! :-), das Bier wurde an Euphrat & Tigris erfunden, der Weizen ebenfalls im 'Nahen Osten' u.s.w. und die besagte Oper hat ihr Komponist in späteren Jahren für Kitsch gehalten :-), mal zu schweigen davon, dass die meisten dieser Nazis sicher nicht einmal eine Quart von einer Quint unterscheiden können, geschweige denn dem Verlauf von einem Dutzend Orchsterstimmen folgen können. Hauptsache "deutsch" (Amelie - lustig, richtig schön französisch ist ja dieser deutsche Name). Und wenn sie erst am Fenster sitzt ... denn "Fenster" ist ja ein Fremdwort, naja ein angepasstes (ein lateinisches Lehnwort)- ach ja und obwohl der erwähnte Tonsetzer (Komponist) tatsächlich ein Kind seiner Zeit war, was antijüdische Ressentiments angeht (nebenbei: auch von K. Marx der 2. Teil der "Judenfrage" ist voll antisemitischer Klischees, so das Wagenbach den Teil in einer Buchausgabe glatt weggelassen hat), nun also dieser Wagner hat immerhin niemand anderen als Felix Mendelssohn-Bartholdy (was für ein schöner deutscher Name) für einen der größten Komponisten aller Zeiten gehalten! Aber hoffen wir, dass diese Nazis nun (falls ihnen das zu Ohren kommt) nicht auch noch Musik von Mendelssohn-Bartholdy gewaltsam vereinnahmen und aus der golden leuchtenden Sonne dieser Kunst auch noch ein pechschwarzes Kreuz machen, im Sinne ihrer Nekrophilie. ["Nekrophilie" hier angelehnt an die Theorien von Erich Fromm zu verstehen].

  • C
    charlottenburger

    Ich bin eigentlich der Meinung, dass eine starke Demokratie ein paar tausend gut organisierte ewiggestrige Deppen aushalten können müsste. Zumal, wenn die Massenmedien sie ignorieren würden. Demonstrationsfreiheit ist ja irgendwie doch ein hohes Gut ...

    Aber haben wir in der Bundesrepublik eine starke Demokratie ?

  • HB
    Hans Bennar

    Gewiss, das Verb "gedenken" steht mit dem Genitiv - aber das wissen heutzutage immer weniger Muttersprachler - ich wette, auch in der "tageszeitung" gibt es Beispiele zu Hauf!

  • VH
    von H.Ö

    Wieso Provokation....? Die Fahne wurde entfernt, leider, wenn die Neonazis in Berlin eine Demo halten sollten, was auch nach deutschem Recht legitim ist, müssen dann alle Gegenstände entfernt werden was die Neonazis provozieren würde? Das heißt, bei 20.000 Nazis auf der Demo würden man dann nur noch NPD Fahnen und den restlichen Scheiß der braunen Brühe sehen. Echt super, so lange eine friedliche Gegendemo stattfindet, was auch sein sollte, dann sollten auch diese ihre Flagen zeigen. Ich finde es gut das die Nazis ihre Demos halten, so können sie schön vom BigBrother Staat Deutschland kontroliert und überwacht werden. Besser als wenn die Versammlungen im Hintergrund stattfinden würden. Was ohnenhin geschieht. Leider.....

  • S
    stan

    nur "eine" israelflagge? wer die alianz nicht erkennt, der sollte mehrere israelflaggen sehen um zu verstehen.

    wenn die polizei nicht manns genug ist die gewalt zu unterbinden sollte Sie nicht die meinungsfreicheit als ersatzopfer nehmen.

     

    Nieder mit der NPD!!

  • R
    rantanplan

    @ Pjotr Wiens

    was wundert einen nach Duisburg denn noch ( Antiisrael Demonstration)?

    Und zu Dresden: Die (Neo)nazis bekamen sogar die Freiheit sich komplett zu vermummen, während dies bei Gegendemonstranten genügte um den Tag in Gewahrsam zu verbringen...

    Ganz zu schweigen von der Freiheit der (Neo)nazis ihre Schlägertrupps von 50-60 Leuten ( „alle schön vermummt wie es sich gehört“) parallel zu ihrem Aufmarsch die Gegend frei von Gegendemonstranten oder Pressevertretern zu lassen. Den Gegendemonstranten war zwischenzeitlich es nicht einmal erlaubt die Straßen auf der die Protestdemo lang ging zu verlassen um pinkeln zu gehen...

    ganz zu schweigen von der Auflage dass alle Flaschen halbleer gemacht werden mussten.

    sehr gute Taktik wenn man will dass die Gegendemonstranten möglichst schnell keinen bock mehr haben aufgrund großen Durstes..

    Fazit: viele Menschen die verstehen was Zivilcourage ist und Kälte und Kriminalisierung von der Polizei nicht fürchten, viele Menschen die sehr lange Wege auf sich nahmen um nach Dresden zur Gegendemo zu kommen

    Im Vergleich zu den (Neo)nazis viel zu wenig Gegenprotest, viel Polizeischikane, massenhaft Provokationen seitens der Polizei gegenüber den Gegendemonstranten, eine wie fast immer auf dem rechten Auge blinde CDU-Stadtregierung, eine neue Steigerung der Teilnehmerzahlen der Nazidemo, keine direkte Blockade der Nazidemo ( außer 50 Menschen für 1 Minute)

    Hoffentlich kommen im nächsten Jahr nicht mehr Nazis und hoffentlich noch viel, viel mehr Gegendemonstranten!

  • PW
    Pjotr Wiens

    Eine Israelfahne in der Nähe eines Neonazi Demo? Hoffentlich wurde sie schnell entfernt immerhin "provoziert" sie doch nur.

  • S
    Spin

    @Zustimmung & Hans Glück:

    "Dieser ideologische SED/KPD-Quatsch... ist beängstigend.... Propaganda der Alliierten... Welche Massen an Munitionsfabriken sollen das denn gewesen sein? Name und Ort der Fabriken bitte!"

     

    Ach Gottchen, wer nicht mit den Nationalisten greint, kann nur Kommunist oder, schlimmer noch, aliierter "Umerzieher" sein. Da nützt auch der Verweis auf die Wikipedia-Liste mit vielen Fabriken (von Waffenfabrik Lehmann, Friedrichstadt bis Schaltanlagen- und Apparatebau Gebrüder Bassler, von flankierender Industrieund kriegsfinanzierenden Banken ganz zu schweigen) nix, denn auch das ist ja nur, na? Propaganda, richtig! Den dort angebenen Quellen glauben wir auch dann nicht, wenn es sich um das Dresdner Hauptstaatsarchiv handelt - klar. Sachsen ist ja bekanntlich seit 60 Jahren SED-regiert, wie man weiß. Da macht es auch nichts, dass die SED-Linie übrigens immer war, die Dresdner Bombardements als Werk von „anglo-amerikanischen Luftgangstern“ zu geißeln. Die meisten der Stellungahmen stehen doch eher auf dieser Linie und in dieser Tradition.

     

    Ich bleibe dem gegenüber dabei: Die Städtebombardements waren in ihren Folgen bedauerlich, in ihre Gründen aber nachvollziehbar und Resultat der Nazipolitik und ihrer massenhaften Unterstützung. Man sollte sich eben nicht über den Kontext hinweglügen, auch wenn das populär ist und in Deutschland mehr Anerkennung bringt.

  • Z
    Zustimmung

    @ Hans Glück

    Bestimmt gab es in der Dresdner Frauenkirche noch eine ganz hervorragend laufende Munitionsfabrik ... ;-)

  • HG
    Hans Glück

    @Spin und den Rest der Pseudo-Intellektuellen. Wer sein Halbwissen hauptsächlich durch Wiki bezieht, sollte nicht über andere urteilen. Dieser ideologische SED/KPD-Quatsch, der hier immer wieder zum Vorschein kommt, ist beängstigend. Pisa lässt grüßen. Man kann ja über vieles geteilter Meinung sein. Aber wer sich auf die Propaganda der Alliierten bruft (Ja auch dort wurde/wird Propaganda betrieben) und diese unreflektiert wiedergibt, ist nun wirklich nicht ernst zu nehmen. Welche Massen an Munitionsfabriken sollen das denn gewesen sein? Name und Ort der Fabriken bitte! Und ich meine Fabriken, die zu diesem Zeitpunkt noch aktiv und in der Lage waren, solche herzustellen.

    Ich bin durchaus der Meinung, daß man die aktivitäten der Nazis nicht so hinnehman kann. Aber mit Lügen und haltloser Propaganda spielt man denen doch nur die Bälle zu.

  • CM
    Christoph Mertel

    Die gleichen linken Demonstranten die heute gegen die Nazis demonstrieren, haben noch gestern "Tod Israel", "Zionazis" "Holocaust in Gaza" gebrüllt, die Verlogenheit der Linken in Deutschland hat mittlerweile schizophrene Ausmasse erreicht.

  • E
    Elias

    @abcdef:

    Wieso sind Linke nur in Anführungszeichen links wenn sie USA- & Israelflaggen tragen?! Schonmal was von antideutschen Kommunisten gehört? Denn soviel ist allemal klar: Die USA waren während des Zweiten Weltkrieges neben dem UK die treibende antifaschistische Kraft! Und lieber Israel als die ganzen antisemitischen Hamasfaschisten...leider merken viele "Linke" (hier passen die Gänsefüsschen besser) hierzulande gar nicht das Nationalsozialisten eben in erster Linie Sozialisten waren...

  • S
    Spin

    Falls - wie zu erwarten - angezweifelt wird, dass es gute Gründe gab, gerade Dresden massiv zu bombardieren, lese man den informativen und mit vielen Verweisen versehenen Artikel unter http://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden

     

    Daraus wird ersichtlich, dass die Stadt bis zum Bombardement zentraler Industrie- und Militärstützpunkt sowie Verkehrsknoten (auch für kriegswichtige Transporte und Kriegsgefangene) war. Oberbefehlshaber des Bomberkommandos Harris sagte nach den Angriffen: „Dresden war eine Ansammlung von Munitionsfabriken, ein intaktes Verwaltungszentrum und ein Knotenpunkt für Transporte nach Osten. Nun ist es nichts mehr davon.“

    Das Gerede vom Verbrechen durch "aliierte Terrorflieger" ist hingegen schon von Goebbels ins Spiel gebracht worden - weil man als Opfer weniger Täter ist.

    Für mich ist die Scheidelinie klar:

    Man mag den Verlust unschuldiger Menschen und einer schönen Stadt betrauern. Aber jede "Entflechtung" der Bombardements vom Beitrag eben auch Dresdens zum Vernichtungskrieg, die Ignoranz der zeitgleich noch andauernden rasistischen Vernichtung durch deutsche "Herrenmenschen" ist schlicht eine nationalistische Obszönität. Die Städtebombardements sind in ihren Folgen Bedauerlich, in ihre Gründen aber nachvollziehbar und Resultat der Nazipolitik und ihrer massenhaften Unterstützung.

  • S
    Spin

    Es schreibt "Na wirklich":

    "Wenn anerkannt würde, dass es Unrecht der Alliierten war, Dresden in Schutt und Asche zu legen, würde man den Nazis einiges an Wind aus den Segeln nehmen."

    Diese Aussage ignoriert zwar

    a) die - trotz längst absehbarer Niederlage der Deutschen in ihrem Angriffs- und Vernichtungskrieg - nicht vollzogene Kapitulation;

    b) die u.a. mit Volkssturm noch bis Mai 1945 laufenden Verteidigungsschlachten der Deutschen, die auf alliierter, besoders sowjetischer Seite noch tausende Tote forderten,

    c) die gar nicht falsche Strategie, durch die Bombardements das Kriegsende zu beschleunigen und

    c) nicht zuletzt die Dringlichkeit, den Krieg schon wegen der weiterrauchenden KZ-Schlote mit allen Mitteln gegen Deutschland zu gewinnen.

     

    Allerdings zeigt dieses weit verbreitete Beharren auf dem von Deutschen erlittenen "Unrecht" auch, was gerade besonders bedrohlich ist: geht es um Autobahnen, Mutterkreuze und die Deutschen als Opfer ihres 2. Weltkrieges, sind sich Nazis und große Teile der bürgerlichen Mitte ähnlicher, als ihnen lieb ist.

  • R
    rantanplan

    @charlottenburger: für eine demokratie stellen (Neo)nazis also kein Problem da? Erzähl das bitte mal dem Gewerkschaftler, der auf dem Weg nach Hause Opfer dieser Antidemokraten und Faschisten wurde! Schädelbasisbruch spricht für sich...

    Der Traum wäre wenn zukünftig die Menschen so aufwachsen dass sich solche Meinungen gar nicht mehr bilden können!

    @ Catrien:

    Frag mal die Dresdener Bürger und Bürgerinnen und auch andere Bürger und Bürgerinnen welche Meinung sie zu der Bombardierung haben! Ich begegene immer wieder Menschen die eine ähnliche Meinung wie die Faschisten haben, aber sonst nicht rechts sind! Die Lügen und Mythen müssen aus den Köpfen raus! Auch über 60 Jahre nach dem Krieg ist die Schuld der Deutschen nocht nicht anerkannt.

    Außerdem ist besonders die CDU-Regierung schuld, welche wegen der Angst vor allem was links wirken könnte sich von jeglichen Prostest gegen Rechts distanziert. Frag dich mal warum die Polizei so unglaublich provozierend und gewaltätig gegen Linke Demonstranten vorgeht... Das ist Poltik! Im Endeffekt sorgt dies wieder dafür dass "Argumente" gefunden werden um Aktionen wie Demos von Links zu kriminalisieren und zu verbieten!

    Auf den Staat ist hier kein Verlass!

  • R
    Rudy66

    Also die nazis sind an so einem Tag und so einem Ort total überflüssig. Wenn die, die Vergangenheit nicht bewältigen können und sich in Deutschland nicht wohlfühlen, warum wandern sie dann nicht einfach aus??

  • C
    Catrien

    kurze und ernstgemeinte Frage: warum wird dieser "Trauermarsch" denn immer wieder von der Stadt Dresden genehmigt? Gibt es denn keine rechtliche Grundlage, das zu verbieten?

    Die Attacke auf Teilnehmer der Gegenveranstaltung (bzw. der eigentlichen Gedenkveranstaltung) am Samstag abend bei Jena zeigt doch nur, welche Selbstgewissheit dieser Naziabschaum schon gewonnen hat durch die (vermeindliche?) Unterstuetzung aus der Politik.

  • NW
    Na wirklich

    Wenn anerkannt würde, dass es Unrecht der Alliierten war, Dresden in Schutt und Asche zu legen, würde man den Nazis einiges an Wind aus den Segeln nehmen. Aber statt dessen statuiert man lieber ideologisch verbrämte und politisch korrekte Pseudo-Kausalitäten zwischen dem Einmarsch in Polen und dem Bombenabwurf auf Dresden... beinahe so, als waren sie ein paar Wochen vor Kriegsende quasi zu diesem Handeln gezwungen, die armen Alliierten.

     

    Wer Geschichte so schreibt, braucht sich nicht wundern, wenn auch andere sie nach eigenem Gutdünken verdrehen.

  • A
    alex

    Der Genitiv stinkt, ok, aber mal ehrlich: da habe ich hier in der TAZ schon ganz andere Rechtschreibfehler gefunden. Das hat es doch garnicht nötig. Wem muss auf diese Weise noch bewiesen werden, das da was gewaltig schief läuft in DD?

  • F
    Fabian

    Der Autor vergisst leider zu erwähnen, welch massiver Repression der Anti- faschistische/nationale Demonstrationszug ausgesetzt war.

    Die (angemeldete) Antifademo wurde mehrfach gewaltsam von der Polizei aufgehalten. Vor allem das sog. "USK" aus Bayern zeichnete sich durch hohe Gewaltbereitschaft aus.

    Ich finde es traurig, das die Taz diese Ereignisse nicht für erwähneswert erachtet

  • N
    network

    LOL, "Wir gedenken DEN OPFERN ..." Man sollte sie mit Duden bewerfen.

  • A
    abcdef

    "Linke" mit einer Israel- und USA-Fahne ? Links von rechts sind alle links.

  • V
    vic

    Nazis haben in Dresden ein dankbares Publikum, inklusive Polizeieskorte.

    Lauter anständige Leute, schon wieder oder noch immer selbst braun in der Birne.

  • W
    Wagner

    Sehr gut geschrieben, dieser Artikel!

     

    Wäre die Sache nicht so ernst, wären diese Leute ein Haufen von Real-Karikaturen zum Schieflachen.

     

    z.B. war ja Rienzi (der tragische Held der erwähnten Oper dieses Komponisten, der diesen Handwerkernamen hatte) ein Italiener! :-), das Bier wurde an Euphrat & Tigris erfunden, der Weizen ebenfalls im 'Nahen Osten' u.s.w. und die besagte Oper hat ihr Komponist in späteren Jahren für Kitsch gehalten :-), mal zu schweigen davon, dass die meisten dieser Nazis sicher nicht einmal eine Quart von einer Quint unterscheiden können, geschweige denn dem Verlauf von einem Dutzend Orchsterstimmen folgen können. Hauptsache "deutsch" (Amelie - lustig, richtig schön französisch ist ja dieser deutsche Name). Und wenn sie erst am Fenster sitzt ... denn "Fenster" ist ja ein Fremdwort, naja ein angepasstes (ein lateinisches Lehnwort)- ach ja und obwohl der erwähnte Tonsetzer (Komponist) tatsächlich ein Kind seiner Zeit war, was antijüdische Ressentiments angeht (nebenbei: auch von K. Marx der 2. Teil der "Judenfrage" ist voll antisemitischer Klischees, so das Wagenbach den Teil in einer Buchausgabe glatt weggelassen hat), nun also dieser Wagner hat immerhin niemand anderen als Felix Mendelssohn-Bartholdy (was für ein schöner deutscher Name) für einen der größten Komponisten aller Zeiten gehalten! Aber hoffen wir, dass diese Nazis nun (falls ihnen das zu Ohren kommt) nicht auch noch Musik von Mendelssohn-Bartholdy gewaltsam vereinnahmen und aus der golden leuchtenden Sonne dieser Kunst auch noch ein pechschwarzes Kreuz machen, im Sinne ihrer Nekrophilie. ["Nekrophilie" hier angelehnt an die Theorien von Erich Fromm zu verstehen].

  • C
    charlottenburger

    Ich bin eigentlich der Meinung, dass eine starke Demokratie ein paar tausend gut organisierte ewiggestrige Deppen aushalten können müsste. Zumal, wenn die Massenmedien sie ignorieren würden. Demonstrationsfreiheit ist ja irgendwie doch ein hohes Gut ...

    Aber haben wir in der Bundesrepublik eine starke Demokratie ?

  • HB
    Hans Bennar

    Gewiss, das Verb "gedenken" steht mit dem Genitiv - aber das wissen heutzutage immer weniger Muttersprachler - ich wette, auch in der "tageszeitung" gibt es Beispiele zu Hauf!

  • VH
    von H.Ö

    Wieso Provokation....? Die Fahne wurde entfernt, leider, wenn die Neonazis in Berlin eine Demo halten sollten, was auch nach deutschem Recht legitim ist, müssen dann alle Gegenstände entfernt werden was die Neonazis provozieren würde? Das heißt, bei 20.000 Nazis auf der Demo würden man dann nur noch NPD Fahnen und den restlichen Scheiß der braunen Brühe sehen. Echt super, so lange eine friedliche Gegendemo stattfindet, was auch sein sollte, dann sollten auch diese ihre Flagen zeigen. Ich finde es gut das die Nazis ihre Demos halten, so können sie schön vom BigBrother Staat Deutschland kontroliert und überwacht werden. Besser als wenn die Versammlungen im Hintergrund stattfinden würden. Was ohnenhin geschieht. Leider.....

  • S
    stan

    nur "eine" israelflagge? wer die alianz nicht erkennt, der sollte mehrere israelflaggen sehen um zu verstehen.

    wenn die polizei nicht manns genug ist die gewalt zu unterbinden sollte Sie nicht die meinungsfreicheit als ersatzopfer nehmen.

     

    Nieder mit der NPD!!

  • R
    rantanplan

    @ Pjotr Wiens

    was wundert einen nach Duisburg denn noch ( Antiisrael Demonstration)?

    Und zu Dresden: Die (Neo)nazis bekamen sogar die Freiheit sich komplett zu vermummen, während dies bei Gegendemonstranten genügte um den Tag in Gewahrsam zu verbringen...

    Ganz zu schweigen von der Freiheit der (Neo)nazis ihre Schlägertrupps von 50-60 Leuten ( „alle schön vermummt wie es sich gehört“) parallel zu ihrem Aufmarsch die Gegend frei von Gegendemonstranten oder Pressevertretern zu lassen. Den Gegendemonstranten war zwischenzeitlich es nicht einmal erlaubt die Straßen auf der die Protestdemo lang ging zu verlassen um pinkeln zu gehen...

    ganz zu schweigen von der Auflage dass alle Flaschen halbleer gemacht werden mussten.

    sehr gute Taktik wenn man will dass die Gegendemonstranten möglichst schnell keinen bock mehr haben aufgrund großen Durstes..

    Fazit: viele Menschen die verstehen was Zivilcourage ist und Kälte und Kriminalisierung von der Polizei nicht fürchten, viele Menschen die sehr lange Wege auf sich nahmen um nach Dresden zur Gegendemo zu kommen

    Im Vergleich zu den (Neo)nazis viel zu wenig Gegenprotest, viel Polizeischikane, massenhaft Provokationen seitens der Polizei gegenüber den Gegendemonstranten, eine wie fast immer auf dem rechten Auge blinde CDU-Stadtregierung, eine neue Steigerung der Teilnehmerzahlen der Nazidemo, keine direkte Blockade der Nazidemo ( außer 50 Menschen für 1 Minute)

    Hoffentlich kommen im nächsten Jahr nicht mehr Nazis und hoffentlich noch viel, viel mehr Gegendemonstranten!

  • PW
    Pjotr Wiens

    Eine Israelfahne in der Nähe eines Neonazi Demo? Hoffentlich wurde sie schnell entfernt immerhin "provoziert" sie doch nur.

  • S
    Spin

    @Zustimmung & Hans Glück:

    "Dieser ideologische SED/KPD-Quatsch... ist beängstigend.... Propaganda der Alliierten... Welche Massen an Munitionsfabriken sollen das denn gewesen sein? Name und Ort der Fabriken bitte!"

     

    Ach Gottchen, wer nicht mit den Nationalisten greint, kann nur Kommunist oder, schlimmer noch, aliierter "Umerzieher" sein. Da nützt auch der Verweis auf die Wikipedia-Liste mit vielen Fabriken (von Waffenfabrik Lehmann, Friedrichstadt bis Schaltanlagen- und Apparatebau Gebrüder Bassler, von flankierender Industrieund kriegsfinanzierenden Banken ganz zu schweigen) nix, denn auch das ist ja nur, na? Propaganda, richtig! Den dort angebenen Quellen glauben wir auch dann nicht, wenn es sich um das Dresdner Hauptstaatsarchiv handelt - klar. Sachsen ist ja bekanntlich seit 60 Jahren SED-regiert, wie man weiß. Da macht es auch nichts, dass die SED-Linie übrigens immer war, die Dresdner Bombardements als Werk von „anglo-amerikanischen Luftgangstern“ zu geißeln. Die meisten der Stellungahmen stehen doch eher auf dieser Linie und in dieser Tradition.

     

    Ich bleibe dem gegenüber dabei: Die Städtebombardements waren in ihren Folgen bedauerlich, in ihre Gründen aber nachvollziehbar und Resultat der Nazipolitik und ihrer massenhaften Unterstützung. Man sollte sich eben nicht über den Kontext hinweglügen, auch wenn das populär ist und in Deutschland mehr Anerkennung bringt.

  • Z
    Zustimmung

    @ Hans Glück

    Bestimmt gab es in der Dresdner Frauenkirche noch eine ganz hervorragend laufende Munitionsfabrik ... ;-)

  • HG
    Hans Glück

    @Spin und den Rest der Pseudo-Intellektuellen. Wer sein Halbwissen hauptsächlich durch Wiki bezieht, sollte nicht über andere urteilen. Dieser ideologische SED/KPD-Quatsch, der hier immer wieder zum Vorschein kommt, ist beängstigend. Pisa lässt grüßen. Man kann ja über vieles geteilter Meinung sein. Aber wer sich auf die Propaganda der Alliierten bruft (Ja auch dort wurde/wird Propaganda betrieben) und diese unreflektiert wiedergibt, ist nun wirklich nicht ernst zu nehmen. Welche Massen an Munitionsfabriken sollen das denn gewesen sein? Name und Ort der Fabriken bitte! Und ich meine Fabriken, die zu diesem Zeitpunkt noch aktiv und in der Lage waren, solche herzustellen.

    Ich bin durchaus der Meinung, daß man die aktivitäten der Nazis nicht so hinnehman kann. Aber mit Lügen und haltloser Propaganda spielt man denen doch nur die Bälle zu.

  • CM
    Christoph Mertel

    Die gleichen linken Demonstranten die heute gegen die Nazis demonstrieren, haben noch gestern "Tod Israel", "Zionazis" "Holocaust in Gaza" gebrüllt, die Verlogenheit der Linken in Deutschland hat mittlerweile schizophrene Ausmasse erreicht.

  • E
    Elias

    @abcdef:

    Wieso sind Linke nur in Anführungszeichen links wenn sie USA- & Israelflaggen tragen?! Schonmal was von antideutschen Kommunisten gehört? Denn soviel ist allemal klar: Die USA waren während des Zweiten Weltkrieges neben dem UK die treibende antifaschistische Kraft! Und lieber Israel als die ganzen antisemitischen Hamasfaschisten...leider merken viele "Linke" (hier passen die Gänsefüsschen besser) hierzulande gar nicht das Nationalsozialisten eben in erster Linie Sozialisten waren...

  • S
    Spin

    Falls - wie zu erwarten - angezweifelt wird, dass es gute Gründe gab, gerade Dresden massiv zu bombardieren, lese man den informativen und mit vielen Verweisen versehenen Artikel unter http://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden

     

    Daraus wird ersichtlich, dass die Stadt bis zum Bombardement zentraler Industrie- und Militärstützpunkt sowie Verkehrsknoten (auch für kriegswichtige Transporte und Kriegsgefangene) war. Oberbefehlshaber des Bomberkommandos Harris sagte nach den Angriffen: „Dresden war eine Ansammlung von Munitionsfabriken, ein intaktes Verwaltungszentrum und ein Knotenpunkt für Transporte nach Osten. Nun ist es nichts mehr davon.“

    Das Gerede vom Verbrechen durch "aliierte Terrorflieger" ist hingegen schon von Goebbels ins Spiel gebracht worden - weil man als Opfer weniger Täter ist.

    Für mich ist die Scheidelinie klar:

    Man mag den Verlust unschuldiger Menschen und einer schönen Stadt betrauern. Aber jede "Entflechtung" der Bombardements vom Beitrag eben auch Dresdens zum Vernichtungskrieg, die Ignoranz der zeitgleich noch andauernden rasistischen Vernichtung durch deutsche "Herrenmenschen" ist schlicht eine nationalistische Obszönität. Die Städtebombardements sind in ihren Folgen Bedauerlich, in ihre Gründen aber nachvollziehbar und Resultat der Nazipolitik und ihrer massenhaften Unterstützung.

  • S
    Spin

    Es schreibt "Na wirklich":

    "Wenn anerkannt würde, dass es Unrecht der Alliierten war, Dresden in Schutt und Asche zu legen, würde man den Nazis einiges an Wind aus den Segeln nehmen."

    Diese Aussage ignoriert zwar

    a) die - trotz längst absehbarer Niederlage der Deutschen in ihrem Angriffs- und Vernichtungskrieg - nicht vollzogene Kapitulation;

    b) die u.a. mit Volkssturm noch bis Mai 1945 laufenden Verteidigungsschlachten der Deutschen, die auf alliierter, besoders sowjetischer Seite noch tausende Tote forderten,

    c) die gar nicht falsche Strategie, durch die Bombardements das Kriegsende zu beschleunigen und

    c) nicht zuletzt die Dringlichkeit, den Krieg schon wegen der weiterrauchenden KZ-Schlote mit allen Mitteln gegen Deutschland zu gewinnen.

     

    Allerdings zeigt dieses weit verbreitete Beharren auf dem von Deutschen erlittenen "Unrecht" auch, was gerade besonders bedrohlich ist: geht es um Autobahnen, Mutterkreuze und die Deutschen als Opfer ihres 2. Weltkrieges, sind sich Nazis und große Teile der bürgerlichen Mitte ähnlicher, als ihnen lieb ist.

  • R
    rantanplan

    @charlottenburger: für eine demokratie stellen (Neo)nazis also kein Problem da? Erzähl das bitte mal dem Gewerkschaftler, der auf dem Weg nach Hause Opfer dieser Antidemokraten und Faschisten wurde! Schädelbasisbruch spricht für sich...

    Der Traum wäre wenn zukünftig die Menschen so aufwachsen dass sich solche Meinungen gar nicht mehr bilden können!

    @ Catrien:

    Frag mal die Dresdener Bürger und Bürgerinnen und auch andere Bürger und Bürgerinnen welche Meinung sie zu der Bombardierung haben! Ich begegene immer wieder Menschen die eine ähnliche Meinung wie die Faschisten haben, aber sonst nicht rechts sind! Die Lügen und Mythen müssen aus den Köpfen raus! Auch über 60 Jahre nach dem Krieg ist die Schuld der Deutschen nocht nicht anerkannt.

    Außerdem ist besonders die CDU-Regierung schuld, welche wegen der Angst vor allem was links wirken könnte sich von jeglichen Prostest gegen Rechts distanziert. Frag dich mal warum die Polizei so unglaublich provozierend und gewaltätig gegen Linke Demonstranten vorgeht... Das ist Poltik! Im Endeffekt sorgt dies wieder dafür dass "Argumente" gefunden werden um Aktionen wie Demos von Links zu kriminalisieren und zu verbieten!

    Auf den Staat ist hier kein Verlass!

  • R
    Rudy66

    Also die nazis sind an so einem Tag und so einem Ort total überflüssig. Wenn die, die Vergangenheit nicht bewältigen können und sich in Deutschland nicht wohlfühlen, warum wandern sie dann nicht einfach aus??

  • C
    Catrien

    kurze und ernstgemeinte Frage: warum wird dieser "Trauermarsch" denn immer wieder von der Stadt Dresden genehmigt? Gibt es denn keine rechtliche Grundlage, das zu verbieten?

    Die Attacke auf Teilnehmer der Gegenveranstaltung (bzw. der eigentlichen Gedenkveranstaltung) am Samstag abend bei Jena zeigt doch nur, welche Selbstgewissheit dieser Naziabschaum schon gewonnen hat durch die (vermeindliche?) Unterstuetzung aus der Politik.

  • NW
    Na wirklich

    Wenn anerkannt würde, dass es Unrecht der Alliierten war, Dresden in Schutt und Asche zu legen, würde man den Nazis einiges an Wind aus den Segeln nehmen. Aber statt dessen statuiert man lieber ideologisch verbrämte und politisch korrekte Pseudo-Kausalitäten zwischen dem Einmarsch in Polen und dem Bombenabwurf auf Dresden... beinahe so, als waren sie ein paar Wochen vor Kriegsende quasi zu diesem Handeln gezwungen, die armen Alliierten.

     

    Wer Geschichte so schreibt, braucht sich nicht wundern, wenn auch andere sie nach eigenem Gutdünken verdrehen.

  • A
    alex

    Der Genitiv stinkt, ok, aber mal ehrlich: da habe ich hier in der TAZ schon ganz andere Rechtschreibfehler gefunden. Das hat es doch garnicht nötig. Wem muss auf diese Weise noch bewiesen werden, das da was gewaltig schief läuft in DD?

  • F
    Fabian

    Der Autor vergisst leider zu erwähnen, welch massiver Repression der Anti- faschistische/nationale Demonstrationszug ausgesetzt war.

    Die (angemeldete) Antifademo wurde mehrfach gewaltsam von der Polizei aufgehalten. Vor allem das sog. "USK" aus Bayern zeichnete sich durch hohe Gewaltbereitschaft aus.

    Ich finde es traurig, das die Taz diese Ereignisse nicht für erwähneswert erachtet

  • N
    network

    LOL, "Wir gedenken DEN OPFERN ..." Man sollte sie mit Duden bewerfen.

  • A
    abcdef

    "Linke" mit einer Israel- und USA-Fahne ? Links von rechts sind alle links.

  • V
    vic

    Nazis haben in Dresden ein dankbares Publikum, inklusive Polizeieskorte.

    Lauter anständige Leute, schon wieder oder noch immer selbst braun in der Birne.

  • W
    Wagner

    Sehr gut geschrieben, dieser Artikel!

     

    Wäre die Sache nicht so ernst, wären diese Leute ein Haufen von Real-Karikaturen zum Schieflachen.

     

    z.B. war ja Rienzi (der tragische Held der erwähnten Oper dieses Komponisten, der diesen Handwerkernamen hatte) ein Italiener! :-), das Bier wurde an Euphrat & Tigris erfunden, der Weizen ebenfalls im 'Nahen Osten' u.s.w. und die besagte Oper hat ihr Komponist in späteren Jahren für Kitsch gehalten :-), mal zu schweigen davon, dass die meisten dieser Nazis sicher nicht einmal eine Quart von einer Quint unterscheiden können, geschweige denn dem Verlauf von einem Dutzend Orchsterstimmen folgen können. Hauptsache "deutsch" (Amelie - lustig, richtig schön französisch ist ja dieser deutsche Name). Und wenn sie erst am Fenster sitzt ... denn "Fenster" ist ja ein Fremdwort, naja ein angepasstes (ein lateinisches Lehnwort)- ach ja und obwohl der erwähnte Tonsetzer (Komponist) tatsächlich ein Kind seiner Zeit war, was antijüdische Ressentiments angeht (nebenbei: auch von K. Marx der 2. Teil der "Judenfrage" ist voll antisemitischer Klischees, so das Wagenbach den Teil in einer Buchausgabe glatt weggelassen hat), nun also dieser Wagner hat immerhin niemand anderen als Felix Mendelssohn-Bartholdy (was für ein schöner deutscher Name) für einen der größten Komponisten aller Zeiten gehalten! Aber hoffen wir, dass diese Nazis nun (falls ihnen das zu Ohren kommt) nicht auch noch Musik von Mendelssohn-Bartholdy gewaltsam vereinnahmen und aus der golden leuchtenden Sonne dieser Kunst auch noch ein pechschwarzes Kreuz machen, im Sinne ihrer Nekrophilie. ["Nekrophilie" hier angelehnt an die Theorien von Erich Fromm zu verstehen].

  • C
    charlottenburger

    Ich bin eigentlich der Meinung, dass eine starke Demokratie ein paar tausend gut organisierte ewiggestrige Deppen aushalten können müsste. Zumal, wenn die Massenmedien sie ignorieren würden. Demonstrationsfreiheit ist ja irgendwie doch ein hohes Gut ...

    Aber haben wir in der Bundesrepublik eine starke Demokratie ?

  • HB
    Hans Bennar

    Gewiss, das Verb "gedenken" steht mit dem Genitiv - aber das wissen heutzutage immer weniger Muttersprachler - ich wette, auch in der "tageszeitung" gibt es Beispiele zu Hauf!

  • VH
    von H.Ö

    Wieso Provokation....? Die Fahne wurde entfernt, leider, wenn die Neonazis in Berlin eine Demo halten sollten, was auch nach deutschem Recht legitim ist, müssen dann alle Gegenstände entfernt werden was die Neonazis provozieren würde? Das heißt, bei 20.000 Nazis auf der Demo würden man dann nur noch NPD Fahnen und den restlichen Scheiß der braunen Brühe sehen. Echt super, so lange eine friedliche Gegendemo stattfindet, was auch sein sollte, dann sollten auch diese ihre Flagen zeigen. Ich finde es gut das die Nazis ihre Demos halten, so können sie schön vom BigBrother Staat Deutschland kontroliert und überwacht werden. Besser als wenn die Versammlungen im Hintergrund stattfinden würden. Was ohnenhin geschieht. Leider.....

  • S
    stan

    nur "eine" israelflagge? wer die alianz nicht erkennt, der sollte mehrere israelflaggen sehen um zu verstehen.

    wenn die polizei nicht manns genug ist die gewalt zu unterbinden sollte Sie nicht die meinungsfreicheit als ersatzopfer nehmen.

     

    Nieder mit der NPD!!

  • R
    rantanplan

    @ Pjotr Wiens

    was wundert einen nach Duisburg denn noch ( Antiisrael Demonstration)?

    Und zu Dresden: Die (Neo)nazis bekamen sogar die Freiheit sich komplett zu vermummen, während dies bei Gegendemonstranten genügte um den Tag in Gewahrsam zu verbringen...

    Ganz zu schweigen von der Freiheit der (Neo)nazis ihre Schlägertrupps von 50-60 Leuten ( „alle schön vermummt wie es sich gehört“) parallel zu ihrem Aufmarsch die Gegend frei von Gegendemonstranten oder Pressevertretern zu lassen. Den Gegendemonstranten war zwischenzeitlich es nicht einmal erlaubt die Straßen auf der die Protestdemo lang ging zu verlassen um pinkeln zu gehen...

    ganz zu schweigen von der Auflage dass alle Flaschen halbleer gemacht werden mussten.

    sehr gute Taktik wenn man will dass die Gegendemonstranten möglichst schnell keinen bock mehr haben aufgrund großen Durstes..

    Fazit: viele Menschen die verstehen was Zivilcourage ist und Kälte und Kriminalisierung von der Polizei nicht fürchten, viele Menschen die sehr lange Wege auf sich nahmen um nach Dresden zur Gegendemo zu kommen

    Im Vergleich zu den (Neo)nazis viel zu wenig Gegenprotest, viel Polizeischikane, massenhaft Provokationen seitens der Polizei gegenüber den Gegendemonstranten, eine wie fast immer auf dem rechten Auge blinde CDU-Stadtregierung, eine neue Steigerung der Teilnehmerzahlen der Nazidemo, keine direkte Blockade der Nazidemo ( außer 50 Menschen für 1 Minute)

    Hoffentlich kommen im nächsten Jahr nicht mehr Nazis und hoffentlich noch viel, viel mehr Gegendemonstranten!

  • PW
    Pjotr Wiens

    Eine Israelfahne in der Nähe eines Neonazi Demo? Hoffentlich wurde sie schnell entfernt immerhin "provoziert" sie doch nur.